Liebherr

Seilbagger HS 8200 in eisiger Mission

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Rund 1.000 m3 Tonsedimente baggert der HS 8200 täglich aus dem Meer. Er ist an sechs Tagen pro Woche rund zehn Stunden im Einsatz. (Bild: Liebherr)

Rund 250 km nördlich des Polarkreises ist Liebherr Teil des größten Bauvorhabens in der Geschichte Grönlands. Für zwei Flughafenprojekte führt Munk Civil Engineering mit dem Seilbagger HS 8200 Dredgingarbeiten durch. Die arktischen Bedingungen und die Logistik werden dabei zur besonderen Herausforderung.

In den Küstenstädten Ilulissat und Nuuk konnten bislang nur Propellerflugzeuge landen. Durch die neuen Flughäfen können in Zukunft auch größere Flugzeuge direkt vom europäischen oder amerikanischen Festland anfliegen. Die neue Start- und Landebahn in Ilulissat befindet sich teilweise im Meer. Bevor hier aufgeschüttet werden kann, muss eine dicke Schicht aus Tonsedimenten vom Meeresboden entfernt werden. Andernfalls kann es im Laufe der Zeit zu Setzungen kommen.

Für diese Dredgingarbeiten setzt das dänische Unternehmen Munck Civil Engineering, Hauptauftragnehmer der beiden Projekte, den Seilbagger HS 8200 von Liebherr ein. „In einer Tagschicht kann unsere Förderrate bei fast 1.000 m3 ausgebaggertem Tonmaterial liegen“, erklärt Bauleiter Kevin van den Bos. Der 200-t-Seilbagger ist mit einem 35 m langen Ausleger und einem Rundschalengreifer im Einsatz, der 3,5 m3 fasst.

Um eine hohe Produktivität zu erreichen, ist der HS 8200 mit dem Dredging-Assistenten von Liebherr ausgestattet, der dem Bediener die Position und den Füllstand des Greifers, die Anzahl und Dauer der Arbeitszyklen oder die Umschlagleistung in Echtzeit anzeigt. Das System erleichtert außerdem die Berechnung der Materialmenge, die benötigt wird, um die Fläche für die Landebahn aufzuschütten.

Das gesamte Gesteinsmaterial, das dafür verwendet wird, findet Munck Civil Engineering innerhalb des Projektabschnittes. Van den Bos: „Insgesamt müssen wir etwa 5,5 Millionen m³ Gesteinsmaterial sprengen. Dieses transportieren wir dann zum Bauabschnitt, damit wir schließlich eine 2 km lange Start- und Landebahn bauen können.“ Nach dem Dredging wird der Seilbagger mit einem Steingreifer ausgerüstet, um entlang der neuen Start- und Landebahn im Rahmen des Küstenschutzes Steine zu platzieren.

Die durchschnittliche Temperatur in dieser Region liegt im Sommer bei plus 8 Grad Celsius. Im Winter kann sie bis auf minus 35 Grad fallen. „Für uns ist es sehr wichtig, die Dredgingarbeiten abzuschließen, bevor sich das Eis in der Bucht ausbreitet und unsere Arbeit unmöglich macht,“ so der Bauleiter. Damit der Seilbagger auch bei diesen sehr kalten Klimabedingungen einsatzfähig ist, wurde er mit dem Kältepaket von Liebherr ausgeliefert.

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