Straßenfertigung

Strich-5-Generation von Vögele mit Lenk- und Breitenautomatik

Um Aufträge in der Straßenfertigung effizienter abzuwickeln und gleichzeitig die Arbeitssicherheit zu erhöhen, automatisiert Vögele verschiedene Steuerungsfunktionen der Strich-5-Generation: Dazu gehören die Lenk- und Breitenautomatik Auto Trac, die digitale Steuerung Smart Pave, der digitale Wirtgen Group Performance Tracker Paving sowie das Temperaturmesssystem Road Scan.

Vögele, Wirtgen
Steuerung anhand physischer Referenzen: Vögele präsentierte auf der Bauma die neue Lenk- und Breitenautomatik AutoT rac. (Bild: Wirtgen Group/Vögele)

Mithilfe des Auto Trac können Anwender die Breite und Richtung des Fertigers mittels verschiedener Sensoren und physischer Referenzen automatisch steuern. Weitere Funktionen sind die Lenkautomatik Steering Control, die feste Bohlenbreite, der Leitdrahtfolger Edge Control sowie der neue Kantenfolger Edge Detection. Letzterer ermöglicht die automatische Steuerung der Bohlenbreite entlang einer Kante. Ein Lasersensor erkennt dabei Borde, Rinnen oder Fräskanten mit einem Profil von mindestens 2 cm und verwendet diese als Referenz. So entstehen präzise Kantenverläufe, was den Materialverbrauch reduziert und gleichzeitig Bohlenbediener entlastet.

Vögele, Wirtgen
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Ein gänzlich neues Automatisierungslevel soll mit dem System Smart Pave erreicht werden. Es greift auf virtuelle Referenzen zurück, auf deren Grundlage Nutzer die Einbaubreite, -lage und -richtung des Fertigers vollautomatisch steuern können. Dabei arbeitet das Tool mit Einbaugeometrien der digitalen Plattform John Deere Operations Center. Nach einer automatischen Plausibilitätsprüfung lassen sich die Daten per Knopfdruck auf den Fertiger übertragen. Das Star-Fire-Doppelantennensystem von John Deere, fest auf dem Dach des Fertigers montiert, bestimmt die genaue Position der Baumaschine und ermöglicht eine präzise Steuerung. Bastian Fleischer, Leiter Produktmanagement bei Vögele, erklärt: „Sämtliche Hardware-Komponenten sind im Straßenfertiger integriert, Anwender haben keinen Montageaufwand. Das Datenhandling ist einfach, transparent und führt dank automatischer Fehleranalyse zum gewünschten Ergebnis.“ Außerdem entfallen aufwendige Markierungsarbeiten und die Sicherheit der Bohlenbediener und die Prozesssicherheit beim Einbau wird erhöht. Smart Pave eignet sich demnach vor allem für den Bau von Land- und Bundesstraßen sowie Autobahnen.

Der Wirtgen Group Performance Tracker (WPT) Paving wiederum soll Anwender dabei unterstützen, Einbau- und Baustellenprozesse präzise zu dokumentieren. Das System berechnet anhand von Einbaudaten wie Streckenlänge, Schichtbreite, Schichtstärke und Materialdichte die bereits verbaute Materialmenge. Auch Lieferungen sollen schnell und einfach erfasst werden können. Außerdem bildet das Tool weitere relevante Daten ab, wie beispielsweise CO₂-Emissionen und Kraftstoffverbrauch. Auch hier ist die zentrale Plattform im Hintergrund das John Deere Operations Center. Dort können Einbaumeister und Bediener die Daten abrufen, Arbeitsprozesse koordinieren und analysieren. In Kombination mit WPT Milling und WPT Compacting lässt sich der gesamte Prozess – vom Fräsen über den Einbau bis zur Verdichtung – vollständig dokumentieren und einsehen. Nicht zuletzt hat der Anbieter das Temperaturmesssystem Road Scan für die Strich-5-Generation weiterentwickelt. Einbautemperaturen sollen so noch präziser und umfassender dokumentierbar sein. Die Messbreite der Infrarotkamera wurde im Vergleich zum Vorgängermodell bei gleichzeitig verbesserter Auflösung von 10 auf 13 m erweitert. Dank des integrierten Star-Fire-Doppelantennensystems von WPT Paving ist kein zusätzlicher GPS-Empfänger mehr erforderlich. Das Gehäuse des neuen Road-Scan-Systems, das nur noch die Kamera enthält, ist so kompakter, leichter und einfacher zu montieren.