Wohnquartier Kirschgärten München

Cat 330 MHD erledigt Rückbau nach strengen DGNB-Vorgaben

Das Wohnquartier Kirschgärten im Münchner Stadtteil Untermenzing wurde als bisher nachhaltigstes Quartier Deutschlands ausgezeichnet. Die Auflagen der zertifizierenden Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) sind entsprechend hoch – nicht nur für den Neubau, sondern auch für den Abbruch. Unter anderem ein neuer Cat 330 MHD zerlegt die alten Gewerbehallen sortenrein und trennt die Baustoffe.

Zeppelin, Baumaschinen, Caterpillar
Abbruchprofi bei der Arbeit: Der Cat 330 MHD zerlegt die alten Gewerbehallen. Für den effizienten Abbruch stehen ihm gleich acht verschiedene Scheren zur Verfügung. (Bild: Zeppelin)

Was bislang noch kein Wohnquartier geschafft hat, ist den Kirschgärten in Untermenzing gelungen: Das Bauvorhaben der Eckpfeiler-Immobilien-Gruppe wurde von der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB) zertifiziert und erhielt Platin-Status als bisher nachhaltigstes Quartier Deutschlands. Schon der Rückbau der ehemaligen Gewerbehallen muss nachhaltig erfolgen, bevor dann der Bau von rund 1.300 Wohnungen in Holzhybridbauweise und autarker Energieversorgung beginnen kann. Die Voraussetzungen dafür schaffen die Gebrüder Huber Bodenrecycling: Sie müssen sich beim Abbruch auf die DGNB-Vorgaben einstellen und den Einsatz ihrer Cat-Kettenbagger 330 MHD und 336 danach ausrichten.

Der Fokus liegt auf der klaren Trennung der Baumaterialien, denn manche lassen sich für einen weiteren Einsatz aufbereiten. Das betrifft insbesondere den verbauten Beton, der im Zuge des selektiven Gebäuderückbaus mithilfe eines Brechers gebrochen und vom Stahl getrennt wird. Aber auch die Fassade wurde vor dem Einsatz der schweren Baumaschinen sorgsam abgetragen. Nahezu 80 Prozent der funktionstüchtigen Elemente können bei anderen Bauvorhaben wieder zum Einsatz kommen. Die Voraussetzung: Das Abbruchunternehmen identifiziert vorab die Schadstoffe und beseitigt diese fachgerecht. Ziel ist eine möglichst hohe sortenreine Trennung.

Außerdem erfassen und dokumentieren die Gebrüder Huber Bodenrecycling die beim Rückbau anfallenden Massen exakt. Aber auch die Transportwege, runtergebrochen auf die bewegten Tonnen pro Kilometer, fließen dann in die Zertifizierung der DGNB ein. Kurze Entsorgungswege für die Stoffströme sind die Vorgabe, um Emissionen zu reduzieren. Ein weiteres Ziel: bei den Lkw-Transporten die maximal mögliche Nutzlast ausschöpfen, um kein Transportvolumen zu verschenken. Hier unterstützt die Cat-Radladertechnik über eine integrierte Kontrollwaage den Fahrer dabei, die Schaufel optimal zu füllen.

Zeppelin, Baumaschinen, Caterpillar
Nehmen das Vorzeige-Abbruchprojekt ins Visier (von links): Zeppelin-Gebietsverkaufsleiter Wolfgang Brecht mit Vertretern des Abbruchspezialisten wie Michael Becker, Prokurist und Projektleiter, Michaela Eckardt, Projektleiterin Entsorgung, Geschäftsführer Klaus Zernikow und Karl Huber, Projektleiter Abbruch. (Bild: Zeppelin)

„Keine der auf der Baustelle eingesetzten Maschinen ist älter als zwei Jahre. Radlader und Bagger sorgen dafür, dass der Spritverbrauch der Arbeitsmaschinen niedrig bleibt“, erklärt Karl Huber, Projektleiter für den Abbruch. Außerdem wurde extra in einen Cat 330 MHD investiert, dessen moderne Maschinenfeatures nicht nur die Wirtschaftlichkeit der Abbruchprojekte erhöhen, sondern auch die Arbeitssicherheit. Der Dachscheibenwischer sorgt beispielsweise bei widriger Witterung für klare Sichtverhältnisse. Das P5A-Verbundglas in der Front- und Dachscheibe steht ebenfalls für Sicherheit, ohne den Blick zu beeinträchtigen. Der serienmäßig verbaute Löffelzylinderschutz schützt vor herabfallendem Material. Der Laufrollenschutz über die gesamte Länge am Unterwagen bringt noch mehr Stabilität und der hydraulisch verstellbare Unterwagen von 2,99 m auf 3,99 m eine hohe Standsicherheit und Flexibilität beim Transport.

Insgesamt kommen in München drei verschiedene Maschinengrößen zum Einsatz: Der Cat-Abbruchbagger 330 MHD bringt es aufgrund seines Auslegers auf 40 t, der Cat 336 liegt mit knapp 36 t etwas darunter und der dritte Mitspieler erreicht 34 t. Auch bei den Anbaugeräten setzt man auf verschiedenste Ausführungen. „Allein bei den Abbruchscheren stehen acht verschiedene Scheren parat“, so Huber. So lassen sich die Rückbauprozesse effizient abwickeln, was in die nachhaltige Bewertung mit einfließt. Dank des neuen Cat 330 MHD kann das Unternehmen nun auf eine Technik zurückgreifen, die extra für innerstädtische Abbrucharbeiten an mittelgroßen, bis zu fünfstöckigen Gebäuden unter beengten Platzverhältnissen entwickelt wurde.

Standpunkt

Karl Huber, Projektleiter Abbruch, Gebrüder Huber Bodenrecycling, Neuried

„Aus Sicht der Bauleitung ist es für Arbeiten im selektiven Rückbau wirtschaftlich, wenn wir eine Maschine wie den Cat 330 MHD mit einer hydraulisch hochfahrbaren und um 30 Grad kippbaren Kabine haben, da wir viele große Abbruchprojekte realisieren und auf eine hohe Abbruchleistung angewiesen sind. Der Fahrer hat so einen besseren Überblick, wenn er den Greifer oder die Schere ansetzt, um das Gebäude präzise in der Höhe zu bearbeiten.“