A96-Ausbau Germering

EPS-Blöcke für Lärmschutzwall

Für einen perfekten Lärmschutz an der Autobahn A96 bei Germering und Gilching, lässt die Autobahndirektion Südbayern zwei Lärmschutzgalerien aus Beton errichten. Besonderheit: Deren Dächer werden an kritischen Stellen mit drei zusätzlichen Lärmschutzwällen bestückt. Aus statischen Gründen bestehen diese nicht wie üblich aus Erdmaterial, sondern aus dem Dämmstoff Airpor von Joma, der eigentlich zur Wärmedämmung von Gebäuden eingesetzt wird.

Lärmschutzwall aus dem Dämmmaterial Airpor
Die Lärmschutzwälle aus dem Dämmmaterial Airpor sollen die neuen Galerien nahe Germering und Gilching lückenlos mit ebenfalls neuen Lärmschutzwänden entlang der A96 verbinden. (Bilder: Joma)

Die A96 verläuft parallel zu den Alpen und verbindet den Bodenseeraum und das Allgäu mit München. Bis Ende 2020 soll sie zwischen Germering-Süd und Oberpfaffenhofen auf sechs Spuren erweitert werden. Dabei will die Autobahndirektion Südbayern auch den Lärmschutz deutlich verbessern: Neben einem neuen, offenporigen Asphaltbelag und Lärmschutzwänden sind auch zwei Lärmschutzgalerien nahe Germering und Gilching vorgesehen. Maßgeschneiderte EPS-Blöcke des Allgäuer Herstellers Joma schließen dort eine Lärmschutzlücke, denn sie verbinden die neuen Lärmschutzgalerien nahtlos mit anschließenden Lärmschutzwänden. Airpor überzeugt dabei als Füllmaterial mit großem Volumen bei sehr geringem Gewicht. Zum Vergleich: Füll-Kies bringt 2 t pro m3 auf die Waage, EPS dagegen nur 20 kg. „Airpor wurde uns von Fachkollegen empfohlen und ich kann ihre sehr guten Erfahrungen mit Joma nur bestätigen: Hier stimmen nicht nur die Qualität und Leistung der Produkte, sondern vor allem auch der Top-Service“, sagt Bauleiter Ralph Brenner vom Bauunternehmen Porr, das den Lärmschutz an der A96 realisiert.

Die Übergänge von den Lärmschutzgalerien zu den Lärmschutzwänden sind kritische Zonen, weil die Oberkante der Wandelemente teilweise bis zu 5 m höher liegt als die Oberkante der Galerien. Deshalb müssen beide Maßnahmen perfekt miteinander verbunden werden, um Lücken im Lärmschutzkonzept zu vermeiden. Mit den Lärmschutzwällen aus expandiertem Polystyrol (EPS), die nur auf der obersten Schicht noch mit Erdmaterial abgedeckt und begrünt werden, hat man eine perfekte Lösung gefunden: Der Dämmstoff Airpor von Joma weist einerseits äußerst gute Druckfestigkeiten auf, er ist andererseits aber auch maßstabil sowie besonders leicht. Vor allem das Gewicht der rund 14 x 15 m großen Lärmschutzwälle, die rund 3,5 m hoch sind, spielt bei der Baumaßnahme eine besonders wichtige Rolle. Denn herkömmliche Lärmschutzwälle, für die meterhoch Erdmaterial aufgeschüttet wird, kommen auf den Dächern der Galerien nicht in Frage. Die Auflast und die Kräfte, die auf die Bauwerke wirken würden, wären viel zu hoch, und die Statik der Bauwerke wäre gefährdet.

Lärmschutzwall aus dem Dämmmaterial Airpor von Joma
> zur Galerie

Daher werden die drei Lärmschutzwälle mit rund 1.400 m3 Airpor gefüllt und jeweils am Anfang und am Ende des 522 m langen Galeriebauwerks in Gilching sowie auf der Ostseite der 972 m langen Galerie in Germering so positioniert, dass das Lärmschutzkonzept wirklich lückenlos funktioniert. Der Dämmstoff besteht aus 98 Prozent Luft und ist zu 100 Prozent recyclingfähig. Die hohe Öko- und Kosteneffizienz und die einfache Handhabung machen Airpor zu einem besonderen Werkstoff, der vielseitig einsetzbar, wasserabweisend, alterungsbeständig und standfest ist.

Weiterer Pluspunkt: Nahezu alle Produkte aus Airpor können individuell nach Maß gefertigt werden. Und davon profitieren auch die Verarbeiter von Porr: Denn anstatt alle Airpor-Blöcke in den ausgeschriebenen Maßen (4 x 1,25 x 0,5 m) zu liefern, stellt Joma auch passgenaue Stücke in kleineren Größen her. Weil die Elemente so stufenweise eingesetzt werden können, spart sich der Verarbeiter auf der Baustelle jede Menge Zeit – lediglich halbrunde Abschlüsse müssen vor Ort noch zugeschnitten werden. Für die feste Verbindung der einzelnen Lagen sorgen spezielle Krallendübel.

Über den außergewöhnlichen Auftrag freut sich auch Josef Mang, der das Joma-Dämmstoffwerk aus Holzgünz gemeinsam mit seinem Bruder Roland als Geschäftsführer leitet: „Die Lärmschutzwälle an der A96 zeigen einmal mehr, dass wir mit Airpor einen wirklich einzigartigen Werkstoff entwickelt haben. Er punktet nicht nur mit einer erstklassigen Wärmedämmung bei Gebäuden, sondern kann auch ideal im Tiefbau eingesetzt werden. Hier überzeugt er nicht nur als Füllmaterial von Lärmschutzwällen, sondern wird zum Beispiel auch unter der Asphaltdecke eingebaut, um Setzungen zu vermeiden.“

Joma Dämmstoffwerk

Das 1956 gegründete Unternehmen mit Sitz in Holzgünz ist einer der führenden Anbieter von hochwertigen Dämmstoff-Materialien für nachhaltiges und energiesparendes Bauen. Produkte sind Dämmplatten und Dämmstoffe für Fassaden, Wärmedämmung aus EPS und Akustikdämmung. Joma Dämmstoffwerk gehört zur mittelständischen Mang-Firmengruppe, der ein weiteres Dämmstoffwerk in Gera-Cretzschwitz (Thüringen) und die Josef Mang Bauunternehmung in Holzgünz angehören. Die Mang-Gruppe beschäftigt 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.