Straßenverlegung De Kanis (Niederlande)

Euro-Verbau-Konzept ermöglicht ungewöhnliche Straßenverlegung

Im niederländischen Dorf De Kanis in der Nähe von Utrecht hatte sich der Torfboden Jahr für Jahr soweit abgesenkt, dass manche Straße einen halben Meter tiefer lag als die anliegenden Häuser. Mit Betonpfählen wurde die Infrastruktur nun dauerhaft erhöht. Eine Schlüsselrolle bei den anspruchsvollen Bauarbeiten spielte eine ausgeklügelte Verbaulösung von Euro Verbau.

Straßen- und Wegeerhöhung
Im niederländischen De Kanis wurden die 1,2 km langen Straßen und Wege erhöht und durch eine setzungsfreie Betonkonstruktion stabilisiert. (Bilder: Euro Verbau)

Das 400 Einwohner zählende Kirchdorf De Kanis liegt im grünen Herzen der Niederlande und wurde vor einigen Hundert Jahren über einem trockengelegten Moor gebaut. Windmühlen und Pumpwerke leiteten das Wasser ab und verwandelten den morastigen Boden in Ackerland. Allerdings hat sich deshalb auch der Boden über die Jahrhunderte um rund drei Meter abgesenkt. Die Häuser in De Kanis stehen inzwischen solide auf Rammpfählen und sind von der Bodenabsenkung nicht mehr betroffen. Die Straßen und die gesamte Infrastruktur jedoch hatte unter der Absenkung schwer zu leiden: Leitungen rissen, die Kanalisation funktionierte nicht mehr, bei schweren Regenfällen standen Gärten und Straßen unter Wasser und sackten noch weiter ab. Die steigende Verkehrsbelastung in den vergangenen Jahren hat diese Entwicklung noch beschleunigt.

Im Auftrag der Gemeinde Woerden wurden daher die 1,2 km langen Straßen und Wege im Dorf erhöht und durch eine setzungsfreie Betonkonstruktion stabilisiert. Diese besteht aus Betonpfählen und einer darüber liegenden Betonplatte, auf der dann das neue, 2 m dicke Straßenfundament ruht. „Wegen der Enge zwischen den Grundstücken und Häusern im Dorf konnte die ganze Maßnahme nur mithilfe einer Verbaulösung realisiert werden”, erklärt Marco Verstraaten, Vertriebspartner von Euro Verbau für den Beneluxraum betreut. Er entwickelte für die Baumaßnahme ein individuelles Konzept, das ein Krings-System EGFP (Einzelgleitschiene-Federpilz) beinhaltete. Dieses bestand aus mehreren 3.500 mm langen Gleitschienen mit Federpilzen, Spindeln und Zwischenstücken, kombiniert mit 4.000 x 2.400 mm großen Gleitschienenplatten. Solche EGFP-Systeme, die Euro Verbau in der Firmenzentrale in Mönchengladbach produziert, setzt der deutsch-niederländische Verbau-Spezialist seit Jahrzehnten für verschiedenste Kanalisations- und Bauarbeiten ein.

Verbaulösung mit Krings-System EGFP
Die individuelle Verbaulösung beinhaltete ein Krings-System EGFP (Einzelgleitschiene-Federpilz) und bestand aus mehreren 3.500 mm langen Gleitschienen mit Federpilzen, Spindeln und Zwischenstücken, kombiniert mit 4.000 x 2.400 mm großen Gleitschienenplatten.

Dabei wiegt ein komplett montiertes Gleitschienenpaar für 4,8 m Breite weniger als 750 kg und kann problemlos auch mit kleinem Gerät transportiert und montiert werden. Auch eine Gleitschienenplatte kommt auf nicht mehr als 1.055 kg. Dank der Federpilze lässt sich dieses System mühelos absenken, da es wechselseitig links und rechts mit dem Kran eingedrückt werden kann. Darüber hinaus bewältigte das Euro-Verbau-Konzept weitere Aufgaben bei diesem ganz speziellen Projekt: So musste die Arbeitsbreite des Systems mindestens 4,8 m betragen und die Höhe unter der untersten Spindel 1,75 m, sodass die Betonplatte des Fundaments gut verlegt werden konnte. In De Kanis konnten so in kurzer Zeit bis zu 110 m am Stück verschalt werden, was nicht nur eine effizienten Bauablauf gewährleistete, sondern die Störung für die Anwohner minimierte.