Hautbahnhof Hanau

Max Wild meistert Brückenrückbau mit Kran- und Sägetechnik

Die Abbrucharbeiten am Hanauer Hauptbahnhof sind Teil eines Großprojekts: Bis 2027 soll dort eine neue Brücke entstehen, die über die Bahngleise führt. Um die alte, marode, 120 m lange Spannbetonbrücke abzureißen, hat das Team von Max Wild die gesamte Rückbauplanung und die Abbrucharbeiten übernommen. Entscheidende Hilfsmittel dabei: Säge- und Krantechnik.

Max Wild
Rückbau der Hauptbahnhofbrücke in Hanau durch die Profis von Max Wild: Der alte Brückenüberbau wurde mit Sägetechnik in Segmente unterteilt und diese anschließend mit einem Kran ausgehoben. (Bild: Max Wild)

Wenig Platz, Bahngleise und festgelegte Sperrpausen: Das waren die Herausforderungen, die es beim Rückbau der Brücke B43 am Hauptbahnhof im hessischen Hanau zu meistern galt. Das Konzept der Spezialisten beinhaltete zwei Verfahren: Während Einzelsegmente mittels Großkran während der Vollsperrung der unterführenden DB-Anlagen im 24-h-Betrieb ausgehoben wurden, setzten die Verantwortlichen für die Unterbauten Hydraulikbagger außerhalb der Sperrpausen ein.

Mit Sägetechnik unterteilten die Profis die insgesamt 120 m lange Brücke in Segmente. Dabei kamen ein 700-t-Raupenkran und ein 700-t-Mobilkran zum Einsatz. Federführend bei den Sägearbeiten waren die Gebrüder Nickel, die Kranarbeiten übernahmen die Unternehmen Emil Egger und MSG Krandienst. Im ersten Bauabschnitt waren zwei Krane im Einsatz, die mit 15 Hüben insgesamt 1.800 t Material ausgehoben haben. Die einzelnen Brückensegmente hatten ein Gewicht zwischen 70 und 260 t und eine Länge bis zu 28 m. Im zweiten Bauabschnitt waren 16 Kranhübe notwendig, um die zweite Hälfte der Brücke auszuheben. Insgesamt fielen beim Rückbau rund 6.000 t Abbruchmaterial an.

Max Wild
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Für maximale Effizienz und Sicherheit hat Max Wild die Lage der Bohrungen und Sägeschnitte vorab im digitalen Bauwerksmodell (3D-Modell) hinterlegt. Die so erzeugten Vermessungspunkte wurden dann durch einen Vermesser auf dem Überbau abgesteckt und in ihrer Lage gesichert. Auch für das Krankonzept, die Festlegung der Abbruchsegmente und die Auslegung der Gewichtsermittlung zeichneten die Berkheimer Spezialisten verantwortlich. Als eine der größten Herausforderungen entpuppte sich dabei der beengte Raum rund um die Bahnschiene: „Das Gleisfeld ist sehr groß. Dazwischen und daneben ist nur wenig Platz. Deshalb musste geklärt sein, wie wir die Brücke ausgehoben bekommen und wo wir den Kran hinstellen“, sagt Max-Wild-Bauleiter Simon Walcher.

Die Lösung: Für den Kran wurde eine Art Mittelinsel zwischen den Bahngleisen geschaffen. Nachdem die Bestandsbrücke komplett zurückgebaut ist, folgt nun der Neubau. Bevor weitere Betonier- und Bauarbeiten an der Überquerung und den DB-Anlagen folgen, werden zuerst neue Verbundfertigteilträger aufgelegt. Die Fertigstellung der Gesamtbaumaßnahe ist für 2027 geplant. Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 56 Mio. Euro. Die Deutsche Bahn und die Stadt Hanau übernehmen jeweils die Hälfte der Kosten, das Land Hessen bezuschusst das Projekt mit rund 18 Mio. Euro.