
Ostbau in Bernau gewinnt zunehmend Profil
In Bernau im brandenburgischen Landkreis Barnim, wenige Kilometer nordöstlich der Berliner Stadtgrenze, will sich die Ostbau als Baumaschinenmesse für die Region etablieren - und das mit Erfolg.

Als sich Jens Hoffmann im Jahr 2003 mit einem gebrauchten Minibagger selbständig machte, hatte er sicherlich noch nicht im Sinn, einmal eine eigene Baumaschinenmesse auszurichten. Zusammen mit seinem Bruder hat er die Firma, deren Schwerpunkte im Tiefbau, Abbruch, Recycling und Transport liegen, seither kontinuierlich ausgebaut. Über die Jahre kamen weitere Geschäftszweige wie Fahrzeugfolierung oder Reifenhandel hinzu, sodass die Firmengruppe Hoffmann heute insgesamt gut 120 Mitarbeitende beschäftigt. Überregionale Bekanntheit erlangte sie allerdings erst durch die Entscheidung auch in den Vertrieb von Baumaschinen einzusteigen.
Zum Vertriebsprogramm gehören bekannte Marken wie unter anderem Develon, Kramer und McCloskey. 2021 kam man erstmals in Kontakt mit dem chinesischen Baumaschinenhersteller Liugong. Zunächst wurden einige wenige Maschinen bestellt, um sich ein Bild von den Produkten machen zu können. Eine solide Qualität und die Bereitschaft, auf Änderungswünsche kurzfristig einzugehen, führten zu einer raschen Aufstockung des Maschinenparks. Die Bagger und Radlader kommen sowohl im eigenen Betrieb als auch im Mietpark zum Einsatz und stehen für Kundenvorführungen zur Verfügung. Das Angebot reicht hinauf bis zum Liugong 995 F, der ein Dienstgewicht von knapp 100 t bei einem Löffelinhalt von 6,2 m³ besitzt. Dieses Gerät hat es verdient, dass wir an anderer Stelle noch einmal gesondert darauf eingehen werden.

Um die Kundschaft von der außergewöhnlichen Qualität der Liugong-Maschinen zu überzeugen, hat die Firma Hoffmann bereits mehrfach an Messen wie beispielsweise der Nordbau teilgenommen. Baumaschinen aus chinesischer Produktion haften allerdings oft noch Vorurteile an, die gerne mal zwanzig Jahre alt sind. Sie werden allerdings häufig relativiert, sobald man es einmal geschafft hat, die skeptischen Anwender in die Kabine zu bewegen. Diese Möglichkeit bestand von Anfang an auf dem weitläufigen Betriebsgelände der Firma Hoffmann in Bernau, nordöstlich von Berlin gelegen. Die örtlichen Gegebenheiten eigneten sich ebenso gut zur Ausrichtung einer Hausmesse. Und da ein Bagger heutzutage erst durch die geschickte Nutzung der passenden Anbaugeräte so richtig rentabel wird, sollten deren Anbieter möglichst auch mit von der Partie sein. Da es in diesem Segment ja eine erstaunliche Vielfalt gibt, kam eins zum anderen – und die Idee einer vollwertigen Baumaschinenmesse war geboren.

In diesem Jahr fand nun schon die dritte Auflage der Ostbau statt. Dabei hatten sich über 90 Aussteller auf über 40.000 m² Fläche versammelt. Darunter auch einige namhafte Branchenführer, was für eine hohe Qualität der Veranstaltung sorgte. Rein logistisch hatte man die Hürden für einen Besuch so niedrig wie möglich gelegt, und so waren sowohl das Parken als auch der Eintritt zur Messe kostenlos. Vor Ort hörte man anerkennende Worte, die das Engagement der Firma Hoffmann würdigten, eine solche Veranstaltung in der Region zu etablieren. Dies wurde bei der Eröffnungszeremonie auch von Bernaus Bürgermeister André Stahl nochmals hervorgehoben.

Ulrich Klar, der bei Hoffmann für den operativen Teil des Baumaschinengeschäfts verantwortlich ist, betont, dass man für die Organisation der Messe keinen professionellen Veranstalter beauftragt – vielmehr werde alles von der eigenen Vertriebsmannschaft neben dem Tagesgeschäft bewältigt. Nicht nur deshalb hätte man der Veranstaltung durchaus noch einen etwas höheren Besucherandrang gewünscht; verdient hätte sie es. Die nächste Chance besteht 2026, da die Ostbau jährlich stattfinden soll.