Skatepark Schopfheim

Bagger-Navi modelliert perfekte Skatepark-Konturen

Das Geländeprofil lässt das Herz von Skatern höher schlagen – ebenso wie von ambitionierten Baulöwen und Planern: Rampen, Wellen, Quarter-Pipes und eine Bowl, alles auf einer höhenmäßig abgestuften und 785 m² umfassenden Fläche im 3D-Modell geplant und als digitales Geländemodell (DGM) zur Verfügung gestellt.

Skatepark
Vom 3D-Modell zum Skatepark, der ein Maximum an Fahrspaß und Sicherheit garantiert – ein Paradebeispiel für die Leistungsfähigkeit des Bagger-Navigationssystems MTS-Navi. (Bild: digipix.ch)

Solche Herausforderungen lassen sich eigentlich nur mit MTS-Navi meistern“, so Matthias John, Baggerfahrer bei Schmidt Hoch- und Tiefbau Bernau. „Darum kamen beim Auswahlverfahren auch nur Unternehmen zum Zug, die diese Baustelle digital abwickeln können.“ Der junge Geräteführer hat Spaß daran, Aufgaben wie diese Geländeprofilierung mit seiner 3D-Baggersteuerung im Alleingang zu meistern – vor allem, wenn die Baustelle so rund läuft wie hier: „Die Daten vom Planungsbüro waren tipptopp, sodass ich mit dem MTS-Navi gleich durchstarten konnte. Dank DGM konnte ich auf Anhieb profilgerecht ausheben, verfüllen und modellieren. Unterm Strich bedeutet das eine gewaltige Zeitersparnis für Baustellen dieser Art.“

3D-Baggersteuerung
Herausforderungen wie die Geländeprofilierung des Skateparks meistert Geräteführer Matthias John per 3D-Baggersteuerung im Alleingang. (Bild: MTS)

Bauleiter Andreas Looss ergänzt, dass er auf Basis des gleichen digitalen Geländemodells später eins zu eins seine Abrechnung machen konnte: „Der einzig nennenswerte Aufwand bestand für mich darin, die Baustelle einzurichten und zu lokalisieren. Nur bei der Leitungsverlegung musste ich die Linien noch auf die jeweilige Höhe setzen.“ Derselbe Zeitvorteil gelte für die Abrechnungsprüfung, so Geschäftsführer Thomas Strübe vom Planungsbüro Südwest: „Schließlich kann nach einem sauber geplanten DGM nicht nur gebaut und abgerechnet, sondern auch geprüft werden.“ Sein mit der Planung beauftragter Chef-Kollege Thomas Hoffmann fügt hinzu: „Im Prinzip verlagert sich der Aufwand beim digitalen Bauprozess einfach in Richtung Planung.“ Die kostentechnische Argumentation falle jedoch nicht immer so leicht wie beim Skatepark: „Die Kurven und Rundungen dieses Bauwerks hätte man über die herkömmliche Arbeit mit Querprofilen nie abbilden können. Doch die Diskussion lohnt sich. Denn der Weg in Richtung Digitalisierung kann nur von allen am Bauprozess Beteiligten gemeinsam gegangen werden.“

Bauunternehmer und Geschäftsführer Rudolf Schmidt jedenfalls hat mittlerweile alle großen Bagger seiner Firma mit einer 3D-Baggersteuerung vorgerüstet und seine beiden Mitarbeiter auf zwei Seminarreihen der MTS-Akademie das nötige Grundwissen für die Bauausführung erwerben lassen. An der digitalen Zukunft der Baubranche führt auch für Oberbauleiter Marcus-Cristian Schmidt kein Weg mehr vorbei: „Spätestens dann, wenn – wie hier – komplexe Strukturen aus dem Nichts heraus modelliert werden müssen.“ Zumal die sogenannten Shapes, die Konturen der Bahn nicht einfach aus gewachsenem Boden herausgeschält werden konnten, sondern in ein aufgrund von Planänderungen abweichend vormodelliertes Gelände eingebaut werden mussten. „In unserer Region sind wir mit einem solch professionellen Skatepark noch echter Vorreiter“, freut sich Schmidt. Doch das Beispiel werde Schule machen.

Rudolf Schmidt, Geschäftsführer Schmidt Hoch- und Tiefbau
Geschäftsführer Rudolf Schmidt, Schmidt Hoch- und Tiefbau: „Mit dem MTS-Navi sind wir gewappnet für unsere weiteren Schritte in die doch immer konkreter werdende digitale Zukunft der Baubranche.“ (Bild: MTS)

Auch Betonbauer Max Häring ist beeindruckt von dem hochpräzisen Ergebnis: „Nicht nur seitens der Oberflächenmodellierung, sondern auch von deren einwandfreier Verdichtung. Denn die wiederum ist Voraussetzung dafür, dass sich in den Betonskulpturen später keine gravierenden Risse durch Setzungen bilden und damit den Skatern später ein maximales Maß an Fahrspaß und Sicherheit gewährleistet werden kann.“ Und schließlich ist auch der Skateparkplaner Paul Heuberger, CEO und Gründer der Vertical Technik (verticalskate.ch), beeindruckt von dem Weg, den seine Ideen vom Modell zur Wirklichkeit genommen haben: „Es ist faszinierend, wie aus reinen Gedanken erst CAD-Daten, dann ein digitales Geländemodell und mittels MTS-Navi schließlich eine so perfekte Oberflächenkontur entstehen kann.“

Neue Ausbildung zum BIM-Manager

BIM geht längst nicht mehr nur große Bauunternehmen an. Auch wenn modellbasiertes Bauen aktuell nur für kommunale Bauprojekte mit einer Bausumme von mindestens 5 Mio. Euro Vorgabe ist: Es ist absehbar, dass BIM-Vorgaben schon in naher Zukunft auch bei kleineren Bausummen zum festen Baustein von Ausschreibungen werden. Um auch kleine und mittlere Bauunternehmen auf diese Herausforderungen vorzubereiten, startet die MTS-Akademie im Juni 2020 eine neue Ausbildung zum BIM-Baustellen-Manager für kommunalen Verkehrswege- und Tiefbau (K-VTB). Das neunmonatige Weiterbildungsangebot vermittelt  im Rahmen einer berufsbegleitenden Qualifizierung das für die Umsetzung und Anleitung von BIM-Prozessen nötige Know-how. Es richtet sich sowohl an Bauleiter und Poliere als auch an Auftraggeber und Planer. Das Basis-Modul (BIM-Basic) des Ausbildungsangebots ist durch das internationale Kompetenz-Netzwerk Building Smart zertifiziert. Auch das Aufbau-Modul (BIM-Professional) wurde nach geltenden Richtlinien konzipiert (mehr Infos unter www.MTS-Akademie.de).