Verdichtungsmessung

Walzen im Feldversuch erstklassig

Schnell und exakt erfüllen Straßenbauer mit dem Mess- und Regelsystem ACEpro von Ammann alle Richtwerte bei der Asphaltverdichtung. Das Verdichtungssystem passt selbstständig die Amplitude und Frequenz an die Bodenbeschaffenheit an. Stufenlos von null bis 100 Prozent. So wird nicht nur präzise verdichtet, auch unnötige Überfahrten entfallen. In Echtzeit misst und dokumentiert das System den flächendeckenden Fortschritt – wie ein Forschungsprojekt im Saarland belegt.

ACEpro Ammann
Mit der Mess- und Verdichtungskontrollvariante ACEpro von Ammann erzielten die ARP 95 auf der Trag-, Binder- und Deckschicht exzellente Verdichtungsergebnisse (Bilder: Ammann)

Die Forschungsstrecke ist ein zirka 5 km langer Abschnitt der A 1 zwischen Tholey und Tholey-Hasborn. Dort grunderneuert Juchem Asphaltbau aus Niederwörresbach zwei Fahrspuren mit Standstreifen. Zwei Monate stellte man die Baustelle der Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen (FGSV) für einen Feldversuch zur Verfügung. Dessen Ziel ist es, einen Kennwert für die Asphaltverdichtung zu ermitteln. Einen Parameter, der für ein in einer Ausschreibung genanntes Straßenbauprojekt das Erreichen der geforderten Raumdichte angibt.

Die Forschungsgesellschaft FGSV hatte für die Raumdichte-Messungen sechs linear bestimmte Punkte auf dem Autobahnabschnitt festgelegt.

Mit der Mess- und Kontrolltechnik der Walzen kann man nicht die Raumdichte, sondern nur die Zunahme der Steifigkeit des eingebauten Materials per Vibration feststellen. Deshalb wurden alle Walzen mit intelligenten Systemen ausgestattet, die eine flächendeckende Dokumentation der Steifigkeitswerte zulassen. Darüber hinaus wurden je Schicht (Tragschicht, Binder, Decke) mehrere Messstellen definiert, an denen ein beauftragtes Labor mit mobilen Sonden (radiologisch/Magnetfeldtechnik) die Überfahrten der Walzen gemessen und dokumentiert hat. Zum Abgleich der gemessenen Werte durch Maschinen und Sonden zog man zum Schluss noch Bohrkerne und schickte diese zur Auswertung ins Labor.

Über die Auswertung der Messdaten von Walzen und Sonden sowie der Bohrkerne soll dann der Kennwert für die Asphaltverdichtung ermittelt werden. Der FGSV organisierte und überwachte den gesamten Feldtest sowie die Messungen mit Sonden und Dokumentation.

Zwei Ammann-Tandemwalzen ARP 95 gingen mit dem Verdichtungsmess- und Regelsystem ACEpro an den Start – gemeinsam mit Tandemwalzen anderer Hersteller. Zusätzlich waren die Ammann-Walzen mit einem flächendeckenden Dokumentationssystem von Q-Point/ Völkel ausgestattet. Dieses System dokumentiert und überträgt die gemessenen Werte an einen stationären Rechner in Echtzeit. Dort kann der Bauleiter während des Einbaus erste Analysen und bei Bedarf Korrekturen vornehmen.

Die optional verfügbare Steuerungssoftware Q-Asphalt zeigt flächendeckend den Verdichtungsfortschritt in der Binderschicht an.

An jedem der Einsatztage folgten dem Fertiger, der auf bis zu 13 m Breite die Trag-, Binder- und Deckschichten einbaute, vier Walzen. Zur Vorverdichtung der Tragschicht kamen zusätzlich zwei Gummiradwalzen zum Einsatz. Sehr positiv erwies sich dann die Ergebnisauswertung für Ammann: Auf allen Schichten und an allen Messpunkten erzielten die schemelgelenkten Tandemwalzen ARP 95 des Schweizer Herstellers exakte Punktlandungen. Problemlos haben die Maschinen die für Autobahnen geforderten Werte erreicht.

Willi Reutter, Application Manager Heavy Equipment bei Ammann, hat an allen Einsatztagen des FGSV-Feldversuchs die Baustelle besucht: „Die umfangreichen Messungen mit Sonden haben uns erneut bestätigt, dass es beim Verdichten von Asphaltschichten große Vorteile bringt, wenn beide Verdichtungsparameter – Frequenz und Amplitude – automatisch geregelt werden. Dies macht die Tandemwalzen von Ammann so einzigartig und reduziert die Kosten auf der Baustelle.“ Darüber hinaus ist es für den Bediener vorteilhaft, dass er den Verdichtungsfortschritt der gesamten Fläche auf einem Display in Echtzeit und auch die Werte und Überfahrten der anderen Walzen angezeigt bekommt. Das verhindert Schäden und steigert die Produktivität.