Gewerbeimmobilie München-Schwabing

Bauer-Teams erledigen Rückbau und Tiefbau mit Geothermie

Mit dem sogenannten Haus K wird der letzte noch verbliebene Teil des früheren Lodenfrey-Areals in München-Schwabing erneuert. Zuvor hat Bauer Resources die Baugrube mit geothermisch aktivierten Elementen erstellt.

Auf einem ehemaligen Textilgelände in München-Schwabing hat der Bereich Umwelt der Bauer Resources eine 8 m tiefe Baugrube für die Gewerbeimmobilie Haus K erstellt. (Bilder: Bauer-Gruppe)

Das ehemalige Gelände der Textilfirma Lodenfrey wurde nach der Verlagerung der Produktion in den 1980er-Jahren Stück für Stück in einen modernen Businesspark umgewandelt. 35.000 m² Fläche und fast kein Stein blieb auf dem anderen – die meisten Gebäude auf dem Areal in München-Schwabing wurden mittlerweile umgenutzt oder teilweise zurückgebaut. Nur die alten Wollhallen und ein Garagenkomplex im nördlichen Bereich des Lodenfrey-Parks erinnern noch an alte Zeiten.

Nun weicht auch der letzte Rest der alten Textilproduktionsstätte. Wo früher Seidenstoffe, Satin, Samt und Loden gelagert wurden, wird bald ein moderner Neubau das Campusareal bereichern: das Haus K. Damit die neue Gewerbeimmobilie überhaupt entstehen kann, bündeln Bauer Resources und Bauer Spezialtiefbau ihre Stärken – vom Rückbau und dem Baugrubenaushub über den Tiefbau bis zum Thema Energie.

Mehr als 5 km Rohrleitungen wurden auf der Baugrubensohle verlegt.

Beim Abriss solcher Industriebauten braucht man Profis wie Oberbauleiter Jan Uhlig und Polier Erwin Resch vom Bereich Bauer Umwelt der Bauer Resources und deren wertvolles Know-how, beispielsweise zu Hinterlassenschaften im Boden und Gebäuden. Auch bei der ehemaligen Produktionsstätte wurde erst mal entrümpelt und schadstoffhaltiges Material entfernt – darunter asbesthaltige Dachpappe, belastetes Holz und gefährliches Dämmmaterial.

Den anschließenden Abbruch erledigte die Mannschaft vor Ort mit großen Geräten Schritt für Schritt, dabei wurden rund 35.000 m³ umbauter Raum zurückgebaut. „Natürlich geht das nicht völlig geräuschlos“, erklärt Maschinist Bernhard Friedrich. „Mit viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl kann man aber auch mit einem Abbruchbagger im innerstädtischen Bereich vergleichsweise lärmarm arbeiten – und das beherrschen wir ebenso wie den problemlosen Abtransport des Abbruchmaterials.“

Nach dem Abriss der Gebäude nahmen Jan Uhlig und sein Team den Voraushub der Baugrube in Angriff. Für den Tiefbau rückten die Kollegen von Bauer Spezialtiefbau an. Da eine 8 m tiefe Baugrube herzustellen war, wurden zur Sicherung 3.000 m² Mixed-in-Place-Wand (MIP) ausgeführt – und diese mit rund 84 Ankern rückverankert und mit 84 MIP-Trägern für die geothermische Aktivierung vorbereitet. Zusätzlich brachten die Spezialtiefbauer 6 m lange Gewi-Pfähle für die Auftriebssicherung der 2.500 m² großen Bodenplatte in die Erde ein. Parallel dazu arbeitete das Bauer-Resources-Team am weiteren Aushub der Baugrube inklusive Wasserhaltung.

Insgesamt wurden etwa 18.000 m³ Aushubmaterial bewegt und ordnungsgemäß entsorgt. Doch dank guter Teamarbeit, langjähriger Erfahrung und enger Abstimmung griffen Rückbau, Aushub und Tiefbau nahtlos ineinander. „Das Besondere an unserem Konzept ist die Komplettlösung aus einer Hand. Wir erledigen alles auf und unter der Erde bis zur schlüsselfertigen Baugrube“, betont Jan Uhlig.

Rund 3.000 m² Mixed-in-Place-Wand und eine 2.500 m² große Bodenplatte wurden dort geothermisch aktiviert.

Schließlich folgte noch eine anspruchsvolle Projektphase: die geothermische Aktivierung der MIP-Wand und der Bodenplatte. Dafür verlegten die Experten mehr als 5 km Rohrleitungen auf der Baugrubensohle. Seitdem pausiert die Baustelle, bis der Rohbau und das erste Untergeschoss fertiggestellt sind.

Erst dann können mit einem Thermal-Response-Test die Wärmeleitfähigkeit des Erdreichs bestimmt, die Verteilereinheiten montiert und die geothermische Wärme- und Kälteversorgungsanlage mit einer Leistung von etwa 100 kW in Betrieb genommen werden.