
Zeppelin Rental managt Baulogistik samt Miet-Equipment
Seit vier Jahren läuft die Großbaustelle rund um den Estrel Tower in Berlin-Neukölln auf Hochtouren. Auf 46 Stockwerken entstehen dort rund 500 Hotelzimmer, Coworking-Spaces, eine Eventlocation, Galerien und Restaurants. Um das Mammutprojekt effizient zu koordinieren, braucht es eine präzise Planung und Steuerung. Unterstützung bekommt das Ingenieurbüro IKR dabei von Zeppelin Rental.

Materiallogistik, Zutrittskontrolle, Wastemanagement, Elektro-Baustelleneinrichtung, Bauwasserversorgung, Bereitstellung von mehr als 70 Raumsystemen und nicht zuletzt die Koordination der zahlreichen Mietmaschinen: „Das Projekt Estrel Tower zeigt exemplarisch, wie vielseitig unser Leistungsportfolio ist“, sagt Jens Mertmann, Technischer Leiter, Logistics, Consulting & Management bei Zeppelin Rental. Zentrale Herausforderung ist es dabei, die stattliche Anzahl der beteiligten Firmen im Blick zu behalten und sie möglichst effizient zu koordinieren. Das Team nimmt deshalb an den Baubesprechungen teil, plant die Woche und überprüft permanent, ob auf der Baustelle alles seinen richtigen Gang geht. „Dadurch schaffen wir für die Gewerke optimale Bedingungen, damit sie sich ganz auf das Bauen konzentrieren können“, so Mertmann.
Unterstützend kommen verschiedene Hilfsmittel zum Einsatz: Die Zutrittskontrolle etwa funktioniert über das digitale Tool InSite 4.0. Dazu melden die Gewerke ihre Mitarbeiter online an, bevor diese im Zutrittscontainer einen Baustellenausweis mit integriertem RFID-Chip erhalten. Alle registrierten Personen können sich anschließend selbstständig an zwei Drehkreuzanlagen ein- und auschecken. So ist es dem Bauherrn möglich, in Echtzeit nachzuverfolgen, welche Firmen und welche Arbeiter sich auf der Baustelle befinden. Pro Tag passieren rund 300 Personen die Drehkreuze. Auch die Einhaltung gesetzlicher Bestimmungen wird mit der Software kontrolliert. Auf diese Weise reduziert sich den Angaben zufolge die Kettenhaftung, da beispielsweise eine Arbeitserlaubnis erfasst werden kann. Ergänzend sichern Bauzäune und eine Kameraüberwachung das Gelände ab.
Anbinden an die Software InSite 4.0 lässt sich außerdem die Organisation der Entsorgungslogistik inklusive verursachergerechter Abrechnung. Und anstatt zentraler Müllcontainer stellt Zeppelin Rental den Gewerken rund 220 Abfallsammelbehälter auf den Etagen zur Verfügung, die jeweils nur eine Fraktion enthalten dürfen und mit einem individuellen Barcode versehen sind. Ist der Behälter voll, wird er vom Anbieter abgeholt und zum baustelleneigenen Entsorgungshof verbracht. Der Barcode des Behälters und der Baustellenausweis des Verursachers werden sowohl bei der Ausgabe als auch der Rücknahme gescannt und der Inhalt so einer Firma zugeordnet. Ein solches Konzept zur Entsorgungslogistik ermöglicht nicht nur eine faire Kostenverteilung, sondern ist Bestandteil aller Zertifizierungssysteme für nachhaltige Gebäude. „Seit Beginn der Bauzeit konnten wir 980 m³ Müll sortenrein trennen und so eine hohe Recyclingquote erreichen, die den Bauherren bei der angestrebten LEED-Platin-Zertifizierung unterstützt“, heißt es.
Um in Sachen Material Verzögerungen und Engpässe zu vermeiden, erfolgt die Materiallogistik zentral über Zeppelin Rental. Firmen melden ihre Waren vorab online an und erhalten ein Zeitfenster zur Anlieferung. Nach Vereinbarung werden die Materialien just-in-time bis in die gewünschte Etage gebracht. Zusätzlich gibt es eine Fachabteilung Raumsysteme, die insgesamt 70 Raumsysteme im Portfolio hat, vom Büro- über Sanitär- und Lagercontainer bis zur Tagesunterkunft. Mithilfe des Container-Betreibermodells ist die Mietdauer flexibel. Darüber hinaus liefert Zeppelin Rental Strom und Wasser nicht nur für die Containerburg, sondern auch für den Tower und die komplette Bauwegebeleuchtung. Die Fachabteilung Energie, Klima, Wasser wiederum hat bislang 80 Verteiler, 4 km Kabel und 395 Lampen – von Lichtschläuchen bis zu Kranstrahlern – installiert. Zusätzlich stehen Mietgeräte wie Pumpen, Heizlüfter und Scherenbühnen zur Verfügung, die auf die Anforderungen der Gewerke abgestimmt werden können.