Prozessoptimierung

So sollen Layher-Neuheiten den Gerüstbau ganzheitlich weiterbringen

Den Gerüstbau einfacher, schneller und sicherer machen: Diesem Anspruch müssen alle neuen Entwicklungen von Layher genügen. Und weil das Familienunternehmen den Gerüstbau ganzheitlich betrachtet – von der Planung und Logistik über den Auf- und Abbau bis zum Arbeiten auf den Gerüsten –, wird das Gesamtpaket aus Produkten und Lösungen, Services und Beratungsangeboten permanent erweitert und verbessert.

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Digitale Arbeitsschritte sorgen im Gerüstbau für mehr Sicherheit und Baustelleneffizienz. Mit der SIM2Field-XR-App etwa lässt sich die digitale Gerüstplanung in der realen Welt darstellen – zum Beispiel als Unterstützung für noch unerfahrene Monteure. (Bild: Layher)

So hat Layher auf der Bauma unter anderem neue Ausbauteile für Gerüstsysteme wie das modulare Fassadengerüst AGS vorgestellt. Wenige und leichte Grundbauteile, ein praxisgerechter AGS-Geländeranschluss, die richtungsunabhängige Montagefolge und geprüfte Typenstatik sorgen für Schnelligkeit bei Planung, Logistik sowie Auf- und Abbau. Eine breite Anwendungsvielfalt versprechen die verschiedenen Standardlängen, die Kombinationsmöglichkeit mit dem Allround-Baukasten über den Allround-Kraftknoten sowie baupraktische Neuheiten wie der AGS-Eck-Stiel für einfache Geländermontage im Eckbereich oder auch der AGS-Treppengeländerpfosten für die Aufnahme der Geländer am obersten Austrittsbereich beim vorgesetzten AGS-Podesttreppenturm – ohne Sonderkonstruktionen.

Die hohe Flexibilität des modularen Allround-Gerüsts gewährleisten die verschiedenen Standardlängen, die freie Winkelwahl beim Anschließen der Bauteile sowie der umfassende Baukasten an Ergänzungsbauteilen. So stehen für verschiedenste Anforderungen effiziente Lösungen zur Verfügung. Ein Beispiel sind Überbrückungen – ob im Gerüst oder von Baugruben, temporäre Fußgängerbrücken oder auch die Abfangung großer Lasten. Neben den klassischen Gitterträgern gibt es mit dem Brückenträger, dem Fachwerkträger sowie den Aluminium-Trägern Twix Beam und Flex Beam weitere etablierte Trägerlösungen. Zu den Neuheiten gehört unter anderem die O-Version des Aluminium-Trägers Flex Beam: Neben bewährten Einsatzmöglichkeiten wie hängende Brückenunterkonstruktionen – montierbar auch im Freivorbau – lässt sich diese auch als Fahrschiene für fahrbare Wetterschutzdächer nutzen. Ebenfalls neu ist die Stahlbohle Xtra-Slim mit nur 20 mm Bauhöhe, ideal für vollausgedeckte Belagsflächen im Eckbereich oder bei Überbrückungen.

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Eine Neuheit bei den Trägerlösungen ist die O-Version des Aluminium-Trägers Flex Beam: Sie lässt sich bei bewährten Einsatzfeldern wie hängenden Brücken-Unterkonstruktionen ebenso nutzen wie auch als Fahrschiene für fahrbare Wetterschutzdächer. (Bild: Layher)

Zur Einhausung von Baustellen empfiehlt sich das Protect-System als zeitgemäßer Umwelt-, Lärm-, Wetter- und Passantenschutz. Gerade im innerstädtischen Bereich wird immer öfter auch die Einhausung von Fassadengerüsten gefordert, um Baustellen vor dem Zutritt durch Unbefugte zu schützen. Das geht mit dem Protect-System ebenfalls einfach und schnell: Stahl- oder Lichtkassetten lassen sich in einfacher und logischer Aufbaufolge schnell an den Layher-Systemen Blitz und Allround anbringen. Kommt für den Aufstieg im Gerüst ein vorgesetzter Podesttreppenturm zum Einsatz, gibt es mit dem neuen Eckhalter für Protect-Kassetten eine weitere praktische Lösung. Sie erlaubt nicht nur einen vollständigen Zugangsschutz für Fassadengerüst und Treppe, sondern erhöht auch die Sicherheit für Passanten und andere Verkehrsteilnehmer: Der Ausstieg erfolgt hier nicht über den Podesttreppenturm, sondern aus dem benachbarten und nach hinten versetzten Gerüstfeld.

Für mehr Nachhaltigkeit hat das Unternehmen erstmals eine CO2-reduzierte Variante des Stahlbodens LW vorgestellt. Diese hat einen um 40 Prozent niedrigeren CO2-Fußabdruck als das klassische LW-Modell. Da Gerüstböden im Schnitt rund ein Drittel des eingesetzten Materials auf Baustellen ausmachen, ist die CO2-Einsparung in Projekten deutlich messbar und von Gerüstbaufirmen gegenüber Auftraggebern, Banken oder auch für den eigenen Nachhaltigkeitsbericht nachweisbar.

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Neue Ausbauteile für das modulare Fassadengerüst AGS sollen den Aufbau noch schneller, den Einsatz noch vielseitiger und die Montage und Nutzung noch sicherer machen. (Bild: Layher)

Möglich ist der geringere CO2-Fußabdruck durch den Einsatz von CO2-reduziertem Stahl, der auf nachhaltigere Weise produziert wird – zum Beispiel durch andere Herstellungsverfahren sowie die Nutzung von Sekundärrohstoffen und erneuerbaren Energien. Layher verarbeitet diesen gemeinsam mit konventionell hergestellten Stählen. Die Zuordnung des nachhaltiger hergestellten Rohstoffanteils erfolgt rechnerisch nach dem Massenbilanzansatz – validiert durch den TÜV SÜD nach ISO 14067 in Verbindung mit der ISO 22095. So können Gerüstbauunternehmen die CO2-reduzierten Stahlböden LW gemeinsam mit ihrem Bestand an Stahlböden LW lagern und auf der Baustelle kombinieren.

Ein Ansatz für mehr Digitalisierung ist Layher SIM, ein für die speziellen Anforderungen im Gerüstbau konzipierter Prozess, der auf einfache Weise die Digitalisierung von Arbeitsabläufen über den gesamten Lebenszyklus eines Gerüstprojekts ermöglicht. Vorteile sind etwa eine verlässliche 3D-Planung von Gerüstkonstruktionen ohne Kollisionen, die realitätsnahe Visualisierung der Gerüste zur Abstimmung mit anderen Gewerken oder Sicherheitsverantwortlichen, die einfache Übergabe der Gerüstplanung an Statikprogramme sowie die Ausgabe von Materiallisten und Montageplänen.

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Dank eines neuen Eckhalters lassen sich Fassadengerüste inklusive vorgestelltem Treppenturm mit dem Protect-System wirtschaftlich einhausen: Das schützt die Baustelle gegen unbefugten Zutritt und bietet gleichzeitig eine gute Baustellenoptik. (Bild: Layher)

Ein anderer digitaler Service ist der 3D-Scan. Stehen vom einzurüstenden Bauwerk noch keine 3D-Modelle bereit, können die Layher-Anwendungsingenieure damit millimetergenaue Daten der aktuellen Situation vor Ort generieren und die Realität digital abbilden. Geht es anschließend an die Gerüstmontage, lässt sich der digitale Gerüstzwilling wieder zurück in die Realität überführen. Die erste Herausforderung ist das sogenannte Anlegen, also das korrekte Einmessen der Gerüstunterkonstruktion. Hierfür kann man SIM2Field nutzen: Das Einmessen der Unterkonstruktionen erfolgt dann mithilfe einer Totalstation auf Basis des 3D-Gerüstmodells. Diese Methode ist einfacher, schneller und präziser als das konventionelle Einmessen sowie kostengünstiger im Vergleich zum Einsatz eines professionellen Vermessers. Mit der ebenfalls neuen App SIM2Field XR wird der anschließende Weiterbau des Gerüsts erleichtert. Die 3D-Gerüstmodelle lassen sich direkt aus dem Softwaremodul Layplan CAD in der realen Umgebung darstellen: als Unterstützung bei der Abstimmung der Gerüstkonstruktion mit dem Auftraggeber im Vorfeld. Und als Unterstützung bei der anschließenden Gerüstmontage – zum Beispiel für die Identifikation der Gerüstbauteile auf der Baustelle oder für die Optimierung des Informationsflusses zur Baustelle.