Mittelgewichts-Stromer

23-t-Kettenbagger EC230 Electric von Volvo CE

Der erste mittelgroße Elektrobagger von Volvo CE ist jetzt für ausgewählte Kunden in Deutschland und weiteren europäischen Ländern erhältlich. Seine Vorteile in Kürze: Ein nachhaltiger Betrieb mit niedrigem Lärmpegel und null Emissionen.

Volvo EC230 Electric
Der Volvo EC230 Electric: elektrische Alternative in der Klasse der mittelgroßen Kettenbagger. Sein kraftvoller Elektromotor liefert eine Spitzenleistung von 160 kW. (Bilder: Volvo CE)

Mittelgroße batterieelektrische Bagger sind in der Baubranche noch sehr selten. Eine Ausnahme macht der Volvo EC230, der sich bereits in zahlreichen Anwendungen bewährt hat. Nach seiner Vorstellung in China (2021) und Norwegen (2022) sowie diversen Modellprojekten ist der Elektro-Kettenbagger nun für ausgewählte Kunden in Deutschland und weiteren europäischen Märkte verfügbar. Der 23-Tonner hat die gleiche Leistung wie ein vergleichbares Dieselmodell, arbeitet allerdings emissionsfrei, geräusch- und vibrationsarm.

Erste Anwender berichten außerdem, dass er eine ähnliche Grabkraft wie das Dieselpendant EC220E erreicht, und das mit einer schnelleren Zykluszeit und deutlich weniger Lärm. Tatsächlich ist der EC230 Electric laut Volvo so effizient, dass die Gesamtemissionen – selbst mit der für die Herstellung der Batterien benötigten Energie – immer noch niedriger sind als beim Diesel.

Beispielhafte Großprojekte sind etwa die Umgestaltung des alten Schlachthofareals in Stockholm, der größten fossilfreien Baustelle in Schweden oder die grüne Baustelle der Zukunft in Dänemark. Richard Sjöblom, Baggerfahrer beim Schlachthof-Projekt, nach dem Testeinsatz: „Wenn ich in dieser Größenklasse die Wahl zwischen Elektro und Diesel hätte, würde ich mich für die elektrische Maschine entscheiden. Sie bietet so viele Vorteile.

Anfangs gab es zahlreiche Skeptiker, die meinten, die Maschine hätte nicht die Kapazität für einen kompletten Arbeitstag – aber sie wurden alle eines Besseren belehrt.“ Der Antrieb wird von Lithium-Ionen-Batterien gespeist und ist mit einer schnellen Zwischenladung für einen vollen achtstündigen Arbeitstag ausgelegt.

Geladen wird der Elektrobagger standardmäßig über einen CCS2-Anschluss. Nutzt man eine mobile Power-Unit, können damit weitere elektrische Geräte auf der Baustelle betrieben werden.

Der Elektrobagger hat einen CCS2-Anschluss, also der in den meisten europäischen Ländern übliche Standard. Im Lieferumfang ist außerdem ein 22-kW-Ladekabel für eine normale CEE-Steckdose enthalten. Weitere Optionen sind eine mobile Power-Unit oder eine 150-kW-Schnellladesäule, die speziell für den EC230 Electric entwickelt wurde.

Insgesamt also genügend Flexibilität, um die Maschine mit minimalem Aufwand zu betreiben – selbst wo sich der Aufbau der elektrischen Infrastruktur noch am Anfang befindet. Die Power-Unit hat zudem den Vorteil, dass man damit weitere elektrische Geräte (230 und 400 V) auf der Baustelle betreiben kann.

Die Gesamtkapazität der Batteriepakete summiert sich auf stattliche 264 kWh.

Die Erkenntnisse aus dem Einsatz des Stromers will Volvo CE zur Entwicklung weiterer Elektromodelle nutzen. Das Elektro-Gesamtprogramm rund um den EC230 hat der Hersteller erst kürzlich um den 20-t-Radlader L120H Electric Conversion ergänzt. Flankiert werden beide Modelle zudem durch die elektrischen Kompaktbagger EC18, ECR18 und ECR25 sowie die kompakten Radlader L20 und L25 Electric.

Volvo veröffentlicht Elektro-Ladeprotokoll

Um die Elektrifizierung zu beschleunigen und Kunden mit einem Mehrmarken-Fuhrpark das Laden zu erleichtern, stellt Volvo CE sein 48-V-DC-Protokoll (Gleichstrom) für elektrische Ladelösungen zur Verfügung.

Für diese von Elektro-Kompaktmaschinen benötigte Leistung gibt derzeit keinen Industriestandard, sodass man für eine gemischte Flotte derzeit verschiedene Ladegeräte braucht. Volvo CE hat sich daher entschieden, sein eigenes markenunabhängiges Softwareprotokoll sowie die Steckerspezifikationen für seine 48-V-Gleichstromladegeräte zu veröffentlichen – so können es andere OEMs und Zulieferer bei der Entwicklung ihrer eigenen Ladelösungen für Kompaktmaschinen verwenden.