Betonsanierung

Hyparschalen-Dach mit Carbonbeton gerettet

Sanierungsarbeiten an Hyparschale Magdeburg
(Bild: Karrié)

Der Ingenieur und Bauunternehmer Ulrich Müther baute ab den 1960er-Jahren in der damaligen DDR 74 Dachkonstruktionen aus Hyparschalen, von denen es heute noch 50 gibt. Die Hyparschale, eine Wortfindung von Müther, ist eine zweifach gekrümmte Fläche, die sich aus einem Netz von Stahlträgern zusammensetzt. Durch die verlängerten Seitenträger war die Dachkonstruktion selbsttragend. Ursprünglich 1969 als Messebau im Magdeburger Stadtpark Rotehorn geplant, besteht das größte erhaltene dieser Dächer aus vier Hyparschalen mit je 24 x 24 m und überspannt ein Quadrat von 48 x 48 m. Seit 1998 steht das Gebäude unter Denkmalschutz.

Nachdem die alte Dachhaut, die aus 7 cm dickem Spritzbeton und Dämmung bestand, entfernt worden war, kam mit Carbonmatten verstärkter Beton zum Einsatz. Bauleiter Michael Beetz von der Karrié-Bauerhaltungsgesellschaft aus Magdeburg äußerte sich zu dem noch nicht genormten Carbonbeton: „Der Baustoff ist sehr leicht: Eine Matte mit 12 m² Fläche wiegt nur 2 bis 3 Kilo. Dennoch ist die Festigkeit enorm und macht das Material so besonders.“ Für die Verbindung der Carbonmatten diente der dafür entwickelte Fertigmörtel Tudalit TF10 mit hoher Druck- und Biegezugfähigkeit, der schon ab 1 cm Tragfähigkeit entwickelt. Die normale Schichtstärke liegt bei 7 bis 8 cm.