Flughafenbahnhof Stuttgart 21

Noe-Schaltechnik für Entrauchungskanal im Einsatz

Beim Bau des Entrauchungskanals am Flughafenbahnhof Stuttgart 21 greifen die Bauunternehmen auf mehrere Systeme von Noe-Schaltechnik zurück. Darunter zwei mit Noe-Tec geplante, elektrisch angetriebene Deckenschalwagen, mit deren Hilfe der untere Kanalabschluss erstellt wird. Mit der platzsparenden Noe-Alu-L-Schalung lassen sich die Schächte seitlich schließen.

Der komplette Flughafenbahnhof liegt unter der Erde. Die Wagen sind so konstruiert, dass unter ihnen Baustellen-fahrzeuge hindurchfahren können. (Bilder: Noe-Schaltechnik)

Der Flughafentunnel und der daran angeknüpfte neue Fern- und Regionalbahnhof auf den Fildern sind wichtige Teilprojekte von Stuttgart 21. Sie sollen die bisher recht zeitaufwendige An- und Abreise zu Airport und Messe erleichtern. Ihren Bau übernimmt die ARGE Neubaustrecke-Flughafentunnel, bestehend aus Züblin, Max Bögl und Strabag. Sowohl Tunnel als auch Bahnhof sind mit zukunftsfähiger Sicherheitstechnik ausgestattet. So befindet sich am Flughafenbahnhof in jeder Röhre über den beiden 430 m langen Bahnsteigen ein Entrauchungskanal.

Bei dessen Errichtung vertraute das ARGE-Team auf mehrere Systeme von Noe-Schaltechnik, unter anderem Noe-Alu L und Noe-Tec. Letzteres ist ein flexibles Baukastensystem, das für den Ingenieur- und Hochbau entwickelt wurde. Aus den wenigen Komponenten lassen sich maßgeschneiderte Lösungen erstellen. So wurden diese in Stuttgart genutzt, um vier Arbeitswagen und zwei Deckenschalwagen zu planen. Die Deckenschalwagen haben eine Grundfläche von 5 × 16 m und dienen dazu, den unteren Abschluss des Entrauchungskanals zu erstellen. Die Arbeitswagen sind 4,5 × 16 m groß und erleichtern den Bauarbeitern beispielweise das Einfüllen des Betons.

Alle sechs Wagen sind so konstruiert, dass Baustellenfahrzeuge unter ihnen durchfahren können, während auf den Plattformen gearbeitet wird. Auf Schienen werden sie von einem Betonierabschnitt zum nächsten gefahren. Die zwei 25 t schweren Deckenschalwagen sind dafür mit einem Elektroantrieb ausgestattet. Die leichteren Arbeitswagen werden mithilfe eines Baustellenfahrzeugs bewegt. Die Schaltische der Deckenschalwagen ruhen auf hydraulischen Stempeln, die sich bis zu 50 cm absenken lassen, um die Schalung nach dem Aushärten des Betons zu lösen.

Sobald die Zwischendecken errichtet sind, werden die Rauchschächte mithilfe der Noe-Alu-L-Schalung seitlich geschlossen. Wie der Name vermuten lässt, besteht diese aus Aluminium und hat ein Tafelgewicht unter 20 kg/m². So kann sie problemlos von Hand getragen werden. Ein weiterer Vorteil der Noe-Alu L: Dank ihrer geringen Bauhöhe von nur 10 cm lässt sie sich platzsparend transportieren, hält aber dennoch einem Betondruck bis 60 kN/m² stand.

Der Hauptzugang zu den beiden Bahnsteigen erfolgt über ein oberirdisches Empfangsgebäude und einen Schacht, der mittig zwischen den beiden Tunnelröhren platziert ist und einen Durchmesser von etwa 20 m hat. Die inneren Verschneidungsflächen zwischen den beiden Tunnelröhren und dem Schacht wurden mithilfe einer Sonderschalung betoniert, die Noe für dieses Projekt geplant und gebaut hat. Beim Errichten der äußeren Verschneidungsfläche kam das Schalungssystem Noe-Top R 275 zum Einsatz, das für runde, vertikale Bauteile mit einem Radius ab 2,75 m entwickelt wurde.

Noe liefert die Schalung mit dem für den Ersteinsatz erforderlichen Radius aus. Weitere Radien können schnell und stufenlos eingestellt werden. Mit den dazugehörigen Aufstockzwingen lässt sich die Rundschalung problemlos auf die erforderliche Höhe bringen. Standardmäßig wird sie mit dem Noe-Form-Schalbelag ausgestattet. Er ermöglicht das Herstellen von homogenen Betonoberflächen ohne Poren und Lufteinschlüsse. Damit das Betonbild mit dem vorab errichteten Schacht übereinstimmt, doppelte Noe beim Flughafenbahnhof die Schalhaut auf.