Tadano AC 5.250L-2 beeindruckt mit 79 m Hauptausleger
Mit dem AC 5.250L-2 stellt Tadano seinem Basismodell eine Variante zur Seite, die das Einsatzspektrum des vielseitigen Krans dank eines knapp 80 m langen Hauptauslegers nochmals erweitert. Ein hohes Lastmoment in Verbindung mit der Systemlänge von mehr als 100 m soll das Gerät zu einer echten Option für viele Einsätze mit schweren Lasten machen.
Der Kran mit 10×6-Antrieb auf 16er-Stahlrädern lässt sich unter Einhaltung der 12-t-Achslastgrenze im öffentlichen Straßenverkehr bewegen. (Bild: Tadano)
Der Fünf-Achser bietet eine maximale Hauptauslegerverlängerung von 30 m. Gut zu wissen: Alle verfügbaren Hauptauslegerverlängerungen von 5,8 bis 30 m sind selbstrüstend. Mit einer maximalen Systemlänge von 109 m soll sich der kompakte AC 5.250L-2 vor allem für innerstädtische Einsätze eignen, genau wie für die Montage von großen Turmdrehkranen. Mit diesen Kennzahlen sowie dem Lastmoment bis zu 736 mt ist das Gerät laut Projektmanager Peter Kleinhans „spitze in seiner Klasse“. Erreicht werde das hohe Lastmoment bei einem Arbeitsradius von 7 m mit 13,5 m langem Hauptausleger und einem Lastgewicht von 105,2 t. Zusätzlich bietet der Hersteller für noch schwerere Gewichte am kurzen Ausleger eine optionale Schwerlasteinrichtung bis 138,7 t mit zusätzlichen Seilrollen an.
Wie das Basismodell AC 5.250-2 verfügt auch die Hauptausleger-Langversion über Transport-Konfigurationen: So lässt sich der Kran mit 10×6-Antrieb auf 16er-Stahlrädern im öffentlichen Straßenverkehr unter Einhaltung der 12-t-Achslastgrenze bewegen. Eine 32-t-Vario-Unterflasche und Stützen sind bei weniger als 60 t Gesamtgewicht ebenso mit an Bord wie Transporthalterungen für Verlängerungen und bis zu 250 kg Equipment in der Heckkiste. Unter Einhaltung der 16,5-t-Achslastgrenze mit einem Gesamtgewicht von exakt 82,5 t ist der AC 5.250L-2 sogar mit 10×8-Antrieb auf 16-Zoll-Stahlrädern im öffentlichen Straßenverkehr verfahrbar.
Dabei kann er nicht nur eine 32-t-Unterflasche, Stützen und eine 12-m-Verlängerung samt Transporthalterungen mitführen, sondern auch noch 20 t Gegengewicht und bis zu 500 kg Equipment in der Heckkiste. Sein maximales Gegengewicht von 80 t kann der AC 5.250L-2 in drei Hüben aufnehmen: 49,6 t davon mit bis zu 6,8 m Ausladung bei einem vollen Radius von 360° sowie zweimal 15,2 t in einem Radius bis zu 13 m, jeweils aufgeteilt auf 10 und 5,2 t zum Einhängen rechts und links in das Grundpaket.
Mit maximal flexibler Transportlogistik
Bei Bedarf kann das Gegengewicht auch in kleinere Stücke geteilt werden. So kann die 5,5-t-Grundplatte beispielsweise aus bis zu 23 m Entfernung in vollem Radius aufgenommen werden. „Dabei kann sich die mögliche Ausladung dank der serienmäßigen Kransteuerung IC-1 Plus in gewissen Bereichen des Drehwinkels noch einmal beträchtlich erhöhen“, sagt Peter Kleinhans. Für eine maximal flexible Transportlogistik sorgt zudem die Stückelung des Gegengewichts, bei dem kein Element mehr als 10 t auf die Waage bringt. So können kleinere Lkw für den Transport eingeplant werden, wenn es die Platzverhältnisse auf der Baustelle erfordern.
Wie alle Krane der AC-Familie hat der Hersteller auch den AC 5.250L-2 mit einer umfassenden Serienausstattung bedacht. Dazu zählt beispielsweise das Kransteuerungssystem IC-1 Plus. Es bestimmt in Echtzeit die maximale Tragfähigkeit des Krans für jede Auslegerstellung in Abhängigkeit vom Drehwinkel des Oberwagens. Damit kann er stets die maximal verfügbare Tragfähigkeit nutzen, insbesondere bei Hüben über die Abstützungen. Bei reduziertem Gegengewicht und nicht ganz ausgefahrenen Abstützungen kommt dieser Vorteil buchstäblich am stärksten zum Tragen. Davon profitiert auch der AC 5.250L-2, da seine Stützen asymmetrisch in fünf Positionen (0, 25, 50, 75 und 100 Prozent) ausfahrbar sind. Außerdem ist für den Tadano AC 5.250L-2 optional auch das Kamerasystem Surround View verfügbar, für eine optimale Positionierung des Krans: Dieses patentierte System nutzt sechs Kameras, um in einer computergestützten Darstellung die maximal möglichen Ausfahrweiten der Abstützungen am Standplatz des Krans anzuzeigen. Zudem soll das System auf dem Weg zur Baustelle dabei helfen, beim Abbiegen Fußgänger und Radfahrer besser zu erkennen.
Weitere Besonderheiten: Alle geräusch-emittierenden Hydraulik-Komponenten sind abseits der Oberwagenkabine platziert. Sicherheit bieten sollen gut platzierte Aufstiege, Anhängepunkte für die persönliche Sicherheitsausrüstung des Fahrers, ein vom Unterwagen ausfahrbarer Tritt zum sicheren und komfortablen Ein- sowie Ausstieg, eine optionale Pendelleuchte für den Betrieb und eine Lastsicht-Kamera. Diese können wahl- und wechselweise sowohl am Auslegerkopf als auch an den Verlängerungen angebracht werden, sodass ein System für alle Konfigurationen nutzbar ist. Bei Hüben über Störkanten hinweg mit Verlängerung empfiehlt der Anbieter den ebenfalls erhältlichen Repeater zur Montage am Auslegerkopf, der in solchen Fällen die Funkverbindung zur Kamera sicherstellt. Motorseitig verfügt der AC 5.250L-2 über einen Mercedes-Benz-Motor mit 530 PS Leistung und einem Drehmoment von maximal 2.600 Nm. Ebenfalls mit an Bord ist eine spritsparende Start-Stopp-Funktion. Diese schaltet den Kranmotor auf Knopfdruck aus, ohne jedoch die Steuerungssoftware zu deaktivieren. Serienmäßig ist auch eine Berganfahrhilfe.
