
Rundverbau mit Trägerbohlwand und TWF-Gleitschienenplatten
Zur Regenwasserbehandlung in Frankfurt (Oder) hat der Strabag-Bereich Sonderbau einen runden Lamellenklärer mit 6 m Durchmesser ausgeführt. Die entsprechende Baugrube auf engstem Raum neben der vorhandenen Bebauung wurde mit Unterstützung der TWF Tiefbautechnik sehr effizient realisiert.

Die Frankfurter Wasser- und Abwassergesellschaft (FWA) war vom Umweltamt Frankfurt (Oder) beauflagt worden, das ins Flüsschen Nuhne eingeleitete Niederschlagswasser zu reinigen. Auf Bemessungsgrundlage der DWA-Richtlinie zur Bewirtschaftung und Behandlung von Regenwetterabflüssen erfolgte die Planung für den Sandfang N 5.2 am Frankfurter Nuhnenfließ. Aufgrund der äußerst beengten Platzverhältnisse entschied sich die FWA für einen Lamellenklärer Viakan 120 der Firma Mall Umweltsysteme als Sonderbauwerk. Diese für die angeschlossene befestigte Fläche von 101.878 m² dimensionierte Anlage mit 6 m Durchmesser und einer Gesamthöhe von 5,91 m war in einen Niederschlagswasser-Bestandskanal DN 700 zu integrieren.
Mit der Ausführung wurde die örtliche Strabag-Direktion Nord-Ost, Bereich Sonderbau, beauftragt. Dafür wurden zwei Schachtbauwerke DN 1500 als Trenn- und Vereinigungsbauwerk ins bestehende Kanalnetz eingebunden. Die eigentliche Sedimentationsanlage DN 6000 wurde daneben errichtet und funktioniert über einen Bypass.

Aufgrund guter Erfahrungen kontaktierte der verantwortliche Strabag-Bauleiter Michel Brandt direkt den Fachberater der TWF Tiefbautechnik, Marcel Peißker. „Die Sedi-Anlage musste neben der örtlichen Bebauung auf engstem Raum sechseinhalb Meter tief in die Erde eingebaut werden. Ich habe das Problem mit Herrn Peißker besprochen und ihm eine Vorplanung der Baugrube als Trägerbohlwand mit Verbauplatten zukommen lassen“, beschreibt Michael Brandt. Daraufhin „hat TWF eine runde Trägerbohlwand mit Verbauplatten auf Kundenwunsch konstruiert. Damit konnte die Baugrube mit minimalem Platzbedarf realisiert werden.“
Und TWF-Geschäftsführer Ralf Maywald ergänzt: „Als Lösung für die Errichtung eines runden Bauwerks für den Lamellenklärer mit 6 m Durchmesser hatte der örtliche Bauleiter den Einsatz einer Trägerbohlwand in Kombination mit unseren TWF-Gleitschienenplatten vorgeschlagen. Hauptziel war es, eine sichere und wirtschaftliche Baugrube zu schaffen, die den Anforderungen an ein rundes Bauwerk entspricht.“ Das technische Büro von TWF plante auch für dieses platzmäßig kleine, aber zugleich technisch komplexe Projekt eine maßgeschneiderte Trägerbohlwand auf Basis der Vorplanung von Michel Brandt. TWF-Statiker erbrachten die notwendigen Dimensionierungen und statischen Nachweise. Der Verbau konnte so optimal und sicher an die runde Bauwerksform angepasst und so der Material- und Zeitaufwand für die Bauausführung minimiert werden.
Steckbrief
Die TWF-Gruppe mit Zentrale in Wien ist seit 2004 als Spezialist für Ramm- und Bohrtechnik sowie Grabenverbausysteme aktiv. Sie bietet ein breites Spektrum an Maschinen und Systemlösungen, Grabenverbausystemen, Sicherheitsausrüstungen sowie mobilen Baustraßen zur Miete und zum Verkauf an. Die deutsche TWF Tiefbautechnik wurde 2012 im nordrhein-westfälischen Heinsberg gegründet, wo heute Grabenverbausysteme für alle nationalen und internationalen Märkte produziert werden. Mit rund 60 Mitarbeitenden deckt man Verkauf, Vermietung und Beratung mit mehreren Standorten flächendeckend in ganz Deutschland ab.