IGA 2027 Bergkamen

Raupensteuerung von Topcon beschleunigt Erdarbeiten

Der Flächensanierer Ecosoil Nord-West arbeitet an einem mehrjährigen Großprojekt in Bergkamen. Um das dortige Gelände der IGA 2027 zu profilieren, ist eine Komatsu-Raupe mit MC-Max-Maschinensteuerung von Topcon im Einsatz.

Komatsu D71 mit Topcon-Raupensteuerung MC-Max
Macht Tempo auch bei steilen Böschungen: Die Komatsu D71 mit der neuen Topcon-Raupensteuerung MC-Max überzeugt durch ihre Schnelligkeit. Insgesamt müssen 750.000 m³ Erde bewegt werden, um das IGA-Gelände nach Plan zu profilieren. (Bilder: Topcon Deutschland Positioning)

Soweit das Auge reicht, sieht man aktuell nur Erde und Unkraut. Im Jahr 2027 aber wird das 75 ha große Gelände am Datteln-Hamm-Kanal zur Internationalen Gartenausstellung (IGA) ergrünen und erblühen. Zunächst jedoch müssen 1,5 Mio. t Erde bewegt und zu einer Landschaft mit großen und kleinen Hügeln sowie engen und weiten Schluchten geformt werden. Bereits seit zwei Jahren arbeitet Ecosoil Nord-West daran, die 1,5 km lange und 500 m breite Fläche für die Stadt Bergkamen zu bearbeiten. „Bis Mitte 2025 müssen wir das gesamte Gelände nach Plan fertig profiliert haben“, erläutert Bauleiter Thomas Vent.

Im ersten Schritt müssen 750.000 m³ Erde an verschiedenen Stellen ab- und an anderen Stellen wieder aufgetragen werden. Zwischen 3 und 12 m Höhenunterschied werden dabei herausgearbeitet. Für den Bauleiter gehören solche Größenordnungen seit 20 Jahren zum Alltag. Denn Ecosoil Nord-West hat ihren Schwerpunkt in der Flächensanierung und Oberflächengestaltung großer Areale, meist ehemalige Zechen-Gelände. „Es ist unsere Spezialität, aus verunreinigten Böden blühendes Leben zu machen“, sagt der Bauleiter.

Aus einem 75 ha großen Gelände in Bergkamen formt Ecosoil Nord-West eine Berg- und Talwelt für die IGA 2017.

„Der Hügel, an dem wir gerade arbeiten, war bis vor Kurzem noch ein See, der sich aus Filtrationsresten der ehemaligen Zeche Haus Aden abgesetzt hatte.“ Er wurde mit Erde abgedeckt, jetzt wird der Erdkörper herausgearbeitet, später soll der Hügel begrünt werden. Dafür wird eine D71-Raupe von Komatsu mit der neuesten MC-Max-Maschinensteuerung von Topcon eingesetzt.

„Unser Topcon-Servicepartner Marc Landwehr von AP Deutschland hat uns diese Maschine vermietet und die brandneue Maschinensteuerung oben draufgesetzt“. Thomas Vent schmunzelt: „Marc meinte, die sollen wir unbedingt mal ausprobieren. Und ich muss sagen, er hatte recht. Die Steuerung reagiert sehr schnell, gerade auch an den steilen Böschungen.“

Besser und sicherer als das Zweimastsystem

Die zwei gewohnten Stangen rechts und links sucht man hier vergebens. Anders als bei konventionellen Maschinensteuerungen sind die Antennen fest verbaut. Dadurch bleibt die Sicht auf das Schild frei und die Kabelführung zur Motorhaube entfällt komplett. „Das neue MC-Max-System erkennt durch seine Sensoren viel besser als das Zweimastsystem, wie die Maschine läuft und wie sie in Querneigung liegt.

Das Display der neuen MC-Max-Maschinensteuerung lässt sich einfach und intuitiv bedienen.

Und auch bei der Sicherheit und Langlebigkeit hat dieses System die Nase vorn“, erläutert Landwehr. „Diese Topcon-Maschinensteuerung wird sich durchsetzen. Unsere Kunden intensiv darauf zu schulen wird eines der Angebote unseres neuen Schulungszentrums iAcademy sein, das wir in diesem Jahr in Herne eröffnen.“

Der Boden ist schwer. Lehm, Löss, Sand und Kies, durchsetzt mit Bauschutt. „Im Ruhrgebiet findet man keine natürlichen Böden mehr“, weiß Vent. „Den Bauschutt schaffen wir raus, bereiten ihn auf und bringen ihn als Stabilisierungsschicht wieder ein. Neben dem MC-Max-System sind dafür noch eine Topcon-Basisstation und Roverstäbe im Einsatz.“ In den vergangenen zwölf Monaten waren ständig bis zu 250 Lkw auf der Baustelle und haben das abgetragene Material verfahren.

„Wegen des guten Wetters und mit unseren Raupen sowie der Topcon-Technik konnten wir durch diese hohe Taktung ein halbes Jahr Vorsprung vor dem Zeitplan herausholen“, freut sich der Bauleiter. Das sei auch gut so, denn der Landschaftsarchitekt habe gerade neue Ideen: „Es werden Mehrmassen kommen.“ Extrazeit wird es dafür von der Stadt Bergkamen nicht geben, der IGA-Termin steht unverrückbar.

Läuft besser als geplant: Das Ecosoil-Team um Polier Rudi Caspary konnte bereits ein halbes Jahr Zeitpuffer herausholen.

Wenn dann die Talwunder und Bergwelten nach Plan stehen, wird im folgenden Bauabschnitt aus der nahen Umgebung sauberer Mutterboden angefahren und einen halben Meter aufgetragen. Danach folgt der Kanalbau für die Entwässerungsgräben und die Oberflächengestaltung. „Für mich passt das Motto der IGA 2027 – Landschaft in Bewegung – auch heute schon“, resümiert Thomas Vent.