U-Bahn-Ausbau Wien

Stützbock-Konzept von Meva stark auf engstem Raum

In Wien entsteht ein bedeutendes Zukunftsprojekt für den öffentlichen Nahverkehr: der zentrale Umsteigeknoten im innerstädtischen U-Bahn-Netz. Der Ausbau mitten im Stadtzentrum erfordert von der Arge U2xU5 eng getaktete Bauplanung, optimale Abläufe und clevere Lösungen.

Wandhöhen ab rund 3 m wurden im Wiener Untergrund mithilfe von Meva-Abstützungslösungen betoniert. (Bild: Arge U2xU5)

Österreichs Hauptstadt wird bald die Marke von 2 Mio. Einwohnern knacken, der Verkehr gerät schon heute täglich an Grenzen. Die Stadt Wien baut daher den Nahverkehr aus, etwa mit dem Linienkreuz U2xU5. Die Neubaustrecke der U5 soll 2026 fertiggestellt sein, die modernisierte U2 dann 2028. Herzstücke sind die Station Rathaus, die unter der bisherigen Station, 30 m unter Straßenniveau entsteht sowie die Haltestelle Frankhplatz. Der Bau im städtischen Vollbetrieb, zwischen unzähligen Tunnelröhren und Leitungen im Untergrund, das generelle Platzproblem und entsprechende logistische Schwierigkeiten fordern den Verantwortlichen viel ab.

Die Arge U2xU5, ein Verbund der Bauunternehmen Swietelsky, Habau und Hochtief, benötigt aufgrund der Platzverhältnisse unter Tage kompakte und flexible Systeme. Die Wandhöhen betragen rund 3 bis fast 9 m. Meva lieferte Abstützungslösungen für die einhäuptige Schalung von Vorsatzschalen mit Alu Star Tec und Mammut sowie Triplex-Schrägstützen – im Komplettpaket Miete Plus, das neben Miete und Logistik auch alle Serviceleistungen wie Reinigung und Reparaturen enthält. 2022 wurden die Träger und Bodenplatten für die bis zu 30 m tiefen Schächte hergestellt. Teils wurde in Deckelbauweise gearbeitet, damit die Oberfläche schnell wieder für den Verkehr nutzbar war. In diesem Zuge wurden alle notwendigen Verankerungsteile geplant, geliefert und eingebaut. Bis 2025 erfolgt die Betonage der Vorsatzschalen an Bahnsteigen und Zugängen. Der Beton wird vorwiegend über Füllstutzen an der Schalung eingebracht und per Druckluft-Außenrüttler verdichtet.

Rund 550 m Wände werden in den Stationen Frankhplatz und Rathaus betoniert. Ständig wechselnde Höhen erfordern Anpassungen der einhäuptigen Schalung und Abstützung auf engem Raum. Das Stützbock-Konzept von Meva ermöglicht im Wiener Untergrund hohen Zeitgewinn durch minimalen Aufwand: Die Schalung wird liegend vor den robusten Stützböcken STB 300 Plus und STB 450 platziert. Wechselnde Höhen können nun in kleinen Schritten, entsprechend den verfügbaren Elementbreiten, einfach auf- oder abgestockt werden. Üblicherweise müsste ein Konstrukt aus Schalung und Stützbock auch bei kleinen Höhenanpassungen immer wieder komplett demontiert, unterstockt und erneut montiert werden – ein unnötiger Aufwand.

Die Triplex-SB-Schwerlaststützen werden an den Aufsätzen und Auslegern des STB in der Bodenplatte fixiert.

Die auftretenden Lasten werden je nach Anforderung verteilt. Teilweise wird die Abstützung nur nach unten geankert, teils nach unten und nach oben. So dient der Meva-Stützbock bei Bedarf auch als Träger. Das verringert die Last auf die Zwischendecken und reduziert Aufwand und Kosten. Zur statisch wirksamen Lastaufnahme werden Triplex-SB-Schwerlaststützen an den Aufsätzen und Auslegern des STB in der Bodenplatte fixiert. Ist am Boden kein Platz dafür, werden die flexiblen Triplex SB einfach an der gegenüberliegenden Wand oder an der Decke fixiert. STB-Stützböcke sind kompakt gebaut und lassen sich einfach per Kran bewegen – oder wie hier mit Lenkrollen verfahren. Nur 2,45 m tief, werden die STB 450 per Lkw transportiert und platzsparend gelagert. Mithilfe von STB-Aufsätzen können Schalungen bis 13,50 m Höhe sicher abgestützt werden.

Optisch wirken die neuen Stationen mit Sichtbetonflächen in S3/A3 gemäß ÖNORM B 2204 bzw. mit SB3-Anforderung, glatt oder mit Fugenbild. Hier zahlen sich die in allen Meva-Schalungen serienmäßig montierten Alkus-Vollkunststoff-Platten aus.