Atlas-Zweiwegebagger 1404 ZW bei Gleisarbeiten
Für den Neubau der Bahnsteige auf zwei Wangerooger Bahnhöfen wurde ein Atlas-Zweiwegebagger 1404 ZW für 1.000 mm Spurbreite ausgerüstet. Ein niedriger Schwerpunkt und der quer eingebaute Motor sorgen auch bei dieser Version für hohe Standfestigkeit.
Der Atlas-Zweiwegebagger 1404 ZW ist mit elektronischer Schwenk-, Hubhöhen- und Lastmoment-Begrenzung ausgerüstet. (Bild: Atlas)
Eingeweiht wurde die Inselbahn auf der Nordseeinsel Wangerooge bereits 1897. Heute ist die 5,9 km lange Strecke der Schmalspurbahn mit 1.000 mm Spurbreite die wichtigste Verkehrsverbindung auf der Insel. Für die beiden Bahnhöfe im Westen und der Ortsmitte legt EMS Gleisbau neue Bahnsteige an.
Für den dafür eingesetzten Atlas-Bagger 1404 ZW wurde ein den Anforderungen entsprechendes Fahrgestell gebaut und montiert. Er ist mit 20 t Dienstgewicht der kleinste Atlas-Zweiwegebagger, ausgerüstet mit einem Deutz-Motor der EU-Stufe V/US-EPA mit 95 kW (130 PS). Eine Abgasnachbehandlungsanlage mit geschlossenem Diesel-Partikelfilter und kombiniertem SCR-Katalysator sorgt für Umweltfreundlichkeit. Die Load-Sensing-Hydraulik von Linde in Verbindung mit dem Atlas-Hydraulikmanagement AWE 4 machen sensibles und millimetergenaues Arbeiten und Fahren möglich.
Das Kontergewicht ist integriert und beim 1404 ZW in drei Heckradius-Varianten (1.575 mm, 1.700 mm, 1.998 mm) lieferbar – auf Wangerooge wird die 1.998-mm-Variante genutzt. Ein niedriger Schwerpunkt und ein quer eingebauter Motor sorgen für optimale Stabilität und Standsicherheit beim Arbeiten auf dem Gleis.
Auch beim Heben von wirklich schweren Gewichten bleibt die Maschine trotz Schmalspur sicher und solide. Das Fahrwerk mit robusten, speziell konzipierten Baggerachsen mit Planetengetriebe in allen vier Radnaben sowie Allradantrieb, Regelfahrmotor mit Lastschaltgetriebe und doppelt wirkendem Fahrbremsventil machen sichereres Fahren auf Straße und Schiene möglich.
Ein Alleinstellungsmerkmal für diesen Hersteller ist die Starrachse mit einem zuschaltbaren, 100-prozentigen Sperrdifferenzial. Dieser 1404 ZW wird mit AWE-4-Technik über Reibräder angetrieben, für Wangerooge wurden Achsen mit auf 1.000 mm reduzierter Breite montiert.
Der Bagger verfügt über eine computergestützte Schwenkbegrenzung, die bei Erreichen des Endpunkts die Oberwagen-Geschwindigkeit erst verringert und dann abschaltet. Eine elektronische Hub-Höhenbegrenzung schließt aus, dass der Baggerarm die über ihm befindlichen Fahrdrähte berührt. Das ist auf Wangerooge nicht relevant, aber schon beim nächsten Einsatz auf dem Festland wieder wichtig.
Das System erkennt, wenn ein Anbaugerät montiert ist und passt die programmierte Arbeitshöhe entsprechend an. Auch die Lastmomentbegrenzung gemäß DIN EN 15746-2 ist integriert. Damit schaltet die Maschine bei allen Hubarbeiten zuverlässig ab, bevor sie ins Kippen kommt. Und die neue Schnellwechsler-Steuerung hat für die Werkzeugsteuerung 16 Speicherplätze für motorische und zylindrische Verbräuche.
Die Kabine bietet dem Fahrer allerbeste Sicht. Der Rück- und Seitenraum wird mit Kamera und Monitor überwacht. Ein Actimo-Evolution-Supersitz von Grammer ermöglicht so viele individuelle Einstellungsnuancen, dass man den Rücken wirklich entlasten kann.
Betreut wird EMS und seine Atlas-Maschinen vom Händler Atlas Hamburg, der zur Von-der-Wehl-Gruppe gehört. Besonders interessant, dass man spezielle Kundenwünsche wie eben Spurverkleinerung, Kamerasysteme, spezielle Ausleger oder Kabinen und anderes mehr als Sonderausführungen anbieten kann – in Zusammenarbeit mit dem Atlas-Werk in Ganderkesee.
Steckbrief, EMS Gleisbau
Im Jahr 1974 wurde EMS Gleisbau in Hamburg gegründet und ist 1999 nach Seevetal bei Hamburg umgezogen. Rund 60 Mitarbeiter übernehmen mit einem hoch modernen Maschinenpark Standardaufgaben rund ums Gleis ebenso wie knifflige Spezialaufträge. Das Leistungsspektrum umfasst Gleis- und Bahnsteigbau, Kabelverlegung und Stopfarbeiten. Zahlreiche patentierte Eigenentwicklungen – etwa für den gleisgebundenen Bahnsteigkanten- und auch Kabelkanalbau oder für das Einpflügen von Kabeln direkt vom Gleis aus – zeugen von der Kompetenz des Unternehmens.
