Energiespeicher

Liduro Power Port von Liebherr versorgt E-Baumaschinen

Straßen öffnen und Kies bewegen, Beton abladen, eine schwere Trafostation anheben und versetzen – das alles wird im baden-württembergischen Schemmerberg batterieelektrisch ausgeführt. Bei Erneuerungsarbeiten am Stromnetz setzt Betreiber Netze BW auf hybride und vollelektrifizierte Liebherr-Maschinen, deren Stromversorgung der Energiespeicher Liduro Power Port sichert.

hybride Kompaktkran LTC 1050-3.1E
Der hybride Kompaktkran LTC 1050-3.1E hat zusätzlich zum konventionellen Antrieb einen Elektromotor. Gespeist werden kann er temporär mit dem Liduro Power Port, der links von ihm platziert ist. (Bilder: Liebherr)

Baustellen werden in Zukunft in einem viel höheren Maß elektrifiziert sein als heute. Dafür braucht es allerdings die passende Infrastruktur. Denn die Herausforderungen auf voll elektrifizierten oder hybrid betriebenen Baustellen sind ein Maschinenbetrieb mit maximaler Leistung, das Laden aller Maschinen in Pausenzeiten sowie das Glätten von Leistungsspitzen auf Baustellen mit begrenzter Netzversorgung. Genau dafür hat Liebherr mobile Energiespeichersysteme entwickelt, über die elektrifizierte Maschinen wie Krane, Bagger und Radlader emissionsfrei betrieben oder geladen werden können.

In Schemmerberg werden vom Netzbetreiber Netze BW Erneuerungsarbeiten am Stromnetz durchgeführt. Dort präsentierte Liebherr verschiedene Maschinen und Anwendungen, mit denen sich eine E-Baustelle umsetzen lässt. Zum Einsatz kommen ein hybrider Fahrmischer mit elektrischem Trommelantrieb, ein batterieelektrischer Mobilbagger und Radlader sowie zwei hybride Mobilkrane. Daneben übernimmt der Energiespeicher Liduro Power Port (LPO) eine wichtige Rolle, kann er doch bei begrenztem oder keinem Netzzugang Maschinen vor Ort mit Strom versorgen.

Beim Verlegen der neuen Stromkabel muss zunächst der Untergrund aufbereitet werden. Hier startet der batterieelektrische Mobilbagger A 916 E, öffnet die Straße und entfernt den Straßenbelag. Dann übernimmt der neue Radlader L 507 E nachfolgende Aufgaben: Abtransport von Schutt, Kiesumschlag sowie Transport weiterer Baumaterialien. In der Mittagspause oder nach Feierabend werden die Maschinen wieder aufgeladen und für den nächsten Arbeitseinsatz vorbereitet. Bei der Leistungsfähigkeit stehen der A 916 E und der L 507 E konventionell betriebenen Maschinen laut Liebherr in nichts nach. Sie überzeugen stattdessen mit dynamischer Leistungsentfaltung und leisem Betrieb.

Der batterieelektrische Mobilbagger A 916 E arbeitet, bei gleicher Leistung wie eine konventionell betriebene Maschine, emissionsfrei und geräuscharm – besonders vorteilhaft in lärmsensiblen Gebieten wie beispielsweise im Wohngebiet in Schemmerberg.

Schwere und massigere Hubarbeiten erledigt der kompakte Mobilkran LTC 1050-3.1E, der zusätzlich zum konventionellen Antrieb mit einem Elektromotor ausgestattet ist. Angetrieben mit Strom aus dem LPO-Energiespeicher, versetzt der Kran in Schemmerberg eine Trafostation. Die Nutzungseigenschaften des LTC bleiben gleich – egal ob mit Elektro- oder Verbrennungsmotor. Bei ausreichender Stromversorgung ist die Leistung im Elektrobetrieb vergleichbar mit der Verbrenner-Leistung, bei verringerter Stromversorgung reduziert sich die Leistung des Krans entsprechend.

Vor Ort in Schemmerberg ist noch ein weiterer Kran: der kompakte und wendige MK 73-3.1. Der 3-Achser ist in rund zehn Minuten zugbereit, zusätzliche Transportfahrzeuge werden nicht benötigt. Der elektrisch betriebene Mobilbaukran kann mit Baustellenstrom oder mittels integriertem Stromaggregat betrieben werden. Auch hier ist die Versorgung durch den Liebherr-Energiespeicher möglich. Der MK eignet sich vor allem dann, wenn es um große Reichweiten geht. Sein Spezialgebiet: Hübe in Innenhöfen oder beispielsweise das Anbringen von Antennen auf Gebäudedächern.

Das Be- und Entladen von Beton erfolgt wiederum mit dem Fahrmischer ETM 905 mit elektrischem Trommelantrieb ohne Abgasemissionen. Seinen Betrieb ermöglicht ebenfalls der LPO-Energiespeicher. In Schemmerberg wurde der Speicher sowohl als Netzverstärkung, um die Leistungsspitzen der Maschinen zu bedienen, als auch im sogenannten Inselbetrieb eingesetzt – also autark ohne Netzanschluss.