BGL-Herbstumfrage 2025

Leicht eingetrübte Geschäftslage im Galabau

BGL-Präsident Thomas Banzhaf, Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau
BGL-Präsident Thomas Banzhaf fordert, dass die von der Bundesregierung angekündigten Infrastrukturprogramme schnell umgesetzt und nicht aufgeschoben werden. (Bild: BGL/Paul-Philipp Braun)

An der BGL-Herbstumfrage 2025 haben sich 668 Mitgliedsbetriebe der Landesverbände des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaus beteiligt. Erfragt wurden unter anderem Geschäftslage, Auftragssituation, Gewinnerwartungen sowie Beschäftigungsentwicklung. Die Umfrage zeigt, dass die schwache gesamtwirtschaftliche Lage Spuren im Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau hinterlässt. Während sich einige Indikatoren verhalten zeigen, bleibt die Auslastung im Neubau konstant und die Auftragslage insgesamt auf gleichbleibendem Niveau. Der Bau-Turbo und die geplanten Investitionen in die Infrastruktur könnten 2026 wichtige Impulse geben.

„Die Geschäftslage im Galabau erweist sich nach wie vor als robust, auch wenn sich unsere Branche nicht von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abkoppeln kann“, kommentiert BGL-Präsident Thomas Banzhaf. Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) fordert, dass überflüssige Bürokratie abgebaut wird und die von der Bundesregierung angekündigten Infrastrukturprogramme nicht aufgeschoben werden dürfen.

„Handeln bleibt das Gebot der Stunde. Angesichts des enormen kommunalen Investitionsstaus müssen die Mittel aus dem Sondervermögen zügig vor Ort ankommen“, ergänzt Banzhaf nach Berlin gerichtet. Die dem Klima- und Transformationsfonds und den Ländern zugewiesenen Mittel des Sondervermögens müssten gerade auch dem klimagerechten Umbau der Städte zugutekommen, fordert der BGL-Präsident.

Geschäftslage im Galabau

Die aktuelle BGL-Herbstumfrage 2025 zeigt: 56 Prozent der Galabau-Betriebe bewerten ihre Geschäftslage als „gut“, rund 37 Prozent als „befriedigend“ und sieben Prozent als „schlecht“. Damit setzt sich der Rückgang der positiven Bewertungen fort (Herbst 2024: 59 Prozent „gut“). Auch die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate haben sich etwas eingetrübt – der Optimismus bleibt jedoch überwiegend erhalten: Sechs Prozent der Betriebe erwarten eine Verbesserung, 73 Prozent eine gleichbleibende und 21 Prozent eine schlechtere Geschäftslage.

Auftragslage und Auslastung

Die Auftragslage bleibt im Vergleich zum Vorjahr weitgehend stabil. 31,2 Prozent der Betriebe gaben an, dass ihre Auftragslage schlechter sei als im Vorjahr – ein Anstieg um 0,3 Prozentpunkte gegenüber 2024 (30,9 Prozent). Der Anteil der Unternehmen, die ihre Auftragslage als gleichbleibend einstufen, liegt bei 53,6 Prozent (2024: 57,3 Prozent), während aber 15,3 Prozent eine Verbesserung melden (2024: 11,9 Prozent).

Damit bleibt die Gesamtsituation auf einem konstanten Niveau. Im Neubausektor zeigt sich eine gleichbleibende Auslastung: Der durchschnittliche Auftragsbestand liegt wie im Herbst 2024 bei 17,0 Wochen. Das unterstreicht die anhaltend solide Grundauslastung der Branche.

Verhaltener Optimismus

Die wirtschaftliche Lage im Galabau bleibt herausfordernd, doch viele Betriebe beweisen Krisenfestigkeit. Zwar bewerten 11,5 Prozent der Unternehmen ihre Ertragslage als unbefriedigend (2024: 11,5 Prozent), doch knapp 50 Prozent sehen sie als verbesserungsfähig (2024: 45,9 Prozent), und 38,6 Prozent berichten, dass ihre Gewinne den Erwartungen entsprechen (2024: 42,6 Prozent). Damit bleibt das Ertragsumfeld anspruchsvoll, aber stabil.

Die Betriebe blicken verhalten optimistisch auf die weitere Entwicklung der Branche. Für das aktuelle Jahr bewerten 6,6 Prozent die gesamte Branche mit der Note 1 (sehr gut), 44,8 Prozent mit Note 2 (gut) und 37,6 Prozent mit Note 3 (befriedigend). Damit wird das laufende Jahr insgesamt noch positiv eingeschätzt. Mit Blick auf die nächsten fünf Jahre erwarten 3,5 Prozent eine sehr gute, 39,2 Prozent eine gute und 39,5 Prozent eine befriedigende Entwicklung der Branche – ein Zeichen für langfristiges Vertrauen, aber auch für realistische Einschätzungen angesichts der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.