Klosteranlage Bamberg

Transportbühnen in himmlischer Mission

Majestätisch thront die Klosteranlage mit der Kirche St. Michael über Bamberg – normalerweise. Derzeit verbirgt sich das Wahrzeichen der Stadt allerdings hinter riesigen Gerüstflächen – der Klosterkomplex und auch die Abteikirche sind massiv renovierungsbedürftig. Neben unzähligen Handwerkern unterstützen neun Transportbühnen von Geda die Gerüstbau- und Sanierungsarbeiten.

Wenn Kirche und Kloster nach der Sanierung die Gerüsthüllen fallen lassen, kann man das Wahrzeichen der fränkischen Stadt wieder in seiner ganzen Schönheit bewundern. So lange müssen sich auch Heiratswillige noch gedulden, denn die Abteikirche St. Michael gehört zu den beliebtesten Hochzeitskirchen der Bamberger. (Bild: Geda)

Schon seit 2012 laufen die Renovierungsarbeiten an der im Jahr 1015 vom ersten Bamberger Bischof Eberhard gegründeten Klosteranlage St. Michael. Auf einem der sieben Hügel Bambergs erbaut, gehört die ehemalige Benediktinerabtei mit der Klosterkirche im Unesco-Welterbe zu einem der weit über die Stadtgrenzen hinaus sichtbaren Ensemble-Bauwerke. Jedoch ist die Klosteranlage akut einsturzgefährdet. Die Dimensionen der Sanierung sind gewaltig. Allein die Kirche ist derzeit von 12.000 m² Gerüstfläche umgeben, das entspricht annähernd zwei Fußballfeldern.

Die Arbeiten an der Klosterfassade werden in drei Bauabschnitten gegliedert. Die Renovierung der etwa 2.800 m² großen Fassadenfläche sowie Brauerei- und Pfortenflügel des Klosters ist inzwischen abgeschlossen. Neben immensen Natursteinarbeiten mussten 240 Fenster instand gesetzt sowie das Dach und die Entwässerung erneuert werden. Im zweiten Bauabschnitt folgt die Sanierung von weiteren 2400 m² Natursteinfläche, bevor in Bauabschnitt drei abschließend die Fassaden im Innenhof des Konventbaus und im Kreuzgarten auf nochmals 2.700 m² instandgesetzt werden.

Parallel zu den Fassadenarbeiten am ehemaligen Klosterkomplex läuft die Sanierung der Abteikirche St. Michael mit ihrem weltberühmten Deckengemälde, dem sogenannten Himmelsgarten, auf Hochtouren. Hier geht es hauptsächlich um die statische Instandsetzung. Experten sind sich einig, dass vor allem nachträgliche Einbauten aus der Barockzeit für den heute dramatischen Zustand des romanischen Bauwerks verantwortlich sind. Zunächst werden Dachtragwerke, Fassaden, Gewölbe sowie das Mauerwerk standsicher gemacht, bevor dann die Raumschale, Gewölbe und Orgel sowie die Entwässerung wieder auf Vordermann gebracht werden.

Für das Mammutprojekt sind Kosten von 50 Mio. Euro veranschlagt. Aus einem Städtebau-Zukunftsinvestitionsprogramm des Bundes wird mit 12,5 Mio. Euro der größte Teil beisteuert. Außerdem unterstützen die Oberfrankenstiftung, der Entschädigungsfonds Bayern, die Bayerische Landesstiftung, die Bürgerspitalstiftung Bamberg als Eigentümerin der Klosteranlage sowie Spender und Sponsoren die Sanierungsarbeiten.

Solch umfangreiche und kostspielige Renovierungsarbeiten erfordern eine detaillierte Planung mit zuverlässigen, professionellen Partnern. Allein die Gerüstarbeiten dauerten Monate. Da die Ausschreibung der Baustelle auf nationaler Ebene erfolgte, ist es umso erfreulicher, dass sich das in Bamberg ansässige Traditionsunternehmen Karl Gerüstbau den Auftrag sichern konnte. Die Firmengruppe Karl installierte sämtliche Gerüstflächen an den Außenfassaden des Klosterkomplexes und im Innen- und Außenbereich der Kirche St. Michael. Auch für die Gerüstbau-Profis ein Projekt der Superlative: Für die Fassadenarbeiten stellte das Unternehmen neben 10.000 m² Fassadengerüst auch 1.500 m Konsolgerüst sowie ein 600 m umfassendes Dachdeckerschutzgerüst. In der Abteikirche kommen 5.000 m² Innengerüst, ein 16.000-m³-Raum- und ein 1.500-m²-Flächengerüst zum Einsatz.

Insgesamt neun Transportbühnen von Geda werden für die Gerüstbau- und Renovierungsarbeiten an der Fassade des Bamberger Klosterkomplexes und der Kirche St. Michael genutzt. (Bild: Geda)

Um einen zügigen Gerüstaufbau zu gewährleisten sowie Handwerker und Material effizient und sicher entlang der Gerüstkonstruktionen zu transportieren, kommen neun Transportbühnen von Geda zum Einsatz. Sie werden sowohl für die Gerüstbau- und Renovierungsarbeiten der Fassade des Klosterkomplexes als auch an der Kirche St. Michael genutzt. Zwei der insgesamt sechs Geda-500-Z/ZP-Geräte sind an den beiden Kirchtürmen installiert, ganze 73 m geht es dort jeweils in die Höhe.

Diese Bühne ist speziell für eine flexible Verwendung im rauen Baustellenalltag konzipiert. Mit zwei separaten Steuerungen ausgestattet, kann das Gerät zum einen als reiner Bauaufzug mit einer Nutzlast bis 850 kg und zum anderen als Transportbühne für fünf Personen und Lasten bis 500 kg genutzt werden. Durch den geringen Platzbedarf, die hohe Tragfähigkeit und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten spart der Aufzug Zeit und garantiert eine optimale Logistik am Bau. Mit einer Hubgeschwindigkeit von 24 m/min im Material- und 12 m/min im Personenmodus ist ein zügiger Baufortschritt garantiert.

Die Experten von Karl Gerüstbau wissen aber auch die Vorteile der kleinsten Geda-Transportbühne zu schätzen. Den enge Straßen, verwinkelte Zufahrten und begrenzter Platz auf der Baustelle sind perfekte Bedingungen für den GEDA 300 Z/ZP mit seiner klappbaren Arbeitsbühne. In zusammengeklapptem Zustand ist die Bühne samt Flachkabeltopf gerade einmal 0,85 m breit, was sich auch an der Klosteranlage St. Michael als vorteilhaft erwies, um etwa die Fassaden des Kreuzgartens im Innenhof zu sanieren. Mithilfe der praktischen Stapleraufnahme kann das komplette Gerät mühelos mit Hubwagen oder Gabelstapler befördert werden. Dank zwei separater Steuerungen ist auch der 300 Z/ZP wahlweise als reiner Bauaufzug zum Materialtransport oder als Transportbühne für Material und maximal drei Personen einsetzbar. Mit einer Hubgeschwindigkeit von 12 m/min befördert er zu 500 kg bzw. drei Personen bis in 50 m Höhe.

Auch bei der Sicherheit bietet Geda ein Komplettpaket, denn die Transportbühnen sind mit den üblichen Sicherheitseinrichtungen wie Endschaltern, geschwindigkeitsabhängiger Fangvorrichtung, Sicherheitsstopp und Überlastabschaltung ausgestattet. Die sogenannte Schmiereinrichtung  ist beim 300 Z/ZP und 500 Z/ZP serienmäßig enthalten und sorgt für deutlich geringeren Verschleiß der Zahnstangen und Ritzel. Nicht zuletzt ist das bewährte Unimast-System bei allen Geda-Zahnstangenaufzügen von 300 bis 2.000 kg Tragfähigkeit einsetzbar.

Ursprünglich sollte der Klosterkomplex bis 2021, pünktlich zur 1000-Jahr-Feier, wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Doch werden die Sanierungsarbeiten wohl noch bis 2025 andauern.