Brückenverschub

Leonhard Weiss hat schnell umsetzbare Lösung für Brückensanierung

Leonhard Weiss hat sich auf Brückensanierungen spezialisiert – ein Arbeitsfeld, das in den nächsten Jahren von hoher Bedeutung sein wird. Für die schnelle Projektabwicklung hat das Bauunternehmen mit dem standardisierten Brückenverschub ein zeit- und kostensparendes Verfahren optimiert.

Leonard Weiss
Ein Projekt aus dem Jahr 2025: Brückenverschub in Kelsterbach-Hinkelstein (Hessen) im Rahmen des Bauvorhabens Regionaltangente West. (Bild: Michael Thomas Wolff)

Laut Leonhard Weiss ist es um die Brücken in Deutschland, von denen mehr als 40 Prozent zwischen 1960 und 1980 gebaut wurden, nicht gut bestellt. Das Unternehmen nennt Studien, denen zufolge 16.000 Brückenbauwerke in unterschiedlichen Graden sanierungsbedürftig sind (Studie des Organisationsbündnisses Transport & Environment). Hinzu kommen 67.000 kommunale Straßen-, Fuß- und Radwegbrücken, von denen rund jede Zweite bis zum Jahr 2030 entweder saniert oder komplett neu gebaut werden sollte, und über Tausend Bahnbrücken, die in einem schlechten Zustand sind (Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik).

Leonhard Weiss ist bereits ins Handeln gekommen und verfügt mit Ingenieur- und Schlüsselfertigbau, Gleisinfrastrukturbau sowie Straßen- und Netzbau über alle erforderlichen Kompetenzen unter einem Dach. „Wenn man schnell viele neue Brücken bauen will, muss man neue Wege gehen“, sagt Eckhard Schreiner, Technischer Leiter und Prokurist im Ingenieurbau bei Leonhard Weiss. Es brauche vor allem effizientere Abläufe, im öffentlichen Beschaffungsrecht ebenso wie im Planungsprozess. Leonhard Weiss hat sich daher auf ein zeit- und kostensparendes Verfahren spezialisiert: den Brückenverschub. Die schnell umsetzbare Schubladenlösung kommt ohne langwierige Planung aus. „Auf Basis bereits konzipierter Rahmenbauwerke können wir schnell eine qualifizierte Aussage gegenüber dem Kunden treffen, ob sein Projekt mit unserem Anforderungscluster umsetzbar ist“, so Schreiner.

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Quer-/Längsverschub einer Stabbogenbrücke bei Wertach. (Bild: Burkhardt Walter)

Sind die Voraussetzungen erfüllt, folgt der weitere Ablauf in einem bewährten Schema. Das zu ersetzende Brückenbauwerk wird unmittelbar neben seinem späteren Zielort errichtet und nach Fertigstellung in die Endlage verschoben. Da die Vorgehensweise herkömmlichen Projekten entspricht, wo ebenfalls vor Ort gebaut wird, werden dieselben Qualitätsstandards erfüllt. Einen gravierenden Unterschied gäbe es aber doch: Die Bauzeit verkürzt sich deutlich. „Liegen keine besonderen räumlichen Bedingungen vor und sind auch keine vorausgehenden Abbrucharbeiten erforderlich, lässt sich ein solches Projekt innerhalb von drei Monaten durchführen. Der eigentliche Brückenverschub erfolgt dann innerhalb von 72 Stunden“, erklärt Schreiner. „Kunden können sich zudem darauf verlassen, dass sämtliche heute geltenden Regeln der Technik eingehalten werden. Damit vermeiden wir etwaige Probleme mit schleppenden Normungsverfahren, die nicht selten den subjektiven Zeitvorteil anderer Fertigteilsysteme wieder zunichtemachen.“

Angeboten werden sechs standardisierte Ausführungsvarianten, darunter drei Widerlagertypen mit unterschiedlicher Flügelausrichtung. Bis zu einer lichten Weite von 14,5 m und einer lichten Höhe bis 7,5 m kann das System als Standardlösung eingesetzt werden. Darüber hinaus sind individuelle Planungen möglich, die sich ebenfalls mit der Verschubtechnologie kombinieren lassen. Ein Referenzprojekt ist der Einbau eines Kreuzungsbauwerks in Nürnberg. Innerhalb von sechs Monaten entstand eine über 8 m hohe, 12 m breite und 35 m lange Stahlbetonbrücke mit einem Gewicht von mehr als 3.200 t, die innerhalb einer Woche Streckensperrung in Endlage transportiert wurde. Der Verschub selbst erfolgte durch Hydraulikpressen mit einer Traglast von je 250 t. In eigens angelegten Verschubbahnen erreichte das Bauwerk so in gerade einmal eineinhalb Stunden seinen Bestimmungsort.