Bodenwaschanlage

Max Wild recycelt mineralische Bauabfälle

Max Wild ist mit seiner Bodenwaschanlage eines der ersten Bauunternehmen Deutschlands, das auf die Aufbereitung von mineralischen Abfällen im großen Stil setzt. Seit Inbetriebnahme im August 2020 hat das Unternehmen über 300.000 t mineralische Bauabfälle zu 291.000 t Recyclingbaustoffen und Filterkuchen aufgearbeitet.

Max Wild Bodenwaschanlage
Seit 2020 im Einsatz: Die Bodenwaschanlage von Max Wild recycelt mineralische Bauabfälle und arbeitet sie zu zertifizierten Sekundärbaustoffen auf. (Bilder: Max Wild)

In einer nassmechanischen Aufbereitungsanlage arbeitet Max Wild mineralische Bauabfälle auf. Die Bodenwaschanlage ist seit drei Jahren auf dem firmeneignen Entsorgungszentrum in Eichenberg (Berkheim) im Einsatz. Sie reinigt Gleisschotter und gering belasteten Bodenaushub so, dass die daraus gewonnenen Sande und Kiese – rund 97 Prozent des Input-Materials – wieder als zertifizierte Recyclingbaustoffe zum Einsatz kommen. Dabei doppelt nachhaltig: Das gesamte Wasser für die Bodenwäsche wird in einer Kläranlage gereinigt, dem Waschprozess wieder zugeführt und die Anlage somit komplett abwasserfrei betrieben.

„Die Nachfrage ist groß. Wir bemerken einen Umschwung in der ganzen Branche, hin zu einem ressourcenschonenderen Umgang mit Baustoffen“, erklärt Markus Wild, einer der Geschäftsführer. Sein Unternehmen bietet die Aufbereitung von Bauabfällen zu zertifizierten Sekundärbaustoffen als Service für Kommunen, Tiefbaufirmen sowie Beton- und Asphaltproduzenten an. Mithilfe eines mehrstufigen Verfahrens trennt die Recyclinganlage den Boden in seine Einzelbestandteile.

Kernkompetenz Trennen: Die Anlage klassiert das Waschgut in unterschiedliche marktgängige Gesteinskörnungen, aus denen Max Wild individuelle Korngemische produziert.

Die freigelegten Sand- und Kiesfraktionen erhalten beispielsweise in Betonfertigteilen, Kellerwänden, Geschossdecken oder als Asphalt-Zugschlagstoffe ein zweites Leben. Da nur noch eine geringe Menge Bauabfall übrigbleibt, werden zudem Entsorgungskosten minimiert und Deponieraum gespart.

Das im Entsorgungszentrum Eichenberg angelieferte Material wird vor der eigentlichen Wäsche auf eine Korngröße von 0/80 mm abgesiebt und direkt der Anlage zugeführt. In der Recyclinganlage wird das Waschgut durch den Eintrag mechanischer Energie getrennt und aufgeschlossen. „Das kann man sich vorstellen wie bei einer Kartoffelwäsche“, erklärt Gregor Silvers, Geschäftsfeldleiter Flächenrecycling bei Max Wild. Nachgeschaltete Siebanlagen trennen die einzelnen Gesteinskörnungen.

Dieses Separieren ist die wesentliche Leistung der Anlage: Sie klassiert das Gut in die unterschiedlichen, marktgängigen Gesteinskörnungen. Max Wild produziert daraus individuelle Korngemische.

Mehr Akzeptanz für Sekundärbaustoffe

Jedes Jahr fallen in Deutschland rund 200 Mio. t mineralische Abfälle an und machen der Bundesvereinigung Recycling-Baustoffe zufolge den größten Abfallmassenstrom der Bundesrepublik aus. Die Recyclingquote bei Bodenmaterial ist aber noch gering: Gerade einmal 10,6 Prozent wurden 2020 recycelt, wie die Initiative Kreislaufwirtschaft Bau in ihrem 2023 veröffentlichten Bericht Mineralischen Bauabfälle ermittelte.

Blick ins Innere: Die nassmechanische Aufbereitungsanlage reinigt Gleisschotter und gering belasteten Bodenaushub.

„Mit unserer nassmechanischen Aufbereitungsanlage leisten wir einen wichtigen Beitrag, um die Recyclingquote weiter zu erhöhen und den Einsatz von Sekundärbaustoffen zu etablieren. Wir wissen, dass die Akzeptanz für Sekundärrohstoffe am Bau heutzutage häufig noch fehlt. Dabei stehen sie den Primärrohstoffen in nichts nach“, betont Wild. Alle von Max Wild aufbereiteten Sekundärbaustoffe sind güteüberwacht und zertifiziert. Sie erfüllen sowohl die hohen Qualitätsansprüche für den Tief- und Straßenbau als auch für die Beton- und Asphaltindustrie.

Standpunkt

Markus Wild, Geschäftsführer, Max Wild, Berkheim

„Wir brauchen einen nachhaltigen Umgang mit Primärrohstoffen. Gerade die Baubranche spürt was es heißt, wenn Rohstoffe wie Sand immer knapper und damit teurer werden. Nur ein Wiederverwenden und Aufarbeiten kann die Antwort auf die Rohstoffknappheit und die Lösung für Verfügbarkeit und stabile Preise sein. Im Recycling von mineralischen Baustoffen liegt ein großes Potenzial.“