Leserbrief

Diesel- und Elektromotor im Wechselspiel

Zum Editorial "Elektrisch unterwegs" in Ausgabe 2/2016 schreibt Hans-Ernst Gerharz (sen.), der 50 Jahre in dritter Generation im Familienunternehmen Gerharz in Bad Kreuznach (www.gerharz-bau.de) tätig war:
"Wegen mangelnder Elektroanschlüsse in Bereich von Baustellen, und wenn vorhanden, mit zu geringer Kapazität, auch wegen fehlender preiswerter Aggregate, waren bis gegen Ende der 50-er Jahre meist nur Dieselgeräte an kleineren Baustellen eingesetzt. Da Elektromotoren aber leiser waren, insbesondere damals bei üblichen Nachtarbeiten, hatte mein Vater zum Beispiel einen 250-l-Mischer, den er wechselweise mit Diesel- oder E-Motor ausrüstete – je nach Einsatzmöglichkeit. Der Austausch war unproblematisch, da der Antrieb über ein Zahnrad erfolgte, das jeweils von der Größe her der Leistung des Diesel- oder E-Motors entsprach.
Ebenfalls kamen an vielen Baustellen Schmutzwasserpumpen zum Einsatz, etwa von Hammelrath & Schwenzer: selbstansaugende DIA-Einfach- und Doppelkolben- Membranpumpen, bei denen wechselweise Deutz-Verdampfermotoren oder Elektromotoren eingebaut wurden. Insbesondere wenn sie auch nachts laufen mussten, bei Kanalarbeiten in Wohngebieten, wurden die E- Motoren genutzt. Interessant wurde für uns später dann wieder ein Minibagger mit E-Motor, als wir 1997 in Lebensmittelmärkten Aufträge auszuführen hatten, in denen Stemmarbeiten an Betonböden, Aushub usw. mit Geräten ohne Dieselmotoren auszuführen waren. Bei Baumaschinen-Bensheim kauften wir einen gebrauchten Bobcat X 220 mit E-Motor, der bis heute im Einsatz ist und zudem von vielen Kollegen für solche Arbeiten ausgeliehen wurde. Vom Alter her (Baujahr etwa 1990) wäre er längst ausgetauscht worden, aber mit dem E-Motor wird er noch eine Weile seine Arbeiten verrichten."