Leitungsbau Saint-Denis (F)

Ein Tunnel für den Strom

Der französische Netzbetreiber RTE verlegt aktuell vier unterirdische Stromleitungen von 225.000 Volt zwischen den Kommunen Saint-Denis, Île Saint-Denis und Villeneuve la Garenne. Bis 2024 sollen 27 Masten mit insgesamt 15 km oberirdischen Stromleitungen entfernt und im Untergrund neu gezogen werden, wodurch mehr als 80 ha Land nutzbar gemacht werden. Später soll in Saint-Denis ein Olympisches Dorf entstehen.

Sennebogen 6140HD mit XL-Hydrofräse und Schlitzwandgreifer
Enge Platzverhältnisse zwischen den Kaianlagen der Seine, den Anlagen der RTE und der Autobahn A86 kennzeichnen das Baustellenumfeld für die beiden Sennebogen 6140HD, ausgestattet mit XL-Hydrofräse und Schlitzwandgreifer. (Bilder: Epvre Delquie)

Zunächst wird heuer in Saint-Denis ein 2,5 km langer Tunnel gegraben. Erste Stufe dabei ist der Bau eines Bohrschachts, der das Absenken der Tunnelbohrmaschine ermöglicht. Dabei unterstützend vor Ort: zwei 140-t-Seilbagger 6140 HD von Sennebogen mit XL-Hydrofräse und Schlitzwandgreifer. Durch die hohe Traglast von 24 t bei einem Arbeitsradius von 20 m können im Greifereinsatz schwere Anbaugeräte betrieben werden – natürlich mit maximaler Standsicherheit durch den robusten Breitspurunterwagen. Die maximale Traglast der Geräte beträgt 140 t.

Das Großprojekt liegt in einem stark urbanisierten Gebiet, das durch mehrere Eisenbahn- und Flussstrecken begrenzt ist und wo bis 2024 umfangreiche Arbeiten stattfinden werden. Zudem sind Leitungen betroffen, die für die Stromversorgung im Nordosten von Paris von zentraler Bedeutung sind und die rund 800.000 Haushalte versorgen, darunter den Bahnhof Gare du Nord und die Linie 13 der Pariser Metro. Um all dem gerecht zu werden, hat RTE eine ebenso maßgeschneiderte wie außergewöhnliche technische Lösung gewählt: einen 40 m tiefen Tunnel für die Verlegung der neuen Leitungen. Für dessen Realisierung stützt sich RTE auf Arcadis als stellvertretenden Generalunternehmer sowie auf ein Konsortium der Firmen Spie Batignolles Fondations, Setec, Spac und dessen Vertreter Spie Batignolles Génie Civil.

Aktuell werden die 140-t-Seilbagger zum Bau der Ein- und Ausgangsschächte für die Tunnelbohrmaschine verwendet.

Auf der Baustelle setzt Spie Batignolles Fondations seine beiden Sennebogen-Seilbagger 6140HD ein, die kürzlich vom Vertriebs- und Servicepartner Sygmat ausgeliefert wurden. Ein Seilbagger ist mit einer leistungsstarken XL-Hydrofräse ausgestattet, die von Spie Batignolles selbst entwickelt wurde. Der 708 kW starke Motor und die großzügig dimensionierten Hydraulikpumpen des 6140HD treiben dieses beeindruckende Anbaugerät an. Der zweite Seilbagger hat einen leistungsstarken Schlitzwandgreifer, seine 350kN-Freifallwinden sind der Größe des Greifers und den für diesen Schacht zu bauenden zylindrischen Wänden angepasst.

Derzeit erfolgt der Bau der Ein- und Ausgangsschächte für die Tunnelbohrmaschine, noch 2021 wird die Tunnelbohrung vorgenommen, sodass 2022 die Installation und der Anschluss der neuen Stromleitung erfolgen kann. Darauf folgt der Rückbau der Masten und Oberleitungen. Die etwa 80 ha Land, die durch diese unterirdischen Bauarbeiten erschlossen werden, sollen unter anderem für neue Stadtgebiete im Norden von Paris verwendet werden.