Flughafen Berlin-Schönefeld

Bauer Resources stemmt komplexe Sanierung

Wenn die Sanierungsexperten des Bereichs Umwelt von Bauer Resources das Flughafengelände in Berlin-Schönefeld betreten, heben sie nicht mit der nächsten Maschine ab, sondern kümmern sich am Boden um die Sanierung des ehemaligen Tanklagers Nord. Indem sie die alten technischen Anlagen selektiv zurückbauen und den belasteten Boden austauschen, schaffen sie eine wichtige Voraussetzung für den Bau des neuen Regierungsflughafens.

Vor dem Bau eines neuen Regierungs-Airport: Bauer Resources saniert das Gelände des ehemaligen Tanklagers Nord am Flughafen Berlin-Schönefeld. (Bilder: Bauer Group)

Seit gut einem Jahr ist Bauleiter Friedrich Leifheit mit seinem Team täglich vor Ort und hat zunächst alles für den aufwendigen Rückbau vorbereitet. Als Erstes ging es dem Betriebsgebäude des Tanklagers Nord an den Kragen – inklusive Entkernung und Schadstoffsanierung. Erst danach starteten der eigentliche Abbruch und Rückbau des Tanklagers. Schritt für Schritt arbeiteten sich die Experten systematisch von oben nach unten bis zur Sohle und erzeugten dabei etwa 20.000 t Abbruchmaterial. Neben dem Betriebsgebäude war das Lager zurückzubauen, bestehend aus sechs gewaltigen Stahltanks mit einem Fassungsvermögen von jeweils 375 m³ – jeder Tank 4 m breit und 30 m lang. „Diese Dimensionen sind beachtlich“, so der Bauleiter. „Unser eingespieltes Team hat für derart schwierige Aufgaben aber ein gutes Händchen.“

Rund 25.000 t schadstoffbelasteter Boden werden ausgetauscht und anschließend durch neues Material ersetzt.

Nach den Rückbauarbeiten blieb eine imposante Baugrube zurück, in der nun der Bodenaustausch in Angriff genommen wird. Jahrzehntelange Leckagen der Tanks haben im Erdreich Rückstände von Flugbenzin hinterlassen. Mit einer BG 30 werden deshalb gerade rund 25.000 t schadstoffbelasteter Boden ausgebohrt und anschließend durch neues Material ersetzt. Eine mühsame Arbeit, denn die Großlochbohrungen werden präzise in mehreren Ebenen mittels GPS-Einmessung bis zu einer Tiefe von etwa 12 m durchgeführt. Während des Bohrvorgangs wird die Luft permanent abgesaugt, die Mannschaft ist mit einer speziellen Schutzausrüstung ausgestattet. Unterstützt werden sie bei den Tiefbauarbeiten durch Kollegen von Bauer Spezialtiefbau, die nach dem Abschluss der Austauschbohrungen auch die Bodenverdichtung übernehmen. Schließlich ist für die Flugbetriebsflächen des künftigen Regierungsflughafens ein tragfähiger Baugrund erforderlich.

Natürlich ist an einem Flughafen aufgrund der strengen Sicherheitsvorkehrungen alles anders als bei einer klassischen Baustelle. Das macht sich schon beim Zugang bemerkbar: Wegen der Lage der Sanierungsfläche innerhalb des Flughafen-Sicherheitsbereichs gelangen die Mitarbeiter nur über eine Schleuse ins Innere, die mit vier Toren und Vierfach-Bauzaunblenden inklusive Nato-Draht gesichert ist. Zusätzlich muss das gesamte Personal wöchentlich angemeldet werden. Das gilt auch für alle eingesetzten Geräte und auszuführenden Arbeiten. „Wir müssen einige Wochen im Voraus ein detailliertes Konzept vorlegen, um alles genehmigen zu lassen“, erklärt der Bauleiter.

Der erfahrene Bauleiter Friedrich Leifheit managt die gesamte Baustelle: „Dieses Projekt hebt sich buchstäblich von anderen ab. Wichtig sind dabei vor allem ein umsichtiges Vorgehen, gegenseitiger Respekt und Professionalität.“

Doch damit nicht genug: Auch rund um die Baustelle herrscht reges Treiben. „Egal, welche Arbeiten wir hier bisher durchgeführt haben, nur 25 m entfernt davon läuft der Flugverkehr“, so Friedrich Leifheit. Ankommende Staatsbesucher inklusive meterlanger Eskorten und Straßensperren sind keine Seltenheit. Eine komplexe Situation, die sich nur durch sehr konkrete Ablaufpläne für den Baustellenverkehr managen lässt.

Für Friedrich Leifheit und sein Team zählen solche Projekte zum Kerngeschäft: „Die technische Umsetzung bereitet uns keinerlei Schwierigkeiten, doch die Dimensionen und die Gegebenheiten vor Ort sind nicht alltäglich. Als Team haben wir wertvolle Erfahrungen gesammelt.“ Bis zum Abschluss des Projekts im Januar 2024 ist noch eine Menge zu tun, etwa die Rückverfüllung der Baugrube oder der Rückbau des ehemaligen Generalshotels.

Service

Hier sehen Sie einen kurzen Film von Bauer Resources über die Bodensanierung am Berliner Flughafengelände.

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