Festivalgelände Wacken

Mit dem Absteckroboter viel schneller vermessen

Dass das Wacken-Open-Air-Festival heuer wieder stattfinden konnte, freute neben den Heavy-Metal-Fans auch die Unternehmensgruppe Sönke Krey aus Glückstadt. Denn bevor die Parzellen auf dem Festivalgelände an Camper und Aussteller vermietet werden konnten, musste das 44 ha große Areal präzise vermessen und die einzelnen Parzellen mit Pflöcken abgesteckt werden.

Ein gewaltiger Zeitvorteil ist drin, wenn der Absteckroboter die Fahrbahnränder für die Ausrichtung eines Asphaltfertigers markiert. (Bilder: Konsite)

Nachdem das Gelände für frühere Festivals noch manuell vermessen wurde, hat Sönke Krey jetzt mit einer Drohne DJI Phantom P4 RTK Luftaufnahmen erstellt und mit Trimble Stratus zu einem Geländemodell aufbereitet. Im Trimble Business Center wurden die Messpunkte in den Plan aufgenommen und als CSV-Datei in das Tablet des Absteckroboters Tiny S eingelesen. Nach dem Mähen der Wiese wurde der Tiny S auf eine 60 km lange Reise geschickt, auf der er 6.500 Punkte per GNSS angefahren und mit der Spraydose markiert hat. Anschließend konnten acht Mitarbeiter die Pflöcke präzise einschlagen.

Insgesamt benötigten Bauleiter Marco Jöhnk und seine Mannschaft zweieinhalb Tage für das Markieren und Einschlagen der Pflöcke, wobei der Tiny S auf dem schwierigen Untergrund nur zwei Tage gebraucht hat. Ohne ihn hat das konventionelle Abstecken der 6.500 Punkte nur mit dem Bandmaß in der Vergangenheit gut acht Tage mit vier Mitarbeitern beansprucht.

Vor allen Metallern war der Absteckroboter Tiny S in Wacken, um das riesige Festivalgelände präzise zu vermessen und die Parzellen für Aussteller und Camper abzustecken. (Bilder: Sönke Krey Unternehmensgruppe)

Auch schon bei deutlich kleineren Projekten lässt sich mit dem Roboter eine enorme Zeitersparnis realisieren. So hat das Vermessungsbüro Konsite aus Jettingen kürzlich für den Neubau einer Landesstraße bei Schönbronn in Baden-Württemberg die Fahrbahnränder zur Ausrichtung des Asphaltfertigers mit dem Tiny S auf dem Schotteruntergrund markiert.

Die anzufahrende Linie wurde im Plan eingezeichnet und im DXF-Dateiformat vom Trimble-Feldrechner TSC7 an das Tablet des Absteckroboters übertragen. Dort wurde die abzufahrende Linie ausgewählt und die Abstände bestimmt, in denen zu markieren ist. Aufgrund der Streckenführung durch den Wald konnte der Tiny S keine Satellitensignale empfangen, sodass zur Positionierung flexibel ein Tachymeter Trimble SPS930 mit aktivem Prisma auf dem Roboter eingesetzt wurden.

Tiny S hat alles an Bord, um seinen Job mit hohem Tempo und weitgehend autonom zu erledigen.

Für das Abstecken der insgesamt 4 km langen Strecke für beide Fahrbahnränder benötigte der Tiny S nur einen halben Tag. Für die konventionelle Absteckung mit dem Rover hätten zwei Mitarbeiter zwei Tage benötigt, während der Roboter von nur einem Mitarbeiter bedient wird. Dabei konnte Tiny S die Linie auf dem Schotter problemfrei abfahren, lediglich an einigen Stellen mussten Aufkantungen eingeebnet werden.