Bürogebäude Berlin

Ulma-Schalungen meistern Platzmangel am Prenzlauer Berg

Der Rohbau eines neuen Bürogebäudes im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg ist aufgrund der anspruchsvollen Architektur und beengter Platzverhältnisse sehr herausfordernd. Mit Ulma Construction hat die Otto Wulff Bauunternehmung jedoch einen Schalungsprofi an der Seite, der die Umsetzung lösungsorientiert und ideenreich mit vorantreibt.

Enge Platzverhältnisse durch Bestandsbauten begleiten die Bauarbeiten für ein neues Bürogebäude auf dem Areal der historischen Königstadt Brauerei. Durch das schnell auszuschalende Onadek-System kann die Materialvorhaltung reduziert werden. (Bilder: Ulma Construction)

Dass Berlin einst ein bedeutender Standort der Bierindustrie war, lässt sich noch heute leicht im Stadtbild erkennen: Imposante Bauten zeugen von einer ehemals regen Brauereitätigkeit. Heute stehen die Areale unter Denkmalschutz und beherbergen Wohnungen, Ausstellungsräume oder gastronomische Betriebe.

Auch in der Saarbrücker Straße 21 im Ortsteil Prenzlauer Berg erfährt der Komplex der historischen Königstadt Brauerei bald eine neue Nutzung: Die ADN Immo-Direkt Core Invest lässt hier von der Otto Wulff Bauunternehmung ein Bürogebäude mit bis zu 400 Arbeitsplätzen, einem Konferenzzentrum im Erdgeschoss sowie zwei Untergeschossen für Auto- und Fahrradstellplätze inklusive Lagerräumen errichten.

Damit die künftigen Nutzer einen unverbauten Blick auf die historischen Denkmäler der Umgebung genießen können, liegt den Plänen von Architekt Sergei Tchoban eine offene Stahl- und Glasfassade mit Auskragungen zugrunde. Realisiert wird diese anspruchsvolle Architektur mithilfe der Schalungssysteme von Ulma Construction aus Rödermark. Von den umfangreichen Systemlösungen kommen unter anderem 1.570 m² der Deckenschalung Onadek, 750 m² der Rahmenschalung Orma, 255 lfm der Absturzsicherung MBP sowie die Stützenschalung F-4-Max zum Einsatz.

Um die für die Auskragungen nötige Abtragung der Lasten sicherzustellen, sorgt außerdem das schnell aufzubauende Gerüst T-60 für die optimale Anpassung an die Bauwerksgeometrie. Mit einer Tragfähigkeit bis 67 kN pro Stiel ist T-60 dabei sehr leistungsstark – und damit auch wirtschaftlich, denn es muss insgesamt weniger Material aufgebaut werden.

Besonders diffizil gestaltet sich die Baustelle wegen des Platzmangels. Durch die bereits bestehenden Gebäude auf dem Areal der früheren Brauerei, aber auch wegen eines denkmalgeschützten, in den Neubau zu integrierenden Bierkellers ist der zur Verfügung stehende Arbeitsraum zwischen der Baugrube und der Außenkante der Wand stark eingeschränkt. Konventionelle, zweihäuptige Schalungssysteme waren für die Erstellung der Außenwände im Untergeschoss daher nicht nutzbar. Eine einhäuptige Wandschalung mit schweren Abstützböcken kam nur an manchen Stellen infrage.

An manchen Stellen ist kein Platz für eine einhäuptige Wandschalung mit Abstützböcken. So wurde etwa für die Außenwände im Untergeschoss eine spezielle Verbauschalung genutzt – sie kombiniert die Wandschalung Orma an der Innenseite mit Stahlblechen an der Außenseite.

Gerade hier überzeugte die Ulma-Sonderlösung

Alternativ wurden an der Außenseite 1,20 m breite, platzsparende Verbauschalungen aus Stahlblech verwendet, die auf der Innenseite mit der Wandschalung Orma kombiniert wurden. So konnte dennoch eine zweihäuptige Schalung realisiert werden. „Die Schraubenmutter ist schon fest in den Außenelementen integriert. Um die Elemente zu verbinden, müssen nur von der Innenseite aus Ankerstäbe durchgeführt werden. Außen reichen bereits 7 cm Arbeitsraum für den Einsatz aus“, beschreibt Ulma-Projektleiter Raul Garcia die Vorgehensweise.

Und der Projektleiter für Rohbau Mehmet Dedeoglu von Otto Wulff ergänzt: „Für die Baustellensituation in der Saarbrücker Straße ist die Lösung perfekt. Eine Ankerbefestigung von hinten wäre nicht möglich gewesen. Ich bin begeistert, dass wir dank des Einfallsreichtums von Ulma auf Abstützböcke verzichten konnten. Das hat uns deutlich weitergebracht.“

Um die für die Auskragungen notwendige Abtragung der Lasten sicherzustellen, kommt das schnell aufzubauende Gerüst T-60 zum Einsatz. Es verfügt über eine Tragfähigkeit bis zu 67 kN pro Stiel.

Auch die übrigen Lösungen des Schalungsprofis überzeugen. „Die Realisierung des Rohbaus ist zwar aufwendig, aber technisch sehr interessant. So ist zum Beispiel keine Decke wie die andere – das erfordert Flexibilität“, so Raul Garcia. Mit Onadek lassen sich dennoch schnell und wirtschaftlich gute Ergebnisse erzielen. Projektleiter Dedeoglu: „Neben den überlappend einlegbaren Metallträgern und dem sicheren Verlegen der Schaltafel von unten überzeugt vor allem das Fallkopfsystem: Es ermöglicht ein schnelleres Ausschalen. Dadurch ist die Vorhaltung auf der Baustelle geringer – bei engen Platzverhältnissen ein enormer Pluspunkt.“ Onadek kombiniert die Vorzüge von modularen und konventionellen Deckenschalungen: Während das auf 250 × 50 cm große 3S-Schaltafeln abgestimmte Raster einen einfachen und gleichzeitig stabilen Aufbau erlaubt, sorgt das System mit den überlappend einsetzbaren Stahlträgern für Flexibilität. Zusätzlich kommt für eine optimale Anpassung an die unterschiedlichen Raumgeometrien die Deckenschalung Enkoflex zum Einsatz – damit werden die versetzten Unterzüge realisiert.

Auch bei der Erstellung der Lichtschächte im Untergeschoss macht sich das Ulma-Baukastenprinzip bezahlt. Wo Orma aus Platzgründen nicht angewendet werden kann, kommt die leichte Stahlrahmenschalung LGW ins Spiel. Das System ist bereits ab einer Elementhöhe von 0,6 m und einer -breite von 0,3 m erhältlich und damit eine ideale Ergänzung zur Großflächen-Stahlrahmenschalung.

Standpunkt

Mehmet Dedeoglu, Projektleiter Rohbau, Otto Wulff, Berlin

„Wir arbeiten das erste Mal mit Ulma zusammen und es klappt alles hervorragend. Nicht nur, dass die Materialien rechtzeitig zur Verfügung stehen, die Mitarbeiter sind auch flexibel und haben bei kniffligen Fragestellungen sofort eine Lösung parat. So macht das Arbeiten Spaß.“