Radlader-Rebuild

Schraube für Schraube

Eine lange Maschinennutzungsdauer ist der Schlüssel für hohe Produktivität, schont Ressourcen und den Geldbeutel. Bei einem zertifizierten Rebuild werden bis zu 7.000 Teile ausgetauscht und zusätzlich technische Neuerungen aus der Serie umgesetzt. Große Komponenten sind dabei der Motorblock, die Getriebe und die Achsen. Die Zeppelin-Niederlassung Cottbus sammelt hier seit 2010 Erfahrung und hat nun einem Cat-Radlader zu einem weiteren Maschinenleben verholfen.

Nach dem Rebuild hat der Cat-Radlader bei Schwenk bereits wieder 700 Betriebsstunden absolviert. Darüber freuen sich (von links) Produktionsleiter Jörg Neugebauer und Prokurist Marcus Leonhardt (beide Schwenk) sowie Zeppelin-Serviceleiter Oliver Kutscher. (Bild: Zeppelin)

Der Cat 966K XE vom Betrieb Schwenk Sand & Kies Nord hat zwischen 2014 und 2022 ganze 21.824 Betriebsstunden absolviert – die ersten Jahre im Drei-Schicht-Betrieb mit konstant hoher Leistung bei der Rückverladung am Standort Trabitz bei Calbe, zuletzt im Ein-Schicht-Betrieb am Standort Guben. Bei diesem Arbeitspensum sind die typischen Abnutzungserscheinungen unausweichlich. Daher hat das Schwenk-Management die Maschine für eine Grundüberholung in die Hände der Zeppelin-Service in Cottbus gegeben.

Vom Rebuild erwartet man ein weiteres Maschinenleben mit 15.000 bis 20.000 Betriebsstunden. Die Zeppelin-Servicetechniker prüften zuerst, ob sich der 966K XE, der vor einigen Jahren als erster Radlader das Rebuild-Programm in Europa bereits durchlaufen hat, überhaupt für eine weitere Überholung eignet. „Besonderheit ist, dass ein Radlader aus viel mehr beweglichen Komponenten besteht als beispielsweise ein Muldenkipper. Hinzu kam noch in diesem Fall die Aufarbeitung von deformierten Verkleidungsteilen und Komponenten“, so Zeppelin-Serviceleiter Oliver Kutscher.

Der Verschleißzustand der Maschine musste im Vorfeld, unter anderem mithilfe von Ölanalysen, so exakt wie möglich bestimmt sowie alle erforderlichen Arbeitsschritte detailliert geplant und mit dem Kunden besprochen werden. Die anschließende Instandsetzung basiert dann auf engem Teamwork der Fachbereiche und Abteilungen. Unterstützung gab es etwa vom Servicevertrieb und der Service-Technik-Schulung. Um die Motor- und XE-Getriebe-Instandsetzung kümmerte sich die Niederlassung Frankenthal. Die Hydraulikspezialisierung in Bremen wurde bei der Instandsetzung der Hydraulikpumpen ins Boot geholt, das Hubgerüst arbeiteten die Kollegen der Niederlassung Berlin-Schenkendorf auf. Und die 2.990 mm breite Performanceschaufel Klasse 12 knöpfte sich wiederum der Lieferant Resch-Ka-Tec vor.

Ein Rebuild erfordert bei Zeppelin Teamwork, in diesem Fall mit (von links) Servicedisponent Sven Rakel, Servicetechniker Thorsten Barucak, Azubi Franz Martin und Serviceleiter Oliver Kutscher.

Zusätzlich zum Full-Service-Vertrag nach der Inbetriebnahme legte Schwenk Wert auf eine Sonderlackierung aller Komponenten in den Hausfarben Weiß-Rot. Und auch beim Komfort und Sicherheitsfeatures sollte die Baumaschine ein Upgrade erhalten. So bekam die Kabine einen neuen Fahrersitz analog der M-Serie mit aktiver Sitzklimatisierung. Das Radio wurde auf DAB umgerüstet. Zudem wurden LED-Scheinwerfer inklusive Fahrlicht verbaut. Ein auf Breitbandfrequenz basierender Rückfahralarm und ein 360-Grad-Kamerasystem wurden ebenfalls installiert. Nachgerüstet haben die Zeppelin-Mitarbeiter darüber hinaus eine Zentralschmieranlage sowie eine Waage samt Drucker und Telematik, um die Wiegedaten gleich zu erfassen. Wie bei jedem Rebuild wurden in Summe bis zu 350 Tests und Inspektionen durchgeführt. Und schließlich gab es eine neue Seriennummer, die für eine gründliche Überholung und die Einhaltung der Cat-Standards steht.