Vollsperrung mit Verkehrsumleitung

Elbtunnel Hamburg

Umleitung Elbtunnel Hamburg
(Bild: Zeppelin Rental)

Südlich des Elbtunnels wird ab 2019 die A7 achtspurig ausgebaut und bekommt deshalb einen neuen Verkehrsrechner. Um diesen zu testen, musste der Tunnel für zwei Nächte komplett gesperrt werden. Die Straßensperrung mit Verkehrsumleitung übernahm das Kompetenzcenter für Baustellen- und Verkehrssicherung von Zeppelin Rental.

Mit Beginn der Verbreiterungsmaßnahme der Autobahn wird der Verkehr im Baustellenbereich südlich des Elbtunnels voraussichtlich für vier Jahre umgeleitet. Deshalb muss der bestehende Verkehrsrechner durch einen für die neuen Verkehrsführungen programmierten Rechner ausgetauscht werden. „Die neue Steuerungsanlage befindet sich bereits seit einem Jahr in der Konzeption. Sie ist für den Verkehr in den vier Röhren des Elbtunnels zuständig und wurde während der beiden Tunnelsperrungen umfangreich getestet“, so Paul Distler, Projektleiter des Auftraggebers DEGES (Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau).
Dafür wählten die Verantwortlichen zweimal die verkehrsschwache Zeit in der Nacht von Samstag auf Sonntag, um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Zudem nutzten gleich mehrere Gewerke die Gelegenheit für Wartungs- und Instandhaltungsmaßnahmen. „Entscheidend war, die Vollsperrungen mit möglichst geringem Vorlauf vor Testbeginn einzurichten und nach Testende abzubauen sowie genügend Ausfallreserven vorzuhalten“, erklärt Haiko Bollmann, Leiter des Kompetenzcenters bei Zeppelin Rental in Hamburg. Für die erste Vollsperrung war ein zwanzigköpfiges Verkehrssicherungsteam im Einsatz, das zeitgleich an den verschiedenen Einsatzstellen agierte, um acht fahrbare Absperrtafeln, acht LED-Vorwarnanhänger, 50 Verkehrszeichen, 35 Verkehrsleittafeln, 170 Schrankenschutzgitter, 520 Leitbaken, 200 Warnleuchten und sechs LED-Wechselverkehrszeichen zu installieren.

Bild einer Autobahn
Die Maßnahme begann in beiden Fahrtrichtungen mit der Schließung der linken Spur. (Bild: Zeppelin Rental)

Etwa eine Stunde vor Beginn des Rechnertests wurde in beiden Fahrtrichtungen zunächst der linke Fahrstreifen vier Kilometer vor dem Tunnelportal gesperrt, dann in geringerem Abstand zum Portal der mittlere und zuletzt der rechte Fahrstreifen geschlossen. LED-Vorwarnanhänger machten die Verkehrsteilnehmer frühzeitig auf die bevorstehenden Spurwechsel aufmerksam und reduzierten sukzessive die Geschwindigkeit. Parallel schlossen die Verkehrssicherer von Zeppelin Rental die Zufahrten an den Anschlussstellen und leiteten den restlichen Verkehr über Ausweichstrecken um. Nicht alle Verkehrsteilnehmer mussten die Umleitungen nutzen: Busverkehr oder Notdienste durften den Elbtunnel trotz Sperrung passieren. Gleiches galt für Großraum- und Schwertransporte ohne Genehmigung zur Befahrung des Tunnels am Tag. Diese wurden mit LED-Tafeln zunächst auf Wartezonen und anschließend von der Polizei einzeln durch den Elbtunnel geleitet.

Der Austausch des Verkehrsrechners markiert den Beginn umfassender Erneuerungsmaßnahmen: Mit dem Ausbau der A7 steigen auch die Anforderungen an den Lärmschutz entlang der Autobahn. Deshalb wird die Fahrbahn in den Teilabschnitten Altona, Stellingen und Schnelsen überdeckelt. Die drei so entstehenden Tunnelanlagen sollen zusammen mit dem Elbtunnel von einer gemeinsamen Zentrale aus betrieben und überwacht werden. Die vorhandene Tunnelbetriebszentrale mit dem alten Verkehrsrechner stößt jedoch sowohl räumlich als auch technisch an Grenzen und wird im Lauf der kommenden Jahre umfangreich erweitert und modernisiert. Die Deckel Stellingen und Schnelsen befinden sich bereits seit 2014 im Bau. Die Arbeiten am Deckel Altona sollen zwar erst 2020 beginnen, doch sind bereits die ersten Vorarbeiten an vorhandenen Brücken im Gange und werden ebenfalls von Zeppelin Rental mit Verkehrssicherungsmaßnahmen begleitet.

Bild einer Autobahn
Großraum- und Schwertransporte sammelten sich in Wartezonen und wurden anschließend einzeln von der Polizei durch den Elbtunnel geleitet. (Bild: Zeppelin Rental)