Wasserversorgung Rügen

JCB-Traktor mit aufgesetztem Fassi-Ladekran

Wenn beim Zweckverband Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Rügen (ZWAR) ein Brunnen ausfällt, ist schnelles Handeln angesagt. Deshalb wurde jüngst ein recht ungewöhnliches Fahrzeug angeschafft, das in solchen Fällen zum Einsatz kommt: ein JCB 4190 Fastrac mit Fassi-Ladekran F135 A.2.23 Dynamic.

Fassi F135 A.2.23
Die 200 kg schwere Hauptbetriebspumpe wird in den 40 m tiefen Brunnen abgelassen. Eine dritte Abstützung gewährleistet zusammen mit einem vorn am Fahrzeug angebrachten Kontergewicht die Standsicherheit des Fassi F135 A.2.23 Dynamic. (Bild: Fassi)

Wie Mathias Maschke, Teamleiter Wasser beim ZWAR, erklärt, sind die Brunnen des Zweckverbands in den meisten Fällen auf landwirtschaftlichen Nutzflächen zu finden. „Um da mit einem Kran und der unverzichtbaren Spezialausrüstung hinzukommen, brauchen wir ein geländegängiges Fahrzeug.“ Der JCB 4190 sei da als Traktor genau richtig, mit einer Höchstgeschwindigkeit von 65 km aber auch schnell genug, um innerhalb kürzester Zeit jeden der 130 Brunnen im Einzugsbereich des Zweckverbands zu erreichen. Das ungewöhnliche Gespann aus Traktor und Kran wird beim ZWAR natürlich auch für routinemäßige Aufgaben herangezogen, wie etwa den Einbau einer neuen Betriebspumpe.

Bei einem der ersten Einsätze der Maschine machte sich Fahrer Jens Stach samt der in einem Tandemanhänger verstauten Ausrüstung auf den Weg, um ein mannshohes, rund 200 kg schweres Aggregat in eine bei Bergen gelegene Brunnenanlage einzusetzen. Und dabei war Fingerspitzengefühl gefragt, denn der Durchmesser des Brunnens beträgt nur 400 mm. Erst 19 m unterhalb des Bodenniveaus hat das an einer Edelstahl-Steigleitung hängende Aggregat seine vorgeschriebene Endtiefe erreicht. Die tiefe Lage mancher Einrichtungen des ZWAR diktierte insofern auch die Ausrüstung des Fassi-Krans mit der V20-Winde.

Fassi F135 Ladekran an JCB Traktor
Die maximale Reichweite des F135 liegt bei 10,35 m. (Bild: Fassi)

Die Installation des F135 auf einem Traktor war mit zahlreichen Herausforderungen verbunden. Nur mit einer über ein eigenes Umkehrgetriebe an der Zapfwelle des Traktors angedockten Hydraulikpumpe war es beispielsweise möglich, die für den leistungsfähigen Ladekran erforderliche Hydraulikversorgung zu gewährleisten. Um bei den vorgesehenen Arbeiten nicht über die Kabine und den Motorvorbau hinweg arbeiten zu müssen, war zudem zwingend eine dritte Abstützung am Heck und der Anbau eines Kontergewichts an die Kommunalplatte im Frontbereich des Fahrzeugs erforderlich. So verfügt der Kran nun über eine 360°-Standsicherheit. Alternativ kann die Kommunalplatte auch mit einem Schneeräumschild oder mit einem Kehrvorsatz bestückt werden.