Brückensanierung B56 Euskirchen

Schnellbaubrücke von Heitkamp macht Tempo

Mit der patentierten Schnellbaubrücke von Heitkamp empfiehlt sich ein Lösungsansatz für den Sanierungsstau unserer Brücken-Infrastruktur. Ein entsprechendes Projekt auf der B56 bei Euskirchen hat Zeppelin Rental mit Mietmaschinen und -geräten unterstützt.

Die speziellen Erdwiderlager werden mit Rüttelplatten und Stampfern von Zeppelin Rental verdichtet.

Das Ziel hat Bundesverkehrsminister Volker Wissing beim Brückengipfel 2022 ausgerufen: 4.000 Brücken sollen bis 2030 modernisiert werden. Ein straffer Zeithorizont, der innovative Technologien erforderlich macht. Eine Lösung: die patentierte Schnellbaubrücke von Heitkamp Brückenbau, die erfolgreich bei einem Projekt auf der A3 pilotiert wurde und im Mai 2023 mit dem Deutschen Brückenbaupreis (Kategorie Sonderpreis Nachhaltiges Bauen) ausgezeichnet wurde. Die prämierte Schnellbauweise wird auch bei einem Brückenersatzneubau auf der B56 bei Euskirchen angewendet.

„Aufgrund der alten Bausubstanz war absehbar, dass mittelfristig ein Neubau realisiert werden muss. Durch die Flut im Sommer 2021 kam es zu zusätzlichen Schäden im Bereich der Gründung, weshalb akuter Handlungsbedarf bestand“, erklärt Thorsten Balder, technischer Geschäftsführer bei Heitkamp. Eine weitere Herausforderung sei das Verkehrsaufkommen: „Der Schwerverkehrsanteil ist hoch, insbesondere während der Rübenernte von Mitte September bis Ende Dezember. Deswegen wurde entschieden, die Brücke zunächst halbseitig neu zu bauen. So ist es möglich, immer eine Seite für den Verkehr offenzuhalten.“

Darüber hinaus wird der Neubau in zwei Phasen realisiert: Von April bis August 2022 wurde die erste Brückenhälfte abgerissen und neu gebaut. Anschließend ruhte die Baustelle und der Verkehr konnte während der Erntezeit die alte und neue Brückenhälfte passieren. Im April 2023 starteten der Abbruch und der anschließende Neubau der zweiten Hälfte.

Unterstützung kommt von Zeppelin Rental: „Bei Brückenbauprojekten kommt ein Großteil unseres Leistungsportfolios zum Einsatz – von Kleingeräten über Raumsysteme bis zu Baggern verschiedener Gewichtsklassen“, so Key Account Manager Thomas Gräb. Neben diversen Minibaggern waren auch ein Kettenbagger Cat 336FLN und ein Mobilbagger Cat M 322 dabei. Beide Modelle erfüllen die aktuell gültige EU-Abgasstufe V und tragen das Eco-Rent-Siegel für besonders nachhaltige Mietlösungen.

Mit Abstützplanierschild steht der Cat-Minibagger 303.5 besonders stabil – und er trägt das nachhaltige Eco-Rent-Siegel.

„Dank einer Varianz an Anbaugeräten sind sie zudem universell einsetzbar“, sagt Gräb. Mittels Schnellwechselsystem war es dem Kunden möglich, unkompliziert zwischen Grabenraumlöffel, Hydraulikhammer, Greifer und Tieflöffel zu wählen. Neben Verdichtungstechnik und Baumaschinen waren Fahrzeuge, hybride LED-Lichtmasten und Tanks von Zeppelin Rental vor Ort.

Und auch die Bauweise ist nachhaltig: „Im Gegensatz zu herkömmlichen Bauweisen verwenden wir weniger Beton und sparen so fast 70 Prozent CO2 ein. Klassische Betonbauteile – wie beispielsweise das Widerlager – werden fast vollständig durch Erdbauwerke mit stabilisierenden Geogittern ersetzt, die wir neben der Fahrbahn und somit ohne Verkehrs- störungen realisieren“, sagt Thorsten Balder. Verläuft die Brücke über einem Verkehrsweg, ist es zudem möglich, den benötigten Überbau inklusive Abdichtung, Kappen und Geländer in unmittelbarer Nähe zur späteren Brückenbaustelle herzustellen.

Die Sanierung unserer Brücken muss Geschwindigkeit aufnehmen – wie auf der B56 bei Euskirchen. Um eine Vollsperrung zu verhindern, wurde 2022 zunächst die erste Brückenhälfte abgerissen und erneuert. (Bilder: action press/Ulrik Eichentopf)

Ist der Überbau fertig, wird er während einer Vollsperrung eingehoben. Diese Fertigung in Seitenlage war auf der B56 bei Euskirchen jedoch nicht notwendig, da der Brückenersatzbau über einem Fluss verläuft. Nach Herstellung der Erdwiderlager wurden die Fertigteilträger für den Überbau mit einem 650-t-Autokran eingehoben, aufgelegt und finalisiert. Durch Vermeidung aufwendiger Schal-, Bewehrungs- und Betonarbeiten wird neben Emissionen auch Zeit eingespart. Die Schnellbauweise eignet sich vor allem für kleinere und mittelgroße Überführungsbauwerke.