Anbau-Werkzeuge

Anbau-Ausrüstungen für den Galabau

Sie sind zweifellos Spezialisten für den Bau, für Erd-, Aushub- und Bodenarbeiten aller Art. Aber sie können mehr: Mit Schnellwechslern zum Tausch von Anbaugeräten in Minuten oder gar Sekunden sowie mit leistungsstarker Bordhydraulik erledigen Bagger, Rad- und Raupenlader heute ein sehr breites Aufgabenspektrum. Das lässt sich auch bestens im Garten- und Landschaftsbau nutzen, zumal es immer mehr eigens für die grüne Branche konzipierte Anbauwerkzeuge und -geräte gibt.

Avant-Radlader mit Anbaubagger
Arbeitet der Avant-Radlader phasenweise mit einem Anbaubagger am Schnellwechsler, ersetzt dies einen Minibagger samt An- und Abtransport. Weniger unproduktive Wartezeiten erhöhen zudem seine Auslastung. (Bild: Avant)

Baumaschinen mit solchen Anbauausrüstungen arbeiten flotter und effizienter, machen zeitaufwendige Handarbeiten überflüssig und sind so noch besser ausgelastet. Schlau ausgewählte Anbauwerkzeuge für den Garten- und Landschaftsbau und eine entsprechend vielseitige Nutzung nur einer einzigen Maschine ersparen oft sogar den An- und Abtransport oder die Anmietung weiterer, oft spezialisierter Maschinen. Dennoch werden – weil das Spektrum der Arbeiten sehr breit und die Terminvorgaben sehr eng sind – häufig mehrere Maschinen eingesetzt: Mikro-, Mini- und Kompaktbagger, Rad- und Raupenlader, Kleindumper, Pflasterverleger, handgeführte Verdichter sowie diverse Hilfsgeräte und Werkzeuge. Überraschend oft zeigt sich jedoch, dass so manche Maschine nur unzureichend ausgelastet ist oder tagelang überhaupt nicht benötigt wird. Letztlich erfordert der Betrieb mehrerer Maschinen und Hilfsgeräte einen höheren Zeit- und Personalaufwand, besonders für Nebenarbeiten wie Verladen und Transportieren, Abladen und an geeignetem Platz Abstellen, Wartung und Service.

Wacker Neuson, Minibagger EZ 38 mit Schwenkschaufel
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Vor der Auswahl entsprechender Anbauwerkzeuge und -geräte sollte der Garten- und Landschaftsbauer zunächst die jeweiligen Einsatzbedingungen klären: Ob etwa die Arbeit überwiegend stationär, also mit nur seltenem Wechsel der Einsatzstelle durchzuführen oder wegen häufiger Ortswechsel eher Mobilität gefragt ist. Ob schwieriges Gelände oder schlecht tragfähiger Untergrund zu bewältigen ist, wozu sich Raupenketten besser eignen als Räder. Ob große Steigungen zu erklimmen sind. Ob bestimmte Arbeiten eventuell bei der Fahrbewegung ausgeführt werden sollen, beispielsweise planieren oder abziehen, Flächen mähen oder mulchen, und ob dabei eher Vortriebskraft oder Tempo oder Beides gefragt ist. Dann lässt sich entscheiden, ob ein Mobil- oder Raupenbagger, ein Rad- oder Raupenlader als Trägergerät gebraucht wird. Dazu kommt, dass Bagger außer mit dem Tieflöffel auch mit Hydraulikhammer, Schwenkschaufel und anderen Werkzeugen einsetzbar sind und dass Radlader mit ihrer Schaufel Aushub transportieren, mit der Palettengabel Lkw entladen, mit Kranarm Lasten heben und transportieren oder mit der Kehrmaschine Wege und Straßen säubern können.

Zugleich gibt zahlreiche Anbaugeräte und -werkzeuge, die eigens für den Galabau entwickelt wurden: Mähwerke, Mulcher, Ast- und Gestrüppschneider, Baumverpflanzer, Stubbenfräsen und -hobel, Häcksler oder auch Anbausiebe für Mutterboden und Humus. Sogar das Be- und Entladen von Transportern und Lkw lässt sich mit einem Bagger durchführen, und zwar mit Palettengabel am Schnellwechsler. Wird auf den Gabelträger ein Wassertank gesetzt, kann man mit dem Bagger auch Bewässern. Damit das alles schnell und problemlos verläuft, sollte der Bagger über einen Tiltrotator verfügen, um eine Palette oder Last bei allen Auslegerstellungen waagerecht halten zu können. Die immer populäreren Tiltrotatoren – quasi die Handgelenke am Auslegerstiel – gibt es beispielsweise von Engcon, HKS, Kinshofer, Liebherr, MTS, Rototilt, SMP, Steelwrist und Wimmer. Mit dem Tiltrotator kann die Anbauausrüstung am Ausleger um 360° endlos gedreht und um jeweils 40° bis 45° nach rechts und links gekippt werden. So arbeitet der Bagger um Hindernisse herum – ein besonderer Vorteil, wenn es eng zugeht. Die zusätzlichen Bewegungsmöglichkeiten machen zeitraubende Rangiermanöver überflüssig, was Zeit spart, den Untergrund schont und die Raupenketten weniger verschleißen lässt.

Während der Bagger zum Stapler und Gestrüppschneider mutiert, können manche kompakten Rad- und Raupenlader sogar als stationäre Antriebsstation dienen: Dann betreiben sie mit ihrer Bordhydraulik schwenkbare Vakuumheber für Verbundpflaster und Betonteile, Betonmischer und -pumpen, Häcksler, Hochdruckreiniger oder einen Generator, mit dem sich auch fernab jeder Steckdose Elektrowerkzeuge, Pumpen oder andere Geräte antreiben lassen.

Multifunktionskünstler beherrschen unglaubliche Aufgabenvielfalt

Besonders mit Multifunktionsmaschinen ist vieles machbar. So berichtet etwa Avant von interessanten Einsätzen im Garten- und Landschaftsbau – für die grünen Zwerglader aus Finnland sind über 150 Anbaugeräte und -werkzeuge lieferbar. Damit übernehmen sie sämtliche Erd- und Baggerarbeiten, Materialhandling, Bodenplanierung und Pflasterarbeiten ebenso wie das Kompostwenden, Mulchen und Häckseln. Die Siebschaufel am Avant-Lader trennt unterschiedlich großes Material, siebt und sortiert größere und kleinere Partikel. Mit dem Kompostwender wird qualitativ hochwertiger Kompost erzeugt, dank seiner ausgeklügelten Umsatzwelle zerstört er dabei nicht den Krümelaufbau. Der Holzhäcksler für Stammdurchmesser bis zu 150 mm ist ideal zum Häckseln direkt vor Ort, die Holzzufuhr erfolgt über einen automatischen Zwangseinzug mit Geschwindigkeitsregulierung, die eine Verstopfung verhindert. Bei einem anderen Projekt wurde mit dem Avant-Radlader gemäht, gekehrt und gewischt, wobei sich der hydraulisch angetriebene Hochdruckreiniger mit Wasserreservoir bewährte. Andernorts wurden Blockstufen eingehoben und Quadersteine gesetzt, zudem mit Hydraulikhammer Beton abgetragen und mit Siebschaufel Erdreich sortiert. Außerdem wurden Hecken geschnitten, Büsche gerodet und an Ort und Stelle gehäckselt.

Der kompakte Case-Raupenlader TV380 wiederum beseitigte mit einer hydraulischen Mulchfräse fast mannshohen Bewuchs und Buschwerk auf einem verwilderten Grundstück. Für Rodungsarbeiten, Waldwegebau, Infrastrukturerhaltung und zunehmend auch die Vorbereitung von Bauland wird der Raupenlader mit einer ganzen Palette unterschiedlicher Anbauwerkzeuge wie Mulchfräse, Wurzelzange, Stubbenfräse und hydraulischem Planierschild eingesetzt. Und auch in der Forstwirtschaft, wo noch Traktoren mit Anbaugerät verbreitet sind, zeigt sich die Case-Maschine unkomplizierter und flexibler – sie kann auf Flächen arbeiten, wo große Traktoren kaum zu manövrieren sind. Zudem werden empfindliche Böden durch den geringen Bodendruck der Gummiraupen deutlich weniger belastet. Schließlich sorgt die vertikale Geometrie des Hubgerüsts für einen dicken Vorteil: Die Mulchfräse kommt auf eine Arbeitshöhe von fast 4 m und kann so größere Stauden und Büsche von oben nach unten schneiden.

Wacker Neuson betont, dass die Bordhydraulik den Anforderungen der Anbaugeräte optimal entsprechen sollte. So bewährt sich die Hydraulikfunktion Highflow bei Anbauausrüstungen wie Mulcher, Graben-, Schnee- oder Asphaltfräse, die große Ölmengen benötigen. Mit der Option „3. Steuerkreis elektrisch proportional seriell“ kann während des Betriebs eines hydraulischen Anbaugeräts gleichzeitig die Arbeitshydraulik genutzt werden. Beim neuen Takeuchi TB 240 (W. Schäfer Baumaschinen) sind gleich vier ansteuerbare Hydraulik-Zusatzkreisläufe bis zum Löffelstiel verlegt. Für die Zusatzkreise 1, 2 und 4 können die Litermengen individuell gewählt werden, für Zusatzkreis 1 sind hingegen bis zu drei verschiedene Litermengen für unterschiedliche Anbaugeräte einstellbar.

Pflanzlöcher wiederum können Bagger oder Lader mit einem hydraulisch angetriebenen Erdbohrer vorbereiten. Anders und schneller geht es mit dem Pflanzstern von HS-Schoch aus Lauchheim: Sein 300 mm breites Rad sticht Löcher zum Anpflanzen von Bäumen in den Boden. Damit in unebenem, hügeligem Terrain stets vertikale und gleich tiefe Pflanzlöcher entstehen, sorgt eine Federschwimmstellung für den senkrechten Lauf des Rads.

Dem Wildwuchs geht es an den Kragen

Ein breites Angebot findet sich, wenn übermäßiges Wachstum beschränkt werden soll – ob Wildkraut, Gebüsch oder Astwerk. So lässt sich Fugenbewuchs mit den hydraulischen Wildkrautbürsten KM 25 für Bagger und KM 30 für Rad- und Raupenlader von Michaelis Maschinenbau aus Grasberg bei Bremen rasch und umweltfreundlich beseitigen. Die Anbaugeräte eignen sich auch für stark verkrautete Flächen, zur Reinigung von Rinnsteinen, Pflasterflächen, Gehwegen und Straßenrändern, die mit Wildkraut bewachsen sind. Rein mechanisch, ohne Einsatz von Herbiziden, beseitigen auch Groby und Groby light von Bema aus Voltlage-Weese, bekannter Hersteller von Kehrmaschinen, unerwünschte Pflanzen auf Wegen, zwischen Pflastersteinen, Bodenplatten und Randsteinen. Der Neigungswinkel der Bürsten ist verstellbar, und mit optionalem Schwenkelement vergrößert sich der Arbeitsbereich der Groby light. Besonders am Baggerausleger werden so auch schwer zugängliche Stellen erreicht. Bressel und Lade Maschinenbau aus Visselhövede entwickelte einen 65 cm breiten Wildkrautbesen mit serienmäßigem Höhenausgleich, der die Bürsten und den Untergrund vor zu hohem Anpressdruck schützt. Die Längs- und Querneigung des Besenkopfs ist in alle Richtungen einstellbar, zudem ist das Gerät mechanisch seitlich ausschwenkbar und bietet zwei Laufrichtungen.

Umfangreich ist auch die Palette der Anbau-Sägen, -Fällgreifer und -Schneidköpfe zur Montage an Baggerauslegern. Dazu gehört die Anbausäge Arbo-Cut 2000 von BMA Sieper aus Halver, die in drei Baugrößen mit verschiedenen Sägeblättern für Hecken- und Strauchschnitt, Hochentastung, Lichtraumfreischnitt sowie Böschung- und Uferpflege verfügbar ist. Durch ihr geringes Eigengewicht können schon mit Kompaktbaggern Arbeiten wie Lichtraumfreischnitt und Fahrgassenpflege ausgeführt werden, wo sonst wegen des Gewichts hydraulischer Astscheren Großgeräte oderzeitraubender Motorsägenbetrieb mit Hubsteigern nötig sind.

DMS-Greifer mit Softgrip
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Bei der hydraulischen Astsäge von Fliegl mit 2,15 m Arbeitsbreite sorgen drei große Spezial-Sägeblätter für einen starken und sauberen Schnitt. Durch den um 1,1 m ausschiebbaren Ausleger hat die Säge einen weiten Arbeitsbereich: So kann das Trägerfahrzeug am Straßenrand fahren (bis zu 8 km/h Arbeitstempo), während die Säge 1,2 m davon entfernt schneidet. Der Schnittwinkel ist stufenlos einstellbar. Eine optionale Neigevorrichtung erlaubt senkrechtes und waagrechtes Schneiden in jedem Winkel, was an Böschungen sehr hilfreich ist. Die finnischen TMK-Baumscheren von HPV Deutschland Erwin Riedelsberger in Ehekirchen/Walda kombinieren eine hohe Materialfestigkeit aus hochwertigem Stahl Hardox 400 kombiniert mit geringem Gewicht von 300 kg. Mit Verlängerung und Entasterklinge sind Baumentastungen in bis zu 8 m Höhe möglich. Hartholz bis 200 und Weichholz bis 250 mm Durchmesser wird sauber geschnitten. Und ein automatischer Sammler ermöglicht das Ablegen der Bäume.

Mit Stubben und Fräsen und Bohrern und Ratten

Werden Flächen und Grundstücke gerodet oder Gartenanlagen erweitert und umgestaltet, gehört das gründliche Entfernen von Wurzelstöcken dazu (gerne auch als Baumstumpf, Baumstrunk oder Stubben bezeichnet). Das geschieht keineswegs nur, um den Wurzelstock aus dem Sichtfeld zu entfernen und bei Mäharbeiten nicht zu stören, sondern häufig auch unter Bodenniveau, um das Zersetzen der Holzreste und daraus resultierenden Pilzbefall zu vermeiden. Dazu gibt es sogar drei verschiedene Verfahren: Entweder wird das Holz mit einer rotierenden Anbaufräse oder einem speziellen Bohrer zerkleinert oder aber schabend mit einem Hobel durch Hin- und Herbewegen des Auslegerstiels. Hydraulische Anbaufräsen werden bei Baggern durch leichtes Hin- und Herschwenken des Oberwagens bewegt, an kompakten Ladern hingegen durch ein integriertes Schwenkwerk zwischen Fräse und Schnellwechsler.

Beim Abfräsen entstehen nur kleine Holzschnitzel, die an Ort und Stelle belassen werden können. Manche Anbaufräsen wie die Flexator-Reihe von Erkat (jetzt bei Atlas Copco) sind als Universalfräsen konzipiert und erlauben durch unterschiedliche Schneidräder das Fräsen von Holz, Beton, Asphalt und Gestein. Dazu werden außer der üblichen Frästrommel bei Bedarf ein Holzschneidrad oder ein Schlitzfräsrad montiert. Mit einem optionalen Schnellwechsler-Rahmen ist jede Fräse ohne weitere Modifikationen am Bagger, Baggerlader, Rad- oder Raupenlader zu verwenden. Eine andere Methode funktioniert mit speziellen Wurzelstockbohrern, die sich bei manchen Anbau-Erdbohrern anstelle der Bohrschnecke in die hydraulische Antriebseinheit stecken lassen. Wegen der geringen Bohrerdrehzahl besteht nicht die Gefahr, dass Steine und größere Späne umherfliegen, sodass man nahe an Gebäuden, Autos oder Straßen sicher arbeiten kann. Da keine Durchmischung mit Erdreich oder Steinen erfolgt, entfällt eine teure und aufwändige Entsorgung – die Holzspäne stehen direkt zur Weiterverwendung bereit.

Nicht drehend wie ein Bohrer oder rotierend wie eine Fräse, sondern hobelnd wirkt die Wurzelratte von Wurotec aus Winnenden. Das ohne jegliche Hydraulik arbeitende Werkzeug bewährt sich im Galabau besonders an Minibaggern der 1- bis 2-t-Klassen, die auch Gartentore passieren können. Zunächst wird der Wurzelstock mit der Wurzelratte abgeschabt, gespalten und grob zerkleinert, dann das Rodungsmesser durch die Erde gezogen, um nach Wurzeln zu suchen. So ermöglicht die Wurzelratte nicht nur die oberflächliche Entfernung von Wurzelstöcken, sondern auch deren Komplettrodung samt Stark- und Grobwurzeln. Der Boden wird durch diese Lockerung für eine direkte Nachpflanzung vorbereitet. Anders als mit Fräse oder Bohrer muss aber für jede Hobelbewegung der Auslegerstiel vor und zurück bewegt werden.

Ein vergleichbares Anbaugerät ist der Wurzelkönig von HS-Schoch aus dem süddeutschen Lauchheim, auch er braucht keine zusätzliche Baggerhydraulik. Zwei Seitenschneiden sorgen für hohe Stabilität. Alle Schneiden sind aus verschleißfestem HB500-Stahl gefertigt und beidseitig angefast. Durch die Hobelfunktion werden auch die Wurzeln in brennholzartige Stücke geschnitten.

Spannende Lösungen zum Sieben und Separieren

Häufig müssen Böden separiert werden, um Steine oder Schuttreste zu entfernen, Material zu mischen oder Mutterboden und Humus abzusieben – und zugleich Transportaufwand und Entsorgungskosten zu minimieren. Entsprechende Anbausiebe und -brecher, sogenannte Siebschaufeln und Schaufelseparatoren, sind für Bagger meist schmaler als für Radlader, wo sie eher der gesamten Maschinenbreite entsprechen. Hydraulische Sieblöffel eignen sich wegen ihres Eigengewichts – um noch vertretbare Füllmengen bieten zu können – erst für Bagger ab etwa 5 bis 10 t. Sieblöffel für Bagger der 5- bis 15-t-Klassen wiegen bereits rund 500 bis 700 kg und zerren deshalb auch ohne Füllung schon am Ausleger. Sie werden normalerweise am Schnellwechsler montiert. Das wie mit einem Tieflöffel gebaggerte oder vom Lader aufgeschaufelte Siebgut wird in gegenläufigen, von der Bordhydraulik angetriebenen Siebwellen schnell und wirksam getrennt.

Die Ramtech-Sieblöffel der Baureihe Robi-MM-Multi-Master aus Finnland von SB Semken Baumaschinen aus Bremen (bekannt für Movax-Anbaurammen) sind 1,47 bis 2,13 m breit, haben 0,6 bis 2,1 m³ Inhalt und 0,68 bis 1,8 m² große Siebflächen. Die Wellen lassen sich wechseln: Mit Erde-Wellen können die Löffel Materialien wie Mutterboden oder Sand absieben, mit anderen Wellen brechen die Löffel sprödes Material wie Ziegel. Spezialwellen gibt es zum Separieren und Sieben von Torf und ähnlichen Materialien oder zum Mischen und Trennen von Kompost.

Wurotec Wurzelratte
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Für Bagger bis 12 t und Radlader oder andere Trägergeräte bis rund 8 t Gewicht bietet Allu Deutschland aus Bünde die Schaufelseparatoren der DL-Serie. Mit ihrer TS-Technik (Top Screen) lassen sich die Geräte flexibel verwenden, sei es zur Belüftung von Kompostmieten, zum Sieben von Mutterboden oder Torf, Einmischen von Dünger oder Aufbereiten von Abfallboden. In einem Arbeitsgang kann man Störstoffe wie Wurzeln oder Äste aussieben und Zuschlagstoffe wie Dünger einmischen. Der Boden kann an Ort und Stelle bearbeitet und wiederverwertet werden. Die TS-Technik beinhaltet ein fest verbautes Sieb, durch das sich die Schlegel drehen. Mit jeder Rotation drehen sich die Schlegel selbstständig wieder frei. Die Geräte erzielen auch bei bindigem Material hohe Durchsatzleistungen, weil die TS-Technik eine Brückenbildung verhindert.

Ein gänzlich anderes Sieb für den Garten- und Landschaftsbau wurde von RS Baumaschinen aus Bockhorn zum Anbau an den Unterwagen-Stützschild eines kompakten Raupenbaggers  konstruiert. Die zum Patent angemeldete Anlage zum Absieben von Mutterboden und anderen siebfähigen Materialien wird fortwährend vom Baggerlöffel befüllt. Insofern entfallen Wartezeiten des Baggers während des Durchsiebens, was bis zu 50 Prozent Zeit spart. Die Steuerbefehle zum Sieben und Entleeren der Anlage erfolgen mit einem Kippschalter am Joystick in der Kabine.

Mehr als mit dem Standardlöffel lässt sich im Garten- und Landschaftsbau mit speziellen Baggerlöffeln erreichen. So können mit dem Variolöffel von Holp aus Fornsbach vielfältige Aufgaben wie Ausschachten, Abziehen, Auskoffern, Herstellen eines Planums, Lkw-Beladung, Reinigen und Ziehen von Gräben, Verlegen von Rohren und Steinsetzen durchgeführt werden. Dazu verfügt der in fünf Größen erhältliche Löffel über zwei Arbeitsöffnungen (V-förmig und rechteckig), V-Form, runde Sohle und endlose Drehbarkeit. Die V-förmige Öffnung erlaubt punktgenaues Schütten, mit Seitenwand und Rundung wird geebnet und verdichtet. Die Drehbarkeit des Löffels sorgt für hohe Flexibilität bei beengten Projekten: Jede Ecke ist erreichbar, in alle Richtungen kann gearbeitet werden, ohne den Bagger zu versetzen.

Unterschätzte Anhängsel werden immer beliebter

Baumaschinen haben meist reichlich Leistungsreserven, eine davon wird nur selten genutzt: die Zugkraft. Sie eignet sich bestens, um einen Anhänger anzuspannen und quer übers Gelände zu ziehen. Mobilbagger und Radlader dürfen mit Straßenzulassung sogar Anhänger vom Betriebshof zum nächsten Einsatz oder von Projekt zu Projekt ziehen. Dafür geeignete Einachs- oder Tandemachsanhänger gibt’s es in vielfältiger Ausführung: Auf kleinen Anhängern können Maschinen wie Mikrobagger oder -lader, Rüttelplatten, Arbeitsgeräte und Werkzeuge transportiert werden, die sonst umständlich mit Lkw oder Transporter verfrachtet werden müssten. Auf kleineren Pritschen- oder Tiefladeanhängern lassen sich Maschinen und Geräte, die sich langsam bewegen, stationär arbeiten oder keine Straßenzulassung haben, zum Einsatzort bringen. Manche Hersteller wie Avant führen sogar im Zubehör für ihre Lader diverse Anhänger, sei es mit Pritsche oder kippbarer Ladefläche. Mit Anhängern können Minibagger und kompakte Radlader auch Schüttgüter transportieren und so Kleindumper oder auch Lkw ersetzen.

Anbaudumper wiederum, beispielsweise von Bobcat oder Sherpa (Weber Baumaschinen & Fahrzeuge, Erndtebrück), werden einfach am Schnellwechsler angesetzt und vorn durch zwei nicht angetriebene Räder gestützt. Die Mulde des Anbaudumpers von Bobcat fasst bis zu 2 m³ und wird durch Anheben des Schnellwechslers mitsamt der Hubarme des Kompaktladers gekippt. Daher kommt der Anbaudumper ohne eigene Kipphydraulik aus, genutzt wird die Hubhydraulik des Laders.

Bei Georg Baschnagel Fahrzeugbau in Grafenhausen gibt es einachsige, je nach Baggergröße 650, 1.000 und 3.500 kg tragende Dumpi-Trailer. Deren Zugdeichsel wird am Unterwagen des Minibaggers an einer Kupplung oder an einer Spezialkupplung, die am Stützschild eingehängt ist, befestigt. Die Mulden werden auch hier ohne jegliche Hydraulik mit dem hochziehenden Baggerausleger gekippt. Bei der Variante des hydraulisch abkippenden Dumpi lässt sich die Mulde abnehmen und durch einen Gabelträger ersetzen. Doch es geht auch ohne Anhänger, nämlich mit dem Baggerdumper von Ratiobau Maschinentechnik aus Dautphetal. Dabei handelt es sich um 0,5 bis 2 m³ fassende Kippbehälter mit 1,2 bis 3,5 t Ladekapazität, die durch eine Haltevorrichtung am Stützschild befestigt werden. Der Behälter lässt sich mit dem Baggerlöffel be- und entladen. Dazu wird der Dumperkübel mit einer Kette am Löffel angehoben und der Inhalt ausgekippt. Der Baggerdumper hat gerade in unwegsamem Gelände seine Vorteile, wo Lkw oder Transporter nicht bis zur Einsatzstelle gelangen.