Liebherr

Baumaschinen-Nachfrage größtenteils stabil

Liebherr, Raupenbagger R 940 Abbruch
Der neue Liebherr-Raupenbagger R 940 Abbruch ersetzt den R 944 C. (Bild: Liebherr)

Im ersten Halbjahr 2020 hat die Firmengruppe Liebherr einen Umsatz von mehr als 4,9 Milliarden Euro erwirtschaftet. Damit lag das Unternehmen beim Umsatz 13,5 Prozent unter Vorjahresniveau. Gesamthaft verzeichnet der Bereich Baumaschinen und Mining geringere Rückgänge als die anderen Produktbereiche der Firmengruppe. Dabei waren innerhalb des Bereichs Baumaschinen und Mining die Sparten Turmdrehkrane und Erdbewegung stärker betroffen als die Sparten Mining, Fahrzeugkrane und Betontechnik, bei denen die Erlöse nur moderat zurückgingen.

Regional entwickelte sich das Geschäft sehr unterschiedlich. Am deutlichsten verringerten sich die Umsätze in Mittel- und Südamerika, gefolgt von Europa und Nordamerika. In der Absatzregion Afrika und Naher und Mittlerer Osten konnte Liebherr sein Umsatzniveau halten, in Asien und Ozeanien sogar Zuwächse erzielen. Wie die regionalen Unterschiede zeigen, waren die Umsatzentwicklungen im ersten Halbjahr vorwiegend auf Effekte der Corona-Pandemie zurückzuführen, die in zahlreichen Märkten weltweit die Geschäftsaktivitäten einschränkten. Den Einflüssen der Corona-Pandemie auf das Geschäft zum Trotz hat die Firmengruppe Liebherr das Beschäftigungsniveau gehalten. Liebherr beschäftigte zum Stichtag 30. Juni 2020 insgesamt 47.991 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Insgesamt hat sich Nachfrage im dritten Quartal 2020 gegenüber dem zweiten Quartal verbessert, wenn sie auch nicht das Niveau des Vorjahres erreicht. So geben gegenwärtig sowohl der Auftragseingang als auch die Auftragsbestände der Firmengruppe Grund zur Zuversicht. Nachdem es bei Baumaschinen und Mining-Geräten auch im Frühjahr und Sommer keine Stornierungen in größerem Ausmaß gegeben hatte, ist die Auftragslage bei Baumaschinen derzeit in der Mehrzahl der Produktsegmente stabil. Zum Beispiel ist die Nachfrage nach Radladern konstant, nimmt im Segment der kleinen Radlader sogar weiter zu. Großes Interesse besteht an den Liebherr-Raupenbaggern der Generation 8.

Dagegen zeichnet sich in einigen Produktsegmenten bei mittleren und großen Maschinen eine gewisse Zurückhaltung ab, darunter bei Planierraupen. Dies trifft auch auf die Materialumschlagtechnik zu. Vor allem im Segment Schrottumschlag ist der Absatz rückläufig. Während die Nachfrage im Bereich Betontechnik nicht das Niveau des Vorjahres erreicht, hat sich das Interesse der Kunden an Turmdrehkranen wieder stabilisiert. Im Bereich Mobilkrane sind derzeit vor allem Großgeräte stark nachgefragt. Etwas zurückhaltender sind die Kunden bei mittleren Teleskop-Mobilkranen. Bei Raupenkranen bis 300 Tonnen sind die Auftragseingänge stabil und erreichen das Vorjahresniveau. Gleiches gilt für Spezialtiefbaugeräte. Im Bereich Mining investieren Minenbetreiber aktuell weniger in neue Maschinen als noch im Vorjahr. Jedoch konnte Liebherr seinen Marktanteil bei Mining-Baggern bei rückläufigem Gesamtmarkt erhöhen. Das Geschäft mit Ersatzteilen verläuft stabil.

Nach drei wachstumsstarken Jahren in Folge und einem Rekordumsatz von 11,75 Milliarden Euro in 2019 geht die Firmengruppe Liebherr für das laufende Geschäftsjahr aktuell von einem Umsatzrückgang zwischen 10 und 15 Prozent aus. Diese Prognose steht jedoch aufgrund der Unsicherheiten in Zusammenhang mit der Corona-Pandemie unter Vorbehalt.