Überseequartier Hamburg

Logistisches Meisterstück mit Turmdrehkranen

Überseequartier. Es ist Teil des bekannten Stadtentwicklungsprojekts Hafencity und umfasst 14 Gebäude unterschiedlichster Art. Für die Planung und Umsetzung des Projekts kooperiert Liebherr eng mit seinem Werkshändler Feurig und Züblin.

25 Liebherr-Turmdrehkrane am Überseequartier in Hamburg
Beeindruckend: Insgesamt 25 Liebherr-Turmdrehkrane sorgen für einen schnellen Lastenumschlag am Überseequartier in Hamburg. (Bilder: Liebherr)

Der erste Kran wurde Anfang 2019 montiert, heute sind mehr als 20 Krane parallel im Einsatz. Die Planung und Umsetzung dieses Großprojekts erforderte Geduld und eine herausragende Zusammenarbeit aller Beteiligten. Ganz am Anfang stand im Jahr 2018 die Überlegung der Bauleiter von Züblin, aus logistischen Gründen die gesamte Baustelle mit Geräten von nur einem Hersteller zu besetzen. Und man entschied sich für Liebherr und Feurig: Feurig verfügt in seinem Mietpark in Hamburg und Umgebung über 200 Mietkrane aller Größenklassen, dazu stehen für Montagen und Service 15 gut ausgebildete Servicemonteure zur Verfügung.

Auf dem 419.000 m² großen Areal entstehen 14 unterschiedlichste Einzelgebäude – von Büroturm über Wohnhäuser, Kino und Einkaufszentrum bis zu einem Kreuzfahrtterminal. Die ursprüngliche Idee war, dass jedes Gebäude von einem Kran bedient wird. Während der Planungen stellte die Liebherr-Projektabteilung Tower Crane Solutions jedoch schnell fest, dass mehr Krane erforderlich sein würden, um für die ganze Baustelle eine wirtschaftliche Umschlagleistung zu generieren. Im Schnitt kam sie so auf etwa anderthalb Krane pro Gebäude. Gemeinsam wurde ein ausgeklügeltes Kran-Konzept mit insgesamt 25 Liebherr-Turmdrehkranen entwickelt.

Alle Eventualitäten schonvorab berücksichtigt

Bei so vielen Kranen auf engem Raum ist es eine logistische und planerische Glanzleistung, alle Geräte so zu positionieren, dass keins mit dem anderen oder umliegenden Gebäuden kollidiert. So bewegen sich die Höhen der Turmdrehkrane unterschiedlichster Größenklassen von knapp 30 bis über 90 m Hakenhöhe. Die Krantypen reichen vom 85 EC-B über den 172 EC-B bis zum 280 EC-H – überwiegend Flat-Top-Krane. Zwar war anfangs nicht priorisiert, dass alle 25 Krane gleichzeitig auf der Baustelle arbeiten werden, aber durch äußere Umstände und Corona traf dieses Szenario dann doch ein. Tower Crane Solutions hat diese Möglichkeit bereits von Anfang an in der Planung berücksichtigt.

Liebherr-Kräne im Hamburger Hafen
Bei der komplexen Projektierung von Großbaustellen wie in der Hamburger Hafencity leisten die Experten von Liebherr Tower Cranes Solutions wertvolle Unterstützung.

Als kompetenter Ansprechpartner unterstützte diese Liebherr-Abteilung nicht nur bei der Planung des Projekts, sondern hilft auch bei der Umsetzung. So befand sich zum Beispiel ein Schornstein auf einem benachbarten Grundstück, für dessen Sanierung ein Gerüst vorgesehen wurde, das die Breite des Schornsteins um rund 2 m erweiterte – mit Auswirkungen auf einen Turmdrehkran der Großbaustelle. Weil eine Erhöhung des Krans aus statischer Sicht nicht möglich war, wurde kurzerhand eine Verkürzung des Auslegers berechnet – die einfachste, schnellste und wirtschaftlichste Lösung. So konnte die Baustelle schnell und reibungslos weiter laufen.

Steckbrief

Laut Homepage des deutschen Shopping-Center-Unternehmens Unibail-Rodamco-Westfield wird das Überseequartier „kosmopolitisch, offen und urban – und kein Ort wie jeder andere“. Es ist als integrierter Stadtteil und zentraler Baustein der Hamburger Hafencity konzipiert und verbindet Raum zum Leben und Arbeiten mit attraktiven Kultur- und Freizeitangeboten sowie innovativen Einkaufs- und Entertainmentkonzepten. Ein Besonderheit wird das neue Kreuzfahrtterminal sein. Insgesamt soll ein pulsierender Treffpunkt für Einheimische und Touristen entstehen.