Elektro-Bagger

Leitungstiefbau Dithmarschen mit Volvo EC18 Electric durchgestartet

Seit ihrer Gründung setzt die Leitungstiefbau Dithmarschen auf elektrische Arbeitsgeräte und Fahrzeuge. Mit dabei zwei Volvo-Bagger EC18 Electric – und das beileibe nicht nur, weil die Stadt Heide bis 2045 klimaneutral sein möchte.

Swecon Baumaschinen
Leitungstiefbau Dithmarschen ist schwerpunktmäßig im innerstädtischen Leitungsbau tätig: Hier kann der EC18 Electric sein volles Leistungsvermögen zeigen – und zwar ohne Abgasbelästigung für die Mitarbeitenden. (Bild: Swecon Baumaschinen)

Anfang 2024 wurde die Leitungstiefbau Dithmarschen (LTBD) als 100-prozentige Tochter der Stadtwerke Heide gegründet. Steigende Preise und die sinkende Verfügbarkeit von fachlich versierten Unternehmen sprachen für die Gründung eines eigenen Leitungsbau-Unternehmens, so Andreas Hein, Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke Heide. Mit Jan Plath und Stefan Vergo trieb dann schnell ein dynamisches Geschäftsführer-Duo den Aufbau des Unternehmens voran.

Zugleich haben die Stadtwerke mit einem Stammkapital von 500.000 Euro die Basis für einen erfolgreichen Aufbau geschaffen. Zwar wird der Stadt Heide schon heute ein gut ausgebautes Stromleitungsnetz attestiert. Gleichwohl bedarf es, bedingt durch die künftigen Anforderungen für Digitalisierung und Elektrifizierung sowie die Eigenverpflichtung, bis 2045 klimaneutral zu sein, einer konstanten Erweiterung und Instandhaltung.

Swecon Baumaschinen
Das 5”-Farbdisplay in der Kabine visualisiert alle Informationen, die für den Bediener notwendig sind. (Bild: Swecon Baumaschinen)

Als kommunaler Dienstleister umfasst das Geschäftsgebiet der LTBD den Kreis Dithmarschen, wo man sich mit dem Tief- und Rohleitungsbau beschäftigt, vom Hausanschluss bis zu Montagearbeiten in allen Netzen wie Gas, Strom und Trinkwasser. Dabei steht laut Gesellschaftszweck das umweltgerechte Arbeiten nach den Richtlinien des Klimaschutzes im Vordergrund. Also ist man auch bestrebt, den gesamten Fuhrpark inklusive der Arbeitsgeräte und Maschinen zu elektrifizieren.

„Aufgrund der im Unternehmenszweck festgehaltenen, ökologischen Arbeitsweise und natürlich der guten Voraussetzung mit den Stadtwerken im Hintergrund, fiel uns das etwas leichter in der Herangehensweise“, erklärt Jan Plath. „Was teilweise noch dagegen spricht sind die Verfügbarkeit in bestimmten Klassen und die Bezahlbarkeit bzw. Wirtschaftlichkeit.“ So setzte man bei den Pkws und Transportern anfangs auf hybride sowie klassische Verbrenner, bei den Baumaschinen jedoch lag der Fokus sofort auf vollelektrischen Lösungen.

Swecon Baumaschinen
Über das Drehbedienelement können die Funktionen der Maschine angepasst und individualisiert werden. (Bild: Swecon Baumaschinen)

Neben Akkustampfern kommen deswegen jetzt bei den beiden Arbeitskolonnen zwei Volvo EC18 Electric zum Einsatz. „Das war eigentlich für uns keine Frage, weil unsere Baustellen meistens im innerstädtischen Bereich liegen, wo das emissionsfreie Arbeiten von großem Vorteil ist“, so Plath weiter. Die E-Maschinen „haben uns vom Leistungsspektrum, der unkomplizierten Lademöglichkeiten dank Typ 2-Stecker und der absolut ausreichenden Batterieleistung her überzeugt“. Obwohl man von der Swecon-Niederlassung aus Hamburg bestens betreut wird, war bei den EC18 Electric noch keine große Unterstützung notwendig.

LTBD-Mitarbeiter Ralf Schulz war der erste Fahrer auf dem Volvo EC 18 Electric und bestätigt aus der bisherigen Erfahrung, dass man mit der Akkuladung lässig über den Arbeitstag kommt. Mit der 48-V-Lithium-Ionen-Batterie sind herstellerseitig je nach Arbeitseinsatz zwei bis fünf Stunden Betriebszeit möglich. Positiv macht sich hier noch der automatische Energiesparmodus bemerkbar, in den die Maschine schaltet, sobald sie nicht mehr bewegt wird. „Und sollte ich wirklich mal keinen Saft mehr haben, kann ich mit dem EC18 an jede normale Ladesäule fahren und ihn dort laden. Das erhöht die Flexibilität des Baggers enorm“, sagt Schulz. Dies sei jedoch ein absoluter Ausnahmefall, sodass die beiden EC18 Electric immer über Nacht auf dem Betriebshof der Leitungstiefbau Dithmarschen geladen werden. Mit dem mitgelieferten Kabel lassen sie sich in fünf bis sechs Stunden über einen 16-A-CEE-Anschluss von 10 auf 100 Prozent oder optional mit einem Gleichstrom-Schnellladegerät von 10 auf 80 Prozent in weniger als 55 Minuten laden.

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Sollte der Akku während des Arbeitstags doch einmal zu wenig Ladung haben, kann er mit dem Typ-2-Stecker an jeder normalen Ladestation nachgeladen werden. (Bild: Swecon Baumaschinen)

Überzeugt haben mittlerweile nicht nur der Komfort für Bediener mit guter Rundumsicht oder 5″-Farbdisplay mit Dreh-Bedienelement. Es sind insbesondere auch die geringeren Vibrationen der Maschine sowie der Entfall von Abgasemissionen für den Bediener bzw. den zweiten Mann der Kolonne, der viel vor dem Bagger im Graben steht. Und ein absoluter Vorteil für den Arbeitsalltag aller Kollegen auf der Baustelle ist und bleibt die Geräuscharmut. Die beiden EC18 Electric haben sich inzwischen so gut im Unternehmen bewährt, dass man für die Ausstattung einer dritten Kolonne auf weitere Elektrobagger von Volvo setzen wird.

 

Standpunkt

Ralf Schulz, Maschinenbediener, Leitungstiefbau Dithmarschen

„Ich bin schon ein bisschen skeptisch gewesen, weil ich vorher nur auf Verbrennern gesessen habe, aber das hat sich sofort gelegt. Die Bedienung ist ja vollkommen identisch und leistungsseitig zeigt der EC18 Electric keine Schwächen. Was mich aber wirklich begeistert ist die Ruhe auf der Baustelle. Ich kann mich mit meinem Kollegen ohne Probleme beim Arbeiten abstimmen und habe keine störenden Nebengeräusche. Wenn ich dann den Bagger nicht bewege, schaltet er sofort in den Ruhezustand, was erstens Akkuleistung spart – und zweitens gibt es im Gegensatz zum Verbrenner, der sich dann im Leerlauf befindet, gar keine Geräusche mehr.“