Elektro-Offensive

Neue E-Arbeitsbühnen und E-Lader von Manitou

Mit seinen vier neuen Maschinen verfügt der französische Hersteller jetzt über eine komplette Produktlinie geländegängiger Hubarbeitsbühnen mit 100 Prozent Elektroantrieb.

Die Manitou-Gruppe vollzieht mit sieben neuen Modellen eine Wende zum Elektroantrieb. Konkret handelt es sich um vier Hubarbeitsbühnen, zwei drehbare Teleskoplader und einen starren Teleskoplader.

Bei den Hubarbeitsbühnen wird die emissionsarme Produktlinie Oxygen um vier Elektrogeräte erweitert. Die geländegängige 200 ATJe (20 m Arbeitshöhe) ist dazu mit Allradlenkung noch wendiger und mit 250 kg Maximallast im Arbeitskorb verfügbar – das sind 30 kg mehr Hublast als mit Zweiradlenkung. Gegenüber der Version mit Verbrennungsmotor können die Wartungskosten um fast 50 Prozent gesenkt werden.

Bei den geländegängigen Elektro-Knickladern kommen die Modelle 160 ATJe und 180 ATJe dazu. Bei Arbeitshöhen von 16 bzw. 18 m verfügen sie nun über 50 kg mehr Tragfähigkeit und kommen auf eine maximale Gesamttraglast von 250 kg. Eine zweite Version 160 ATJ+e bietet sogar bis zu 400 kg Tragfähigkeit. Alle Maschinen haben einen abnehmbaren, gemeinsamen Generator, mit dem eine Autonomie von einer Woche erreicht werden kann.

Für mehr Sicherheit ein Zusatzpaket

Die Modelle 160, 180 und 200 ATJe gibt es mit Safety Pack – das Zusatzpaket bietet Schutz für Bedien- und Baustellenpersonal und informiert Flottenmanager über potenziell gefährliches Verhalten. Besonderheit ist eine Erkennungfunktion für das Tragen des Auffanggurts und für Hindernisse um das Fahrgestell. Ein Beleuchtungspaket verspricht ebenfalls mehr Sicherheit und bessere Sicht und Sichtbarkeit beim Be- und Entladen.

elektrischer Kompaktlader MT 625e
Mit dem MT 625e präsentiert Manitou das erste rein elektrische Kompaktlader-Modell, das bei gleicher Leistung wie der Verbrenner über die Hälfte weniger Wartungsaufwand benötigt. (Bilder: Manitou-Gruppe)

Im industriellen Angebot hat der Hersteller die Arbeitsbühne 120 AETJ komplett überarbeitet, sie verfügt nun über Wechselstrommotoren (asynchron) für mehr Komfort und Flexibilität. Ergänzt unter anderem durch schwenkbare Batteriefächer und einen werkzeugfreien Zugang. Die neue Generation der industrieellen Knick-Arbeitsbühnen verfügt über das gleiche Diagnosesystem wie die geländegängigen Modelle, das eine rasche Wartung ohne externes Zubehör ermöglicht.

Der neue elektrische Teleskopladers MT 625e hat 2,5 t Tragfähigkeit und 6 m Arbeitshöhe, seine Lithium-Ionen-Batterie mit 25 bzw. 33 kWh Leistung verspricht 56 Prozent weniger Wartungsbedarf. Die Maschine verfügt wie die anderen Kompaktlader über das Safety Pack und den Bordmonitor Harmony für sichere und einfache Benutzung.

Bei den drehbaren Teleskopladern debütieren der MRT 2260e und MRT 2660 e aus der neuen Produktlinie Vision+ mit Elektroantrieb, Lithium-Ionen-Batterie mit 700 V/65 kWh, 6 t Tragfähigkeit und Hubhöhen von 22 bzw. 26 m. Sie ermöglichen insbesondere Simultanbewegungen des Auslegers. Mit einer zweiten Batterie kann man die Maschinenlaufzeit um weitere vier Stunden verlängern. Dazu gibt es eine Hybrid-Version mit Reichweitenverlängerer für zusätzliche Flexibilität besonders bei längeren Fahrten zwischen den Einsatzorten und auf Baustellen, die keine geeigneten Ladestationen bieten. Auch die reinen E-Modelle verfügen über mehrere Ladeoptionen mit zwei integrierten Ladesystemen für 11 kW (Ladezeit: 4 h, 30 min) und 22 kW (Ladezeit: 2 h, 15 min). Ein weiteres integriertes Ladesystem verspricht ein Aufladen unter einer Stunde. Die Ladequelle muss dabei über 400 V Wechselspannung verfügen.

Elektro-Teleskopladern von Manitou
Mit drehbaren Elektro-Teleskopladern hat auch die Produktlinie Vision+ Zuwachs erhalten.

Im konventionellen Segment ergänzt Manitou sein Portfolio an Teleskopladern um vier neue Verbrennungsmotor-Modelle mit 7 bis 13 m Hubhöhe und 3,5 t Hubkraft sowie Antriebsoptionen mit Drehmomentwandler oder Hydrostatantrieb. Dazu kommt der neue Ultrakompaktlader ULM (Ultra Light Manitou)/ GCT (Gehl Compact Telehandler) mit einfacher Handhabung und einfachem Transport. Mit einem Transportgewicht von unter 3 t sowie kompakten Maßen von nur 1,49 m Breite und 1,92 m Höhe kann das Modell auf einem Standradanhänger mit 3,5 t zulässigem Gesamtgewicht von 3,5 t transportiert werden. Und schließlich erweitern zwölf neue Knicklader dieses Produktsortiment auf jetzt 22 Maschinen, mit Tragfähigkeiten von 700 kg bis 1,5 t bei Hubhöhen zwischen 2,50 m für einen kurzen und 3,07 m für einen langen Arm.

Entwicklungsplan für Wasserstoff

Um die Treibhausgas-Emissionen bis 2030 um 34 Prozent pro Einsatzstunde ihrer Maschinen zu reduzieren, hat die Manitou-Gruppe einen kohlenstoffarmen Kurs eingeschlagen. Nach der Elektrifizierung der geländegängigen Arbeitsbühnen und Teleskoplader setzt man mittelfristig auch auf Wasserstoff als Alternative. Je nach Einsatzgebiet sollen die elektrischen und wasserstoffbetriebenen Baureihen nebeneinander angeboten werden – mit dem Ziel, 43 Prozent emissionsarme Produkte bis 2030 auf den Markt zu bringen. Der Prototyp eines mit grünem Wasserstoff betriebenen Teleskopladers wird bis Jahresende getestet, ein zweiter Prototyp eines drehbaren Teleskopladers in den kommenden Monaten entwickelt. Unabhängig von der Art der Wasserstofftechnologie – Verbrennungsmotor oder Brennstoffzelle – soll in gut drei Jahren ein zu 100 Prozent mit Wasserstoff betriebener Teleskoplader verfügbar sein.