Transportertest 3/2017

Isuzu D-Max Edition 10 Premium

Mit einer Reihe von D-Max-Sondermodellen feiert Isuzu sein zehnjähriges Bestehen in Österreich und Deutschland. Wir fuhren die Edition 10 in Premium-Version mit Hardtop und Automatik – ein Komfort-Truck für die Baustelle und die schweren Anhänger.

Isuzu D-Max
Der D-Max bleibt auch auf der Langstrecke komfortabel, der Biturbo lässt sich mit prächtigem Drehmoment und Automatik ausgesprochen sparsam bewegen. (Bild: bd/Domina)

Der Pick-Up-Markt hierzulande ist ein kleiner – aber umso mehr in Bewegung. VW holte sich innerhalb kürzester Zeit die Marktführerschaft, die Positionen dahinter teilen sich Ford, Isuzu, Nissan, Mitsubishi und Toyota. Jetzt mischen noch mehr in diesem engen Segment mit: Sowohl Renault als auch Mercedes-Benz lancierten unlängst einen eigenen Pick-Up. Natürlich keine Eigenentwicklung, man hat ja potente Partner. Das ist in diesem Fall Nissan, dessen Navara Mercedes und Renault mit eigenem Kühlergrill adaptieren. Da wird es nicht leichter für den Isuzu D-Max, obwohl er in Deutschland gut eingeführt ist und über eine kleine, treue Fangemeinde verfügt. Die D-Max-Fans haben ihre Gründe: Der Isuzu gehört auch in luxuriöseren Varianten zu den preiswerteren Pick-Ups – viel Transportleitung zum fairen Preis.

Das Motorenangebot ist übersichtlich, es gibt nur einen: Der 2,5-l-Vierzylinder mit Abgasstandard Euro V b+ wird von zwei hintereinander geschalteten Turbos beatmet und leistet 120 kW (163 PS). Vor allem in Verbindung mit dem fünfstufigen Wandler-Automatikgetriebe (Aufpreis 1.344 Euro) ist der Japaner ein echter Cruiser. Versteht man ihn zu fahren beziehungsweise rollen zu lassen, erzielt man mit dem D-Max durchaus Verbrauchswerte um die acht Liter. Und das macht vor allem im Nahverkehr richtig Spaß: Kurz mal das Gas gestreichelt, schon rollt die Fuhre, geht alsbald in den Wandler-Freilauf, und rollt, und rollt, und rollt. Diese Fahrweise pflegen wir beim schweren Lkw schon lange. Dass ähnliches auch mit dem Pick-Up funktioniert ist neu, und der D-Max beherrscht diese Disziplin am besten aller bekannten Pick-Ups mit Automatik.

Isuzu D-Max Heck
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Nun trumpft der Jubiläums-D-Max mit allerlei Extras auf, die laut Isuzu einen Preisvorteil von 2.600 Euro bedeuten. Darunter sind Annehmlichkeiten wie das einfachste Hard-Top, Automatikgetriebe, Laderaumwanne mit Dämpfer an der Heckklappe, 18-Zoll-Alu-Räder, Trittbretter und Edelstahl-Unterfahrschutz sowie – nicht zu vergessen – das Pioneer-Navi inklusive Rückfahrkamera. Letztere funktioniert ausgesprochen gut, das zielgenaue Ranfahren an die Anhängerkupplung ist damit ein Kinderspiel. Das Navi ist allerdings etwas nervig in der Bedienung, weil die Touchscreen-Tasten nicht besonders zielgenau funktionieren. Eingaben über die Bildschirm-Tastatur werden damit zur Geduldsprobe.

Komfort im Design der 80er-Jahre

Überzeugen können die elektrisch verstellbaren Ledersitze mit Armlehne über der Mittelkonsole. Ablagen mit Klappen gibt es zwei vorm Beifahrer sowie ein Fach über der Mittelkonsole. Das war’s aber auch schon. Vor allem die Türablage fällt bescheiden aus – da passt grade mal eine Softdrink-Dose rein. Stylish und trotzdem gut bedienbar ist der Kreisrunde Klima-Block in der Mittelkonsole. Auch hier gibt es nur eine handschmale Ablage unter den Schaltern für die Sitzheizung. Das Allrad-Wählrad hinter dem Automatik-Wählhebel kann ebenfalls gefallen: Einfacher und eindeutiger in der Bedienung geht kaum.

Pro & Kontra: Isuzu D-Max DoKa

Automatikgetriebe, Antriebsstrang, Motorleistung
Rollverhalten
Verbrauch
Türablage zu klein
Design Armaturen

Zwar ist in Verbindung mit der Automatik die Möglichkeit der Gelände-Übersetzung etwas übertrieben, aber letztlich lässt sich damit auch der schwerste Bootsanhänger vollkommen stressfrei den steilsten Slip hinaufziehen. Mit den maximal 3,5 t Anhängelast kommt der D-Max jedenfalls spielend klar. Sogar eine gewisse Eignung zum Reise-Auto mag man ihm nicht absprechen: Der Langstrecken-Komfort ist, was Geräusch-, Feder- und Sitzeigenschaften angeht, sehr zufriedenstellend. Allein das Design der Armaturen ist – wie man heute sagt – total 80er. Die typischen Jap-Schalter und Armaturen kann man aber schon mal in Kauf nehmen, bei so viel preiswertem und komfortablem Pick-Up-Nutzen.