Bereit für den E-Kipper

Meiller sieht sich für alle alternativen Antriebe gut gerüstet

Im Bauma-Fokus stehen bei Meiller die neuesten Absetz-, Abroll-, Dreiseiten- und Hinterkipper sowie Kippsattel, die zunehmend tauglicher für den Einsatz mit Elektro-Lkw werden. Darüber hinaus zeigen die Münchener ihre Zentralachsanhänger und Behälter-Transportanhänger.

Fit für den BEV-Truck: Die Meiller-Entwickler arbeiten intensiv an elektrisch betriebenen Nebenabtriebs-Lösungen für den Behältertransport sowie beim Kipper und Kippsattel. (Bild: Meiller)

Dass Meiller auch auf Lkw-Fahrgestelle mit batterieelektrischem Antrieb einen vollwertigen Kipper integrieren kann, hat der Aufbauhersteller schon auf der IFAT 2022 in München bewiesen. Als nach eigenen Angaben einziger Aufbauhersteller präsentierte man dort den RS21-Abrollkipper auf Basis unterschiedlicher Elektro-Dreiachser. Damit wollte das Münchner Traditionsunternehmen demonstrieren, dass seine Kippaufbauten auch auf E-Lkw problemlos funktionieren. Schon frühzeitig haben sich die Bayern mit den alternativen Antrieben der Lkw-Hersteller (OEM) beschäftigt und Lösungen für batterieelektrisch (BEV) angetriebene Kipper entwickelt. Heute sieht man sich in der Lage, seine Produkte auf fast alle E-Lkw europäischer Hersteller aufzubauen. Dabei spiele es keine Rolle, ob die BEV-Fahrzeuge bereits mit einem für die Hydraulik notwendigen mechanischen Nebenabtrieb (PTO) oder einem elektrischen Nebenabtrieb (E-PTO) bestückt sind.

Mit dem E-Antrieb ergibt sich ein deutlicher Vorteil, denn die Hydraulikfunktionen lassen sich so bedarfsgerecht betreiben. Bedeutet, die elektrische Hydraulikpumpe läuft nur und entwickelt den nötigen Druck im System, wenn der Aufbau arbeitet. Dadurch könne der Energieverbrauch im Vergleich zu einem dauerlaufenden Verbrenner deutlich reduziert werden. „Für uns als Aufbauhersteller ist es wichtig, breit aufgestellt zu sein und immer eine gute Lösung parat zu haben – egal ob der Lkw mit herkömmlichem Dieselkraftstoff, Gas, Batterie oder Brennstoffzelle betrieben wird“, sagt Michael Eicheldinger, Leiter Produktmanagement bei Meiller.

Die Meiller-Entwickler glauben, dass auch der überarbeitete Absetzkipper AK12-NT für 14 t Nennlast auf großes Interesse stoßen dürfte. Der Absetzer komme künftig nicht mehr verschweißt, sondern mit einem modularen Schraubsystem zum Kunden. Vorteil: Das schraubenbasierte Komplettieren des Aufbaus ermögliche einen wesentlich schnelleren Ersatzteilaustausch von defekten oder verschlissenen Komponenten. Zusätzlich lasse sich der Kippaufbau auf Wunsch noch im Nachgang flexibel anpassen, sollten am Absetzkipper Bauteile verändert oder ergänzt werden.

Neu ist auch die KTL-Grundierung der Stahlbauteile: Mit der kathodischen Tauchlackierung ergebe sich ein exzellenter Korrosionsschutz. Die neue Grundierung sei dank ihrer Härte unempfindlicher gegen Kratzer und Steinschläge. Beim KTL-Verfahren dringt die Grundierung in die kleinsten Hohlräume ein – so lassen sich selbst Bauteile mit komplizierter Struktur und versteckten Hohlräumen vollständig und gleichmäßig beschichten. Ferner reduziere das Verfahren den Lösemittelanteil deutlich. Im Frühjahr wurden KTL-Grundierung und Schraubverbindungen bereits beim Abrollkipper RS21 eingeführt. Dank der neuen Verfahrenstechnik bei Absetz- und Abrollkippern erweitert Meiller ab sofort die Garantie für alle tragenden Teile bei Containerwechselsystemen auf fünf Jahre. Dazu zählen unter anderem Grundrahmen, Schwingen, Ausleger aller Art, Ladebrücken und Stützfüße. Einzige Voraussetzung: Kunden müssen die vorgeschriebenen Serviceintervalle einhalten.

 

Bauma: Freigelände Nord 824/9