Baggeranbaumischer

Gefährlichen schwefelhaltigen Boden bestens entschärft

Baggeranbaumischer von Stehr
(Bild: Stehr)

In den Niederungsgebieten des norddeutschen Küstenlands finden sich im Boden große Mengen natürlicher schwefelhaltiger Verbindungen, etwa in Form von Pyrit (Eisensulfid), die sich nach der Ablagerung von sulfatreichen Meeres-Sedimenten und dem Beisein organischer Substanz (Torf bzw. Darg) und eisenhaltigen Feinsedimenten (Klei) gebildet haben. Solange diese schwefelhaltigen Böden unter Grundwasserabschluss im Boden lagern, verhalten sie sich stabil. Werden sie jedoch bei Bauarbeiten ausgehoben und offen an der Erdoberfläche gelagert, kommt es beim Kontakt mit Luftsauerstoff zu einer Oxidation – und in der Folge zur Bildung erheblicher Mengen an Schwefelsäure. Man spricht in diesem Fall von potenziell oder aktuell sulfaten Böden. Diese sind auch gefährlich für Betonbauteile wie Fundamente, die mit ihnen in Kontakt kommen. Durch den Säure- bzw. Sulfateinfluss werden Betonbaukörper in ihrer Stabilität geschwächt. Fällt sulfatsaurer Boden bei Baumaßnahmen an, ist dieser abfallrechtlich zu behandeln und einer ordnungsgemäßen Beseitigung zuzuführen. Gegebenenfalls ist das Ausbaumaterial zu kalken, um Versauerungs-tendenzen, die beim Umlagern der Böden entstanden sind, zu neutralisieren.

Um dies auf einfache Art zu realisieren, kommt eine Erfindung von Stehr zum Einsatz.  Nachdem einige Maschinen wie Schaufelseparatoren dabei nicht überzeugen konnten, wandte sich die Firma MKW-Material und Kompostwirtschaft, ein Unternehmen des Landkreises Aurich, an Stehr, um den Baggeranbaumischer EX-MiX10 zu testen. Nach einer kurzen Testphase war man überzeugt – insbesondere auch von der absoluten Wartungsfreiheit. So wurden in nur zehn Arbeitsstunden gut 2000 t sulfathaltige Böden mit Kalk vermischt und somit neutralisiert, um sie einer sinnvollen Verwendung zuzuführen.