Liebherr

Ältester Radlader der Firmengruppe restauriert

Liebherr, historischer Schaufellader LSL 1500
Mit viel Leidenschaft restauriert: Der Schaufellader LSL 1500 ist der älteste erhaltene Liebherr-Radlader überhaupt. (Bild: Liebherr)

Knapp 60 Jahre nach seiner Premiere restauriert Liebherr den Schaufellader LSL 1500, einen der ersten Radlader-Prototypen aus den Anfangsjahren der Firmengruppe. Bei dem Exemplar handelt es sich um den ältesten erhaltenen Liebherr-Radlader überhaupt. Liebherr investierte rund 650 Arbeitsstunden in die Aufbereitung des Oldtimers, der nun im Werk Bischofshofen als Ausstellungsstück dient.

„In der Radlader-Entwicklung beschäftigen wir uns täglich mit den neuesten Technologien und Trends. Doch wir wissen auch, wo unsere Wurzeln liegen. Und dieser Radlader hier beweist, dass Liebherr schon vor sechs Jahrzehnten innovative Maschinenkonzepte auf den Weg gebracht hat“, erzählt Martin Gschwend, der als Geschäftsführer im Liebherr-Werk Bischofshofen für den weltweiten Vertrieb der Liebherr-Radlader verantwortlich ist.

Der Schaufellader LSL 1500 aus den frühen 1960er Jahren ist das einzige verbliebene Exemplar aus einer Nullserie mit nur fünf Maschinen und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: Nach einigen Jahren in einem Kieswerk im Großraum Biberach erreichte die Maschine um das Jahr 1980 die Fried-Sped Unternehmensgruppe in Ummendorf. Beim Logistik-Spezialisten verrichtete der LSL 1500 rund 20 Jahre lang zuverlässig seinen Dienst. Ab Anfang der 2000er Jahre, der Schaufellader war zu dieser Zeit bereits rund 40 Jahre alt, nahm Liebherr den Prototypen wieder zu sich und verwahrte den mittlerweile stillgelegten Radlader.

2019 entschied man sich im Liebherr-Werk Bischofshofen dazu, den letzten verbliebenen LSL 1500 vollumfänglich zu restaurieren. Mittlerweile hatte der Zahn der Zeit, vor allem in Form von Rost und Frostschäden, intensiv an der Maschine genagt. Seit dem Frühjahr 2020 haben die Radlader-Experten bis auf die letzte Schraube jedes Einzelteil der Maschine mindestens einmal in der Hand gehabt und saniert. Für das Team war die Aufbereitung viel mehr als bloße Nostalgie: „Bei der Restaurierung haben mehrere Lehrlinge mitgearbeitet. Für sie bot sich die seltene Möglichkeit, die Technik von früher in der Praxis anzugreifen und zu verstehen“, erklärt Andreas Scharler, langjähriger Leiter des Reparaturzentrums.

An vielen Stellen war technisches Können und Improvisationstalent gefragt. „Beim Startvorgang des Dieselmotors wechselt die Betriebsspannung kurzfristig von 12 auf 24 Volt. Diesen Vorgang mussten wir zuerst richtig analysieren, um den Radlader erfolgreich starten zu können. Es war ein schöner Moment, den kraftvollen Sechszylinder-Dieselmotor zum ersten Mal laufen zu hören“, so Scharler.