Parkhaus-Rückbau München

Cat-Bagger 352-F unterstützen Parkhaus-Rückbau in München

Auf den ehemaligen Flächen des Parkhauses Fina im Zentrum von München werden zwei neue Stadthäuser realisiert. Die Rückbauarbeiten in dichter Wohnbebauung, direkt gegenüber dem Luxushotel Mandarin Oriental und den Münchner Kammerspielen, dürfen Anwohner und Verkehr möglichst wenig beeinträchtigen. 53.000 m3 umbauten Raum beseitigen die Abrissprofis der Firma Ettengruber daher mit einem ausgeklügeltem Emissionsschutz-Konzept.

Cat-352F-Bagger Rückbau Parkhaus München
Bei Rückbauarbeiten in der Münchner Innenstadt nahm das Team der Firma Ettengruber große Rücksicht auf die Nachbarschaft, insbesondere auf die Gastronomiebetriebe und das Hotel Mandarin Oriental. (Bilder: Ettengruber)

In der Münchner Innenstadt ist jede Parklücke heiß umkämpft. Der Rückbau des Parkhauses Fina an der Hildegardstraße – mit dem auf einen Schlag rund 500 Parkplätze wegfielen – konnte daher erst in Angriff genommen werden, als die 200 m entfernte unterirdische Hofbräuhaus-Parkgarage eröffnet wurde. Den Zuschlag für beide Bauvorhaben erhielt die Firma Wöhr + Bauer, wobei für den Parkhaus-Rückbau Abbruchspezialist Ettengruber dazu geholt wurde. Bevor man mit dem Abtragen der Decken und Wänden beginnen konnte, wurde das Gebäude entkernt, und schweres Gerät zerlegte den Stahlbeton in kleine Häppchen. „Bei einem Parkhaus muss man damit rechnen, dass Autos Öl verloren und im Winter Tausalz eingebracht haben. Daher wurde der Bodenbelag von der restlichen Bausubstanz getrennt und gesondert entsorgt“, erklärt Michael Eder, Bauleiter bei Ettengruber. Schadstoffe wie KMF in Dämmmaterial und Styropor wurden ebenfalls separat entfernt. Eingezogene Holzbalken dienten als statische Absicherung der sehr großen Abbruchfelder und gewährleisteten einen kontrollierten Rückbau der Decken.

Der maschinelle Abbruch lief auf der 2.900 m2 großen Fläche stufenweise in drei Phasen. Gestartet wurde mit dem östlichen Teil, um zunächst ein an das Parkhaus angrenzendes Bürogebäude niederzureißen – es umfasste ein Unter- sowie vier Obergeschosse und erreichte 17 m Höhe. Dann ging es dem mittleren und somit größten Teil des Parkhauses an den Kragen. Um Beton und Stahl in einer Höhe von 24 m aus den massiven Wänden und Decken herauszuschneiden, arbeitete sich ein Longfront-Bagger Schritt für Schritt von oben nach unten vor. Die Maschine mit langem Ausleger wurde von zwei Cat-352F-Baggern unterstützt. Deren Job war es, die unteren Stockwerke zu zerlegen und das Untergeschoss mit dem Pulverisierer zu öffnen. Außerdem wurde Beton mit einem Pulverisierer zerkleinert, um damit den Keller hohlraumfrei zu verfüllen.

Das Material wird in transportfähige Stücke auf Lkw verladen, die in der eigens eingerichteten Ladezone halten und so wenig öffentlichen Raum wie möglich beanspruchen.

Auch das Untergeschoss des Parkhauses musste für die neue Baugrube restlos rückgebaut werden. Das Material wurde vorsortiert und in transportfähigen Stücken auf Lkw verladen, die in der eingerichteten Ladezone hielten und wenig öffentlichen Raum beanspruchten. Das anschließende Recycling erfolgte außerhalb des Altstadtzentrums. Die Lage des Abbruchprojekts – in direkter Nachbarschaft etwa zum Luxushotel Mandarin Oriental – erforderte ein ausgeklügeltes Emissionsschutz-Konzept. „Wir versuchen bei solchen Einsätzen den Geräuschpegel auf ein Minimum zu reduzieren und mit möglichst wenig Meißeleinsatz auszukommen, doch ganz können wir darauf nicht verzichten“, so Eder. Lauter wurde es insbesondere dann, wenn einzelne Betonbrocken nach unten ins Baufeld fielen. Um Staubbildung zu vermeiden, richteten die Abbruchscheren Wasserdüsen auf den auftretenden Staub. Darüber hinaus führten C-Schläuche über die Baustelle, und Mitarbeiter der Abbruchfirma spritzten zusätzlich mit einem Wasserstrahl auf den Werkzeugeinsatz. Um diesen auch noch in 24 m Höhe zielgerichtet führen zu können wurde eine Arbeitsbühne genutzt.

Die beiden Cat-Kettenbagger 352F knöpfen sich die unteren Stockwerke vor.

Außerhalb des Bauzauns hatte Ettengruber einen Mitarbeiter abgestellt, der auf Sicherheit achtete. Ein Gerüst schirmte die Baustelle nach außen hin ab und ein Autokran hielt eine Gummimatte als Vorhang. Er diente als Prallschutz und Absicherung, damit keine Betonteile außerhalb des Bauzauns in den öffentlichen Verkehrsraum fielen. Auch der Bauzaun enthielt ein Hydroschild, um Staub zu binden. Die von Ettengruber eingesetzte, besonders sichere Ausführung besteht aus einer 1 m hohen und 2 m langen Betonleitplanke. Durch das Eigengewicht von über 1 t ist der Zaun sehr stabil und kann nicht verrutschen. Auf die Leitplanke aufgesetzt wird ein 2 m hoher Aufbau aus blickdichten Mehrschichtplatten. Das schafft nicht nur ein einheitliches Erscheinungsbild, sondern schützt auch Anwohner und Passanten vor Lärm und Staub.

Nachdem das Parkhaus bis zu den Fundamenten entfernt wurde, entstand eine Baugrube für zwei neue Gebäude. Eines dient als Hotelerweiterung des Mandarin Oriental, das einen Spa- und Wellnessbereich und ein Restaurant mit Außengastronomie einrichten will. Außerdem wird ein Wohn- und Geschäftshaus mit Wohnungen, Büros und Einzelhandelsflächen geschaffen, dazu eine Tiefgarage mit über 130 Stellplätzen. Die weggefallenen Plätze des Fina-Parkhauses werden damit teils wieder kompensiert.