Jubiläum

JCB feiert 75-jähriges Bestehen

JCB 75th
75 Jahre bewegte Firmengeschichte: JCB, einer der erfolgreichsten Bau- und Landmaschinenhersteller, feiert Geburtstag. (Bild: JCB)

Diesen Herbst blickt der Bau- und Landmaschinenhersteller JCB auf 75 Jahre Firmengeschichte zurück und will diesen Meilenstein auch gebührend feiern. Denn am 23. Oktober 1945 wurde JCB von Joseph Cyril Bamford in einer kleinen Werkstatt in Uttoxeter (England) gegründet – am gleichen Tag, an dem sein Sohn Anthony, der heutige Lord Bamford, geboren wurde. Grundstein für den späteren Erfolg war der Bau eines Einachs-Kippers aus Militärschrott.

1953 war das Schlüsseljahr für die Produktentwicklung: Bamford erfand den Baggerlader, der als JCB Mk 1 bekannt wurde. Erstmals gab es eine hydraulische Arbeitsmaschine mit einem Heckbagger samt Löffel sowie einem Frontlader plus Schaufel. Die Sechziger Jahre standen im Zeichen der Expansion. 1969 produzierte JCB eine Rekordzahl von 4.500 Maschinen, von denen die Hälfte in den Export ging und woraufhin das Unternehmen seinen ersten Queen’s Award erhielt. Ein weiterer Ritterschlag folgte als Bamford für die Verdienste um den Außenhandel zum Commander of the British Empire (CBE) ernannt wurde.

Als nächster Meilenstein kam 1977 der Teleskoplader auf den Markt, der den Materialumschlag auf Baustellen und in landwirtschaftlichen Betrieben revolutionierte. Der Teleskoplader entwickelte sich zu einem der erfolgreichsten Produkte des Unternehmens. Ein weiterer Bestseller folgte 1985 mit dem Baggerlader 3CX Sitemaster. Im selben Jahr wurde die Produktion des 100.000sten Baggerladers gefeiert. 1990 folgte der JCB Fastrac, der erste schnellfahrende, vollgefederte Traktor. Im selben Jahr wurde Anthony Bamford, der seit 1975 als Nachfolger die Geschäfte leitete, von der Queen zum Ritter geschlagen und trug seither den Titel Sir.

2004 stand nicht nur die Fertigstellung der 500.000sten Maschine im Fokus, der Hersteller machte auch den Schritt in den Motorenbau und brachte den Dieselmax-Motor heraus. 2006 trat der Sohn Jo von Sir Anthony Bamford in den Vorstand von JCB, sodass das Unternehmen nun in dritter Generation von Familienhand geführt wird. Dabei blieb der Blick weiter nach vorn gerichtet: 2013 zeigte ein unabhängiger Wirtschaftsbericht, dass das Unternehmen 24.000 Arbeitsplätze in Großbritannien geschaffen und 545 Mio. Pfund für die Staatskasse erwirtschaftet hat.

2016 feierte das Unternehmen die Produktion des 200.000sten Teleskopladers. Es dauerte fast 30 Jahre bis die ersten 100.000 Loadalls verkauft wurden, aber es bauchte weniger als 10 Jahre für die nächsten 100.000. 2017 betrat JCB mit der einer Produktreihe für Höhenzugangstechnik ein neues Betätigungsfeld. Weitere Produkteinführungen folgten ein Jahr später mit den ersten JCB-Elektrobaggern, der Raupenbagger-Baureihe der X-Serie sowie der der Herstellung von Baustellen-Dumpern in der Zentrale in Rocester.

Wie für viele anderen Unternehmen auch, sollte 2020 für JCB ein ungewöhnliches Jahr werden. Um während der Covid-19-Pandemie zu unterstützen, bereiteten die Kantinenchefs des Unternehmens in Indien und Großbritannien mehr als 200.000 Mahlzeiten für Bedürftige zu. Eine Produktionslinie in Staffordshire wurde wieder geöffnet, um dort Spezialgehäuse für neue Beatmungsgeräte herzustellen. Im ebenfalls wieder eröffneten Innovationszentrum in der Zentrale in Rocester stellen Mitarbeiter am 3D-Drucker Schutzvisiere für medizinisches Personal her.

Als die regulären Produktionslinien im Juni wieder starteten, stellte JCB mit dem 220X den ersten wasserstoffbetriebenen Bagger-Prototypen für die Baubranche vor. Im eigenen Steinbruch wurde der 20-Tonner zuvor zwölf Monate lang auf Herz und Nieren getestet.