Liebherr-Obendreher 250 EC-B mit Portal-Lösung

Ein Flat-Top-Kran von Liebherr unterstützt in Bad Reichenhall die Renovierung der Pfarrkirche St. Zeno aus dem 12. Jahrhundert. Ein Knackpunkt dabei ist der schwierige Untergrund rund um die Kirche – Tradler-Baumaschinen und Liebherr entwickelten eine passende Lösung.

Sanierungsarbeiten vor imposanter Bergkulisse: In Bad Reichenhall steht der 250 EC-B von Liebherr auf einem 6 m hohen Portal und damit auf festem Untergrund. (Bild: Liebherr)

Wie und wo der Obendreherkran bei der Pfarrkirche positioniert werden kann war eine große, aber machbare Herausforderung für die Experten von Tradler-Baumaschinen und Liebherr. Weil sich um die Kirche herum der Friedhof erstreckt und der Boden entsprechend instabil ist. Darüber hinaus sollte der Kran mitsamt Unterkonstruktion nur auf Wegen zwischen den Gräbern stehen. Eine Portal-Lösung, eine Konstruktion aus Stahl ermöglicht es, dass der Platz unterhalb des Krans frei zugänglich ist.

Zunächst wurde dafür ein Betonfundament mit verpressten Micropfählen errichtet und darauf das Portal mit den Maßen 6 × 6 m gestellt. Die Micropfähle haben einen Durchmesser von weniger als 30 cm und lassen sich mit vergleichsweise kleinem und leichtem Bohrgerät herstellen. Die Fundamente befinden sich ausschließlich auf den Wegen, die Gräber bleiben unberührt. Ein Mobilkran platzierte dann auf dem Portal einen Flat-Top-Kran 250 EC-B mit 21-HC-Turmsystem und Unterwagen. Durch dieses Konzepts steht der Kran stabil und kann über den Gräbern arbeiten.

Seit fast 40 Jahren ist das inhabergeführte und mittelständisches Unternehmen Tradler-Baumaschinen mit Sitz in Traunstein-Wolkersdorf erfolgreich als Liebherr-Werkshändler tätig und hat den Kran für die Baustelle vermietet. Der Aufbau war unkompliziert, weil der 250 EC-B bestens für Montage und Transport ausgestattet ist. Zum Beispiel ermöglichen die Schnellverbindungen Li-Connect, dass sich Ausleger und Gegenausleger komfortabel an den Kompaktkopf mit Drehbühne, Kabine und Schaltschrank anbringen lassen.

Der Kranführeraufzug als Lebensretter: Im Ernstfall können zwei Personen oder maximal 200 kg transportiert und somit Hilfe nach oben geschickt werden.

Der in Bad Reichenhall eingesetzte 250 EC-B bietet knapp 51 m Hakenhöhe und einen 65 m langen Ausleger, kann an der Spitze bis zu 2.850 kg heben und verfügt über eine maximale Traglast von 12 t. Assistenzsysteme wie Micromove helfen dem Kranfahrer, das Baumaterial präzise und sanft abzusetzen – gerade bei Arbeiten an einer denkmalgeschützten Kirche sehr wichtig.

Die Sanierungsarbeiten dauern etwa ein Jahr, in dieser Zeit unterstützt der Kran bei vielen Aufgaben: In einem ersten Schritt hilft er bei der Montage des Gerüsts und des Wetterschutzdachs. Im weiteren Verlauf wird er täglich einen Teil dieses Dachs entfernen, damit Material ins Innere des Dachstuhls transportiert werden kann. Da der alte Dachstuhl mit einer Stahlkonstruktion verstärkt wird, müssen immer wieder schwere Stahlelemente und andere Baumaterialien bewegt werden.

Platformers‘ Days: Halle 1, Stand H269