Zeppelin

Cat-Kettenbagger zerlegt Airbus

Zeppelin, Cat-Kettenbagger 352F
Mit einer großen Schrottschere zerlegte ein Cat-Kettenbagger 352F den ohne Kerosin 57 t schweren Airbus in knapp einem Tag. (Bild: Antal)

Er erreicht 33,84 m Länge, eine Spannweite von 34 m und 12 m Höhe: der Airbus A319-100. Platz bietet er in der 2-2-Bestuhlung knapp 140 Passagieren. Viele Airlines haben ihn für Kurz- und Mittelstrecken in ihrer Flotte, seitdem der erste Prototyp 1995 ausgerollt wurde. Nun war ein Passagierflugzeug reif für die Verschrottung. Die Demontage des A319-100 übernahm die Abbruchfirma Antal aus Frankfurt mit einem Cat-Kettenbagger 352F.

Normalerweise macht der 53-t-Koloss Gebäude platt. Doch nun hat der Bagger, den Harald Eichmann von der Zeppelin Niederlassung Hanau an Antal lieferte, ein weiteres Betätigungsfeld gefunden: den Flugzeugrückbau. „In knapp einem Tag hatte der Bagger die Arbeiten erledigt – deutlich schneller als wir eigentlich geplant hatten“, meint Antal-Projektleiter Daniel Deigert. Die Aufgabe im Detail: Die einzelnen Komponenten und Bauteile sortiert nach Materialien auszubauen und nach Legierungen entsprechend zu separieren sowie Verbundstoffe wie Aluminium, Titan, Kupfer, Kunststoff, Elektroschrott und Sonstiges für den Sekundärkreislauf vorzubereiten.

Vorab wurde das Flugzeug entkernt. Flüssigkeiten wie Kerosin oder Öle wurden aus dem Tank und den Leitungen abgepumpt. Alles musste trockengelegt werden. Das galt auch für die druckbelasteten Hydraulik- und Sauerstoffsysteme. Unter dem A319-100 lagen vorne, mittig und hinten Kanthölzer, um ihn aufzubocken, wenn der Bagger sich mit seiner Schere an ihm zu schaffen machte. Dabei arbeitete sich der Cat 352F vom Leitwerk über den Rumpf und die Tragflächen zum Cockpit vor.

Der Airbus A319-100 bringt es ohne Kerosin auf rund 57 t. Seine Außenhaut besteht aus Aluminium. Die verwendete Aluminiumlegierung an Flugzeugrumpf, Flügeln und Leitwerk ist hochfest. Diese musste die eingesetzte 5 t schwere Schrottschere zerschneiden und so das Flugzeug Stück für Stück demontieren. Lediglich bei den Flügelanschlussstellen bildeten die Aluminiumteile ein dickes Verbindungsstück, in das sich die Schrottschere festbiss, um Teile herauszureißen. „Da war dann etwas mehr Kraftaufwand erforderlich“, sagt Bauleiter Julian Dins.

Die Schere durchtrennte das Aluminium und verlud die Stücke in Container. Aus ihnen wird neues Aluminium gewonnen. „Das Flugzeug wird zu hundert Prozent recycelt. Wiederverwendet werden nicht nur Aluminium, sondern auch die Öle. Wir mussten die komplette Entsorgung sicherstellen“, erklärt Deigert. Über den Rückbau wurde auch die Flughafenfeuerwehr informiert, um im Falle eines Brands schnell löschen zu können.