A3-Sanierung Duisburg

Straffes Wochenendprogramm

Um Staus zu vermeiden, müssen in Regionen mit stark frequentierten Schnellstraßen Straßensanierungen besonders schnell abgeschlossen werden. Wie sich in kürzester Zeit die Deck- und Binderschicht eines Autobahnteilstück erneuern lässt, zeigte das Bauunternehmen Johann Bunte auf der A3 bei Duisburg. In nur 55 Stunden sanierte das Einbauteam eine 60.000 m² große Fläche mit vier Wirtgen-Fräsen und sechs Vögele-Straßenfertigern.

Vögele Fertiger Super 2100-3i
Der Einbau der Binderschicht auf der A3 erfolgte mit zwei Vögele-Fertigern Super 2100-3i, unterstützt von jeweils einem Beschicker MT 3000-2i Offset. (Bild: Vögele)

Projekte mit derart engen Zeitvorgaben erfordern eine präzise Planung, ein hohes Maß an Prozesssicherheit, zuverlässige Maschinentechnik und natürlich die Erfahrung und Kompetenz der Anwender. Diese Parameter waren auch bei der Sanierung eines 3,6 km langen Autobahnabschnitts der A3 bei Duisburg wichtig. Weil auf der stark befahrenen Pendlerstrecke werktags rund 120.000 Fahrzeuge unterwegs sind, entschied sich die zuständige Straßenbaubehörde Straßen.NRW für eine Sanierung unter Vollsperrung. „Damit schaffen wir an einem Wochenende die Arbeit, die den Verkehr sonst mehrere Wochen behindert hätte und haben am Ende auch noch eine bessere Qualität“, sagt Thomas Oehler, Straßen.NRW-Abteilungsdirektor.

Fertiger und Beschicker mit Schwenkband
Voller Einsatz für die Pendlerstrecke: Bei der Deckschicht arbeiteten jeweils zwei Sprühfertiger pro Fahrtrichtung gleichzeitig – unterstützt von je einem Beschicker. Dank Schwenkband kann dieser zwei Fertiger mit Mischgut versorgen. (Bild: Vögele)

Entsprechend straff war der Zeitplan: Die Arbeiten starteten freitags um 22 Uhr mit dem Einrichten der Vollsperrung in beide Fahrtrichtungen. Danach wurde zunächst die rechte Fahrspur, die aus Beton besteht und nicht sanierungsbedürftig war, mit einer Nutfräse von der angrenzenden Asphaltspur getrennt. Um 23 Uhr begannen vier Wirtgen-Großfräsen der Typen W 210i, W 220i und W 250i mit dem Abtragen der sanierungsbedürftigen Deck- und Binderschicht. Dafür waren 20 Stunden vorgesehen. Noch vor Beendigung der Fräsarbeiten, am Samstag um 7:15 Uhr, begann der Asphalteinbau. Dieser musste bereits am Sonntag um 10:30 Uhr abgeschlossen sein, damit genug Zeit für Nacharbeiten wie das Aufbringen der Markierungen blieb. Die Verkehrsfreigabe war für den Montag geplant, damit der Berufsverkehr der dicht besiedelten Region ungestört in die Woche starten konnte.

Für den Einbau auf einer Fläche von 60.000 m2 stand also ein Zeitfenster von lediglich 27 Stunden zur Verfügung. Diese Herausforderung ging das Team vom Bauunternehmen Johann Bunte mit sechs Vögele-Fertigern an. Zunächst stellten zwei Super 2100-3i die Binderschicht her. Einer der beiden Highway-Class-Fertiger arbeitete dabei in die eine Fahrtrichtung, der andere nahm gleichzeitig am anderen Baustellenende die Arbeit in die entgegengesetzte Richtung auf. Die Deckschicht aus lärmminderndem Splittmastixasphalt (LOA) bauten anschließend je zwei Super 1800-3i Spray Jet im Heiß-an-heiß-Verfahren ein.

Vögele Spray-Jet-Technologie
Die Spray-Jet-Technologie von Vögele erübrigt den Arbeitsgang des Vorsprühens mit Bitumenemulsion. (Bild: Vögele)

Um in der knapp bemessenen Zeit die Materialversorgung sicherzustellen, waren drei Mischanlagen mit der Asphaltproduktion beauftragt, eine weitere stand vorsorglich zur Reserve bereit. Den heißen Asphalt transportierten 130 Sattelzüge in 500 Fuhren zur Baustelle zwischen dem Kreuz Duisburg-Kaiserberg und dem Breitscheider Kreuz. In Summe mussten 16.000 t Asphalt, davon 12.000 t für die Binderschicht und 4.000 t für die Deckschicht, produziert, transportiert und eingebaut werden. Zwei Vögele-Power-Feeder vom Typ MT 3000-2i Offset nahmen das Mischgut von den Lkw entgegen und garantierten so die kontinuierliche Versorgung der Straßenfertiger. Während der Beschickerfahrer die Entladung koordinierte, konnte sich der Fahrer des Fertigers voll auf den Einbauprozess konzentrieren. Angesichts von 500 Lkw-Ladungen in wenigen Stunden und der hohen Einbaugeschwindigkeiten war dies unverzichtbar.

Das Aufsprühen der Bitumenemulsion und den Einbau der Asphalt-Deckschicht erledigten Sprühfertiger Super 1800-3i Spray Jet in einem Arbeitsgang. Neben der Zeitersparnis hatte der Einbau mit der Spray-Jet-Technik auf der A3 weitere Vorteile: Da der frisch aufgetragene Emulsionsfilm direkt im Anschluss überbaut wurde, konnten Baufahrzeuge den Bindemittelfilm nicht überfahren und dadurch beschädigen. Das verbessert den Schichtenverbund und damit auch die Lebensdauer der Straße. Am Montagmorgen um 5 Uhr war es schließlich geschafft und die Autobahn A3 wurde pünktlich an den Verkehr übergeben. „Das war eine Spitzenleistung, die das gesamte Team hier abgeliefert hat“, sagt Bauleiter Niklas Lehmann.